Teil 11

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Ana

"Lass uns zurück. Das Wetter wird immer schlechter.", spricht Tino nach einer Weile, wo wir auf einer Parkbank gesessen haben und deutet in den Himmel. Immer mehr Wolken ziehen sich zusammen und weißen auf eine Schneesturm hin.

Nickend stimme ich ihm zu und lasse mich von ihm hochziehen. Langsam schlendern wir wieder zurück zum Penthouse und versuchen nicht auszurutschen. Die Straßen sind blitzartig gefroren und sind eine weitere Indiz für den kommenden Schneesturm.

Wenn ich daran denke das ich vor 24 Stunden noch im warmen Spanien war und jetzt bei Minus Zehen Grad durch Saint Petersburg spaziere, stellen sich die feinen Härchen auf. Ich habe Russland noch nie verlassen, es war eine richtige Umstellung, die Wärme in Griechenland und Spanien zu ertragen.

Aber trotz der Arbeit war es angenehm nicht immer frieren zu müssen. "Guck mal wer uns da entgegen kommt.", fragt Tino rhetorisch, denn wir wissen alle wer da wütend auf uns zu gestampft kommt.

Kurz vor der Lobby fängt Aiden uns ab und guckt mich aus einer Mischung aus Fassungslosigkeit und entsetzen an. "Reg dich bitte nicht auf. Ich musste einfach mal den Kopf frei kriegen.", spreche ich als erstes und lasse ihn nicht zu Wort kommen.

"Ich habe kaum schmerzen und Artur schläft. Irena hat ein Auge auf ihn. Außerdem sind wir ja nicht weit weg gegangen.", versuche ich ihn zu beruhigen, löse mich von Tino, stelle mich auf die Zehenspitzen und hauche Aiden eine Kuss auf die Lippen.

Sofort merke ich das Aiden sich ein Stück weit entspannt, mich an seine harte Brust zieht und Einlass, in meinen Mund, fordert. Bereitwillig öffne ich meinen Mund, Gewehre im Eintritt und gebe mich diesem Kuss voll und ganz hin.

"Gott, machst du mich wahnsinnig.", stöhnt Aiden in meinen Mund, löst sich von mir und starrt mir tief in die Augen. Schwer atmend blicke ich zu ihm hoch und setze ein zufriedenes Lächeln auf. "Das beruht auf Gegenseitigkeit.", erwidere ich schmunzelnd, greife nach seiner Hand und steure die Lobby an.

Aiden und Tino folgen mir und laufen rechts und links neben. In der Lobby angekommen steuern wir direkt den Fahrstuhl an und fahren stumm nach oben. "Ich gehe schnell nach Artur sehen.", teile ich den Männer mit, löse meine Hand aus Aiden's Hand und steure das Kinderzimmer an.

Leise öffne ich die Tür, betrete das abgedunkelte Zimmer und tapse an das Kinderbettchen heran. Artur schläft friedlich in seinem beigen Bett und sieht wie der Stern am Himmel auf - friedvoll und leuchtend. "Mein Engel.", hauche ich liebevoll und gebe ihm einen federleichten Kuss auf die Stirn.

Nachdem ich ihn noch einen Moment beobachtet habe, gehe ich zur Tür und verlasse das Kinderzimmer. Zurück im Wohnzimmer, sitzen Aiden und Tino auf der Couch und starren stumm aus der großen Fensterfront. Zielstrebig steure richtigen großen Sessel an und kuschle mich in ihn.

"Ich weiß du bist nicht erfreut, aber ich denke die Diskussion mit dem Einsperren hatten wir oft genug, um zu wissen wohin sie führt. Also lass uns nicht streiten und einen Kompromiss eingehen.", schlage ich vor, nachdem mich beide Männer interessiert angeguckt haben.

Tief durchatmend richtet Aiden sich auf und nickt zustimmend. "Du weißt das ich dich nicht einsperren will, aber du musst dich nun mal noch schonen. Das kann ich nicht ändern - auch wenn ich es gerne will. Also bitte Versuch es bitte. Ich bestelle dir gerne einen Zirkus, damit dir die Decke nicht auf den Kopf fällt, aber bitte Versuch dich zu schonen."

Tränenreich, gerührt von seinen ehrlich Worten, versuche ich nicht wie ein Schlosshund los zu heulen. Zitternd beiße ich mir auf die Unterlippe und unterdrücke das aufkommende lachen.

"Ein Zirkus, ernsthaft?", mischt sich Tino belustig ein und spricht genau meinen Gedanken aus. Daraufhin bekommt Tino einen bösen Blick von Aiden zugeworfen und unterdrückt sein Lachen. Schmunzelnd blickt er zu mir rüber und steckt mich gleich mit an.

"Was anders ist mir gerade nicht eingefallen.", murrt Aiden leise, steht auf und kommt zu mir rüber gelaufen. Elegant hockt er sich vor den Sessel, streckt seine Hand aus und wischt mir die letzten Tränen weg. Schniefend lehne ich mich nach vorne und hauche einen schnellen Kuss auf Aidens weiche Lippen.

Sofort findet Aidens Hand meinen Nacken und zieht mich enger an sich. "Das ist mein Zeichen zu gehen.", murmelt Tino und scheint das Wohnzimmer zu verlassen. Grinsend löse ich mich von Aiden, presse meine Stirn gegen seine und flüstere leise. "Ich bin eher für Freizeitparks."

Belustigt schüttelt Aiden seinen Kopf und guck mich Gedankenverloren an. Als er plötzlich ruckartig aufsteht und sich zu seiner vollen Körpergröße aufrichtet, muss ich den Kopf in den Nacken legen, um überhaupt zu ihm aufzusehen. "Ich muss nochmal los. Höchstens zwei Stunden."

Damit flüchtet er schon aus dem Wohnzimmer und lässt mich mit ganz vielen Fragezeichen zurück. Als Aiden nach fünf Minuten wirklich nicht wiederkommen und auch sonst Totenstille herrscht, beschließe ich mir etwas zu essen zu machen.

Gemütlich trotte ich in die Küche, öffne den Kühlschrank und suche mir einen kleinen Snack. Frischkäse und Tomaten. Nachdem ich beides ordentlich auf die Arbeitsplatte gelegt habe, hole ich mir noch zwei Scheiben Brot und ein Brettchen mit Messer.

Schnell schmiere ich den Frischkäse auf das Brot, schneide die Tomaten klein und streue sie über das Brot. Zum Schluss würze ich es noch mit Salz und Pfeffer und beiße genüsslich rein. "Mein Gott ist das gut.", stöhne ich zufrieden und vertilge die erste Scheibe Brot sofort in der Küche.

Die andere nehme ich mit, als ich mich auf den Weg zu Aidens Büros mache. Ruckelnd versuche ich die Tür zu öffnen, doch wie immer hat Aiden sie abgeschlossen. Grinsend tapse ich ins Bad und schnappe mir eine Haarnadel.

Schmunzelnd mache ich mich wieder auf den Rückweg als ein leises weinen durch das Babyfon ertönt. Sofort drehe ich mich auf dem Absatz um und marschiere zum Kinderzimmer. "Hast du gut geschlafen, mein Engel?", frage ich leise, beuge mich über das Babybett und hebe meinen Sohn hoch.

"Dein Papa muss noch arbeiten aber heute Abend nimmt er sich ganz viel zeit für dich.", erzähle ich Artur, auch wenn er mich nicht verstehet, und gehe mit ihm auf den Arm wieder Richtung Aidens Büro.

Unterwegs sammle ich mein Brot mit Frischkäse ein, stelle es vor der Bürotür auf und knacke das Schloss. Grinsend stoße ich die Tür auf, schnappe mir wieder mein Brot und gehe in das schlicht eingerichtete Büro.

Artur hat sich auf meinem Arm beruhigt und guckt mich mit seinen großen Augen an. Zusammen mit ihm lasse ich mich auf Aidens großen Bürostuhl fallen, lehne mich nach hinten und lasse mir die zweite Scheibe Brot schmecken.

Was Aiden wohl dazusagen wird, wenn er mich hier drin finden würde?


Was denkt ihr was Ana in Aidens Büro will?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Her FutureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt