AnaUnter höllischen Schmerzen versuche ich mich aufzurichten, aus dem Bett zu quälen und zur Toilette zu gehen. "Scheiße.", zische ich schwach und schaffe es kaum meine Beine zu bewegen. Untenrum steht mein Körper im Flammen und ich dachte noch die Geburt wäre schmerzhaft.
Tief durchatmend versuche ich mich zu beruhigen, warte kurz und versuche es dann nochmal. Langsam schaffe ich es auch die Beine über die Bettkante zu hieven und mich auf den kalten Krankenhausboden zu stellen.
Gerade als ich meine Beine mit meinem ganzen Körpergewicht belasten wollte, geben sie nach und ich schlage mit den Kopf auf dem Boden auf. "Agh.", entkommt es mir schreiend und kurz drauf, nehme ich alles nur noch verschwommen war.
Am Rande nehme ich war, wie zwei Bodyguard in mein Zimmer gestürmt kommen und mein Sohn anfängt zu schreien. Flatternd versuche ich meine Augen zu öffnen, doch es ist verdammt anstrengend.
"Ruf den Boss und den Arzt.", nehme ich die gedämpft Stimme von einem der Bodyguards war und versuche mich zu bewegen. Keuchend schaffe ich es endlich meine Augen zu öffnen und meine Hand zu meinem Kopf zu bewegen.
Sofort spüre ich das warme Blut, was mir aus dem Hinterkopf fließt und fange bitterlich an zu weinen. Was bin ich für eine schlechte Mutter? Ich schaffe es ja nicht mal alleine aufs Klo ohne das was passiert und da soll ich mich um ein neurogenes kümmern?
Ausgeschlossen!
"Was ist hier los?", ertönt plötzlich Aidens wütende Stimme und gleich drauf taucht er auch in meinem Sichtfeld auf. "Was ist passiert?", fragt er streng und hockt sich zu mir runter. Zum Glück war die Frage nicht an mich gestellt, sondern ans seine Männer, die nur hilflos hinter uns stehen.
Benommen versuche ich nach Aidens Hand zu greifen und merke wie auf einmal der Sauerstoff aus meinen Lungen entweicht. "Aiden.", krächzte ich und zerre an meinem Krankenhaushemd. "Ana, ich bin da. Sieh mich an, alles ist gut.", spricht Aiden mir ruhig zu und greift bestimmend nach meiner Hand, damit ich mich nicht selbst noch aufkratze.
Ängstlich starre ich ihm in die Augen und höre nur das schreien unseres Sohn. Als ob er wüsste was hier gerade abgeht und er genau so Angst hat. "Tief durchatmen. Es ist alles gut. Ich bin da und lasse dich nicht alleine.", wiederholt er sich und nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände.
"Sag mir das du das verstanden hast.", verlangt er ernst. "Ja.", hauche ich zögerlich und schaffe es endlich wieder einen klaren Gedanken zu fassen. "Gut. Dein Bruder kümmert sich um unseren Sohn, also alles ist in Ordnung. Was ist denn passiert?", erklärt er mir, reißt irgendwo ein Stück Stoff ab und drückt es auf meinen Kopf.
"Ich wollte nur aufs Klo.", sage ich leise und schäme mich auf einmal dafür. Immer mache ich nur ärger und falle allen zu lasten. Warum schaffe ich es nicht, um mich selbst zu kümmern? "Okay, aber das nächste mal sagst du bescheid, verstanden?", verstehend nickt er und guckt mich gleichzeitig streng an.
Schluckend nicke ich und merke wie mein Puls langsam wieder unter fährt. "Was ist passiert?", ertönt auf einmal Boris Stimme besorgt und seine Schwester guckt mich stirnrunzelnd an. Schnell drückt sie sich an ihrem Bruder vorbei und hockt sich zu mir runter.
"Sieht noch alles gut aus.", murmelt sie konzentriert als sie sich meine Wunde zwischen den Beinen anguckt. "Die Kopfwunde blutet auch nicht mehr, also werden nur ein paar Kopfschmerzen auf sie zukommen.", hängt Boris nachdenklich an und hat sich währenddessen meinen Kopf angeschaut.
Augenblicklich bedanke ich mich bei den beiden, die sich wieder aufrichten und mit den Bodyguards den Raum verlassen. Vorsichtig hilft Aiden mir auf und stützt mich zurück zum Bett. Mein Bruder steht am Fenster und wiegt unseren Sohn hin und her.
Leise summt er das Kinderlied, was unsere Mutter uns immer vorgesungen hat als wir klein waren und schmiegt ihn eng an seine Brust. "Hin legen.", befielt Aiden mir und drückt mich zurück in mein Bett.
Wiederwillig lasse ich es geschehen und schließe für einen Moment die Augen. "Mal überlegt ihn Tino Junior zu nennen?", platzt es plötzlich aus Tino heraus, dreht sich grinsend zu uns um und hat ein schelmischen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
"Nur über meine Leiche.", knurrt Aiden sofort und guckt meinen Bruder vernichtend an. Ein leichtes lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und lässt mich für ein paar Sekunden die aktuelle Situation vergessen.
Müde versuche ich mich wach zuhalten und meinen Bruder und Aiden im Auge zu behalten. Wenn Tino noch mehr solche dumme Vorschläge macht, dann schmeißt Aiden ihn noch raus. "Ganz ruhig Tiger, war ja nur eine Idee.", erwidert Tino ihm belustigt und schüttelt spielerisch mit dem Kopf.
"Aber im ernst, welche Namen schweben euch so vor? Oder habt ihr schon einen?", hängt Tino ernst an, legt unseren Sohn in sein Bettchen, der gerade eingeschlafen ist und stellt sich zu Aiden, der am Fußende des Bettes steht.
Verlegen werfe ich einen Blick auf Aiden, nur um fest zu stellen, das sein Blick schon längst auf mir ruht. Beruhigend nickt er mir leicht zu und vergräbt seine Hände in den Anzugshose. "Wir haben noch keinen.", gestehe ich leise und schaffe es nicht meinem Bruder in die Augen zu schauen.
Verwirrt zieht Tino die Augenbrauen zusammen und wirft abwechsle Blicke auf Aiden und mich. "Ihr hattet neun Monate Zeit.", sagt Tino verwundert und verschränkt die Arme vor der Brust. "Wir mussten zwei Unternehmen führen.", antwortet Aiden ihm emotionslos und wendet seinen Blick nicht von mir ab.
Stumm spendet er mir Kraft und im Moment bin ich ihm unendlich dankbar dafür. Ich kann mir selbst nicht erklären, woher auf einmal meine ganzen Gefühlen kommen. Ist es weil mein Bruder wieder da ist oder weil unser Kind auf Die Welt gekommen ist?
Das alles ergibt in meinem Gehirn kein Sinn.
Wie als ob meine Gedanken Achterbahn fahren würden.
"Kannst du uns mal bitte kurz alleine lassen?", ringe ich mich durch meinen Bruder zu fragen und hoffe das er es mir nicht böse nimmt. Zögerlich nickt er und verlässt dann das Zimmer. Schweigend betrachten Aiden und ich uns eine Weile bis er auf mich zu kommt und sich zu mir ins Bett legt.
"Ruh dich aus. Alles weitere kann warten.", flüstert er liebevoll.
Sachte zieht er mich an seine Brust, legt seinen Arm um meine Taille und haucht mir einen Kuss in den Nacken. Sofort fühle ich mich geborgen, wie Zuhause. So als ob er mein Zuhause ist. Und je länger ich darüber nachdenke, umso klarer wird es.
Er ist mein Anker - der Fels in der Brandung. Derjenige ohne den ich nicht mehr Leben kann.
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Wie findet ihr Ana's aktuelle Sicht? Versteht ihr sie oder findet ihr sie steigert sich zu sehr rein?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3
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Her Future
RomanceTeil 1 - Her Story Teil 2 - Her Life Teil 3 - Her Future Zukunft, aber was bedeutet sie eigentlich? Ana hat sich ihr Leben anders vorgestellt und gehofft das nach dem ganzen Drama endlich ein bisschen Ruhe einzieht. Doch die russische Unterwelt...