Ana"Aiden?", haucht ich schwach und versuche meine Augen zu öffnen. Mein Kopf dröhnt und mein Körper fühlt sich an als ob er in Flammen steht, vorallem im unteren Bereich. Tränen steigen mir in die Augen, als ich es schaffe meine Hand auf meinen Bauch zu legen und spüre das da nichts mehr drin ist.
Schlunzend kneife ich die Augen wieder zusammen und kann Aiden nicht angucken, der gerade in mein Sichtfeld getreten war. Was ist mit unserem Kind? Geht es unserem Baby gut? "Es- Ich- Es tut mir leid.", stottere ich aufgelöst und will meinen Kopf wegedrehen als Aiden bestimmend nach meinem Kinn greift.
"Dir muss nichts leid tun. Hörst du? Es ist alles gut.", sagt Aiden ruhig und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Blinzend öffne ich langsam meine Augen wieder und gucke Aiden verheult an. "Es geht ihm gut und dir auch.", scheint er zu verstehen warum ich so aufgelöst bin.
Ihm?
Hat er gerade ihm gesagt?
Ich habe einen Sohn?
"Es- Es ist-"
"Ja du hast einen wundervollen Sohn zur Welt gebracht.", bestätigt Aiden mir schmunzelnd und setzt sich zu mir ans Bett. Sofort fange ich wieder an mit heulen, aber diesmal aus Freude und nicht aus Schuld.
"Wo ist er?", frage ich schniefend und rolle meinen Kopf nach links und rechts. "Hier. Er ist gerade eingeschlafen.", erklärt Aiden mir flüsternd und zieht ein kleines Babybettchen zu uns rüber. Voller liebe betrachte ich das kleine Wesen, was friedlich schläft und nicht von der grausem Welt ahnt.
Langsam strecke ich meine Hand nach dem zerbrechlichen kleine Ding aus und halte kurz vorher inne. Angst mischt sich mit meiner Freude und unsicher werfe ich einen Blick auf Aiden. "Ich will ihn nicht wecken.", sage ich leise und wende meinen Blick ab.
"Hey.", fordert Aiden meine Aufmerksamkeit und legt seine Hand auf meine Wange. Wiederwillig blicke ich ihn an und lausche seinen Worten, die als nächstes ertönen. "Was ist los?"
Ernst legt Aiden leicht den Kopf schief, zieht eine Augenbraue hoch und hat natürlich sofort bemerkt das etwas nicht Stimmt. "Was geht dir durch den Kopf?", streng guckt er mich an und kneift mir leicht in die Wange.
"Nichts, wie gesagt, ich will ihn nicht wecken.", lüge ich ihn leise an, starre ihm in die Augen und versuche mich nicht zu verraten. "Ruh dich aus, ich gehe nach deinem Bruder gucken. Nicht das er noch scheiße baut.", erwidert Aiden mir misstrauisch, lässt mich zögerlich los und richtet sich zur vollen Größe auf.
Erleichtert atme ich tief durch und wende meinen Blick von unseren Sohn ab. Irgendwie schaffe ich es nicht ihn anzublicken, geschweige denn ihn anzufassen. "Es tut mir leid.", hauche ich in die Stille und versuche meine, immer wieder aufkommenden, Tränen wegzuwischen.
Aiden
"Wo ist er?", frage ich Alexander neutral und gucke auf mein Handy. Ohne seinen Namen zu erwähnen, weiß Alexander von wem ich reden und gibt mir prompt eine Antwort. "Er ist gerade auf die Toilette gegangen."
Mit großen Schritten gehe ich den Flur hinunter, nicke meinen Männer zu, die vor den Toiletten stehen und für Tinos Personenschütz zuständig sind und betrete das saubere, nach Desinfektion stickende, WC. "Und ich hatte gehofft, das ich wenigsten hier ein bisschen Privatsphäre bekomme.", brummt Tino, als er mich wahrnimmt und hebt seinen Kopf an.
Abgestützt hängt er über dem Waschbecken und guckt sich jetzt selbst im Spiegel an. "Sie ist wach.", teile ich ihm mit und lehne mich in den Türrahmen, verschränke die Arme vor der Brust und scannte Tino einmal ab.
Irgendwas hat sich an ihm verändert.
Noch weiß ich nicht wie lange er bei Lopez war, aber es hat nicht den Eindruck gemacht als ob es ihm geschadet hätte. "Gut, dann gehe ich mal zu ihr.", sagt er nickend, will sich an mir vorbei drängeln und zu seiner Schwester gehen.
"Sie braucht erstmal Zeit für sich.", teile ich ihm mit und versperre ihm den Weg nach draußen. "Was ist los?", ringe ich mich durch zu fragen und muss mir eingestehen, das Tino irgendwie zur Familie gehört. "Der Sentimentale steht dir nicht.", brummt Tino kopfschüttelnd.
Emotionslos starre ich ihn an und warte stumm auf eine Antwort. Minuten lang starren wir uns einfach nur an und sagen kein Wort. Irgendwann rollt Tino genervt mit den Augen und scheint unter meinen Blicken endlich einzuknicken.
"Also echt, da bin ich mal 12 Monate weg und meine Schwester hat dich komplett an den Eiern.", lacht Tino lustlos und wechselt sein Standbein. Stumm ziehe ich meine Augenbrauen hoch und ignoriere sein Geschwafel.
Genervt schließt er die Augen, guckt auf seine Schuhe und fährt sich mit seiner rechten Hand über den Mund. "Du bist nerviger als meine Schwester." Gerade als ich ihn zurecht Weisen will, spricht er zum seinen Glück weiter.
"Bevor Lopez wusste wer ich war, haben seine Leute mich ausgebildet. Ich sollte einen seiner Club verwalten und mich um ein Teil der Geldwäsche kümmern." Konzentriert höre ich ihm zu und bin überrascht das sie so viel aus Tino herausgeholt haben.
Ich hätte ihm nicht so viel können zugetraut, das er ein Club und Geldwäsche verwalten kann. Auch wenn es nur ein Teil ist. "Ich war wirklich gut, auch wenn ich an deinem Blick erkenne, das du das nicht wirklich glaubst.", erzählt er weiter.
"Was ich sagen will ist das Ana mit Sicherheit nicht viel davon halten wird, wenn ich sie um einen ähnlichen Job bitten werden und Spanien gefällt mir, hier friert man nicht. Versteh mich nicht falsch, ich vermisse meine Schwester und mein Neffe will ich auch erstmal kennenlernen, aber in Russland bin ich der kleine Bruder und hier hatte ich ansehen, was ich mir wiederholen kann."
Erstaunt schüttle ich leicht den Kopf und lasse meine Mundwinkel ein bisschen nach oben wandern. "Du hast Recht, das hätte ich dir nicht zugetraut. Aber ich muss dich enttäuschen. Lopez wird nicht zulassen das du lebendig in Spanien bleibst. Mich wunderts das er dich nicht gleich umgebracht hat, immerhin sah es so aus als ob du ein Spion wärst.", sage ich ruhig.
Tino beißt zähneknirschend die Zähne zusammen, richtet sich ganz auf und lässt die Arme an der Seite hängen. Seine Ausstrahlung hat sich verändert. Er wirkt ernster, reifer wie ein richtiger Mann. Auch hat er deutlich Muskel bekommen und sieht nicht mehr aus wie ein Lauch.
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Hättet ihr gedacht, das sich die beiden mal zivilisiert unterhalten können?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3
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Her Future
RomanceTeil 1 - Her Story Teil 2 - Her Life Teil 3 - Her Future Zukunft, aber was bedeutet sie eigentlich? Ana hat sich ihr Leben anders vorgestellt und gehofft das nach dem ganzen Drama endlich ein bisschen Ruhe einzieht. Doch die russische Unterwelt...