Teil 7

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Ana

"Vergiss es. Mein Sohn ist stark und kein Schwächling.", lehnt Aiden sofort ab, guckt mich fassungslos an und verschränkt die Arme vor der Brust. Wir haben gerade Angefangen uns gegenseitig Namensvorstellungen zu nennen, nachdem Tino uns unsern Sohn wieder gebracht hat.

Danach ist er wieder verschwunden und wollte sich hinlegen. "Ach komm schon, Adam, ist doch kein schlechter Name.", versuche ich ihn zu überzeugen, doch Aiden schüttelt bloß den Kopf und zieht abwertend die Augenbraue hoch.

"Okay gut, dann eben nicht und was ist mit Juri?", schlage ich einen anderen Namen vor und beobachte Aiden's Reaktion genauestens. "Nein.", antwortet er einsilbig, schubst sich von der Wand ab und schlendert rüber zu meinem Bett.

"Artur.", macht Aiden einen Gegenvorschlag und wirkt auf einmal in Gedanken versunken. Stirnrunzelnd greife ich nach seiner Hand als er sich zu mir an Bett setzt und lege meinen Kopf leicht schief. "Was bedeutet er?"

Aiden's Blick ist auf unseren Sohn gerichtet als er mir antwortet. "Der Bärenstarke." Sofort spielen meine Hormone verrückt und ich schaffe es nur mit Müh und Not meine Tränen zurück zu halten. "Das klingt gut.", hauche ich schniefend und richte meinen Blick auch auf unseren Sohn.

"Wie seine Mutter."

Gott ich hasse Tränen. Natürlich fangen sie augenblicklich zu fließen, wenn Aiden solche Worte von sich gibt. "Okay.", seufze ich zufrieden, lächle zustimmend und lasse meinen Blick wieder auf Aiden wandern.

"Artur ist wunderschön."

Geschmeidig erhebt Aiden sich, gibt mir ein Kuss auf die Stirn und geht zu Artur ans Bettchen. Vorsichtig hebt Aiden ihn aus seinem Bett, nimmt ihn auf seine Arme und setzte sich wieder zu mir. "Sag deiner Mama Hallo."

Damit reicht Aiden mir Artur und lächelt uns beide gut gelaunt an. Zögerlich strecke ich meine Arme aus, gebe mir einen Ruck und halte das aller erste mal meinen Sohn in den Armen. "Hallo mein Kleiner.", flüstere ich ehrfürchtig und drücke ihn an meine Brust.

Zart und zerbrechlich wie Schmetterlingsflügel liegt er in meinem Arm und schläft friedlich. "Danke.", wispere ich erschöpft, lächle Aiden dankbar an und hauche Artur einen Kuss auf die Stirn. "Für alles."

"Immer wieder. Du hast es verdient.", erwidert Aiden mir ernst. Müde nicke ich zufrieden und gucke unseren Sohn verträumt an. Er ist so klein, eine falsche Bewegung und man könnte ihm weh tun. Sicher stütze ich sein Kopf, so wie ich es in einem dieser Geburtsvorbereitungsbücher gelesen haben und fühle mich gleich selbst sicherer.


"Du solltest schlafen.", sagt Aiden streng, kommt auf mich zu und streckt seine Arme nach Artur aus. "Nein, alles gut. Er schläft gerade so friedlich.", lehne ich ab und wiege unseren Sohn ruhig in meinen Armen. "Das war keine bitte."

Verärgert starre ich ihn an und drücke Artur enger an mich. Jetzt wo ich meine Blockade überwunden habe, will ich ihn am liebsten nie mehr los lassen. Gerade als ich etwas erwidern wollte und Aiden anmeckern will, klopft es an der Tür.

Genervt wendet Aiden sich von mir ab und öffnet ruppig die Tür. "Was?", blafft er verärgert und versperrt der Person die Sicht auf uns. "Ich muss mit Miss Petrov sprechen.", erkenne ich Stephans Stimme und versuche einen Blick auf ihn zu erhaschen.

"Kommen sie rein.", komme ich Aiden zuvor und versuche nicht alt zu laut zu sein. Nicht das Artur noch aufwacht. Mürrisch lässt Aiden Stepan eintreten und schließt die Tür hinter ihm. "Schön das es ihnen wieder besser geht.", begrüßt Stepan mich höflich und stellt, sich mit verschränkten Armen, hinterm Rücken, an das Fußende des Bettes.

Lächelnd antworte ich ihm leise. "Danke. Aiden hat mich gut unterstützt." Kurz wirft Stepan ein Blick auf Aiden, der Stepan wiederum genau im Auge behält. Aiden hat sich auf Höhe meiner Brust zu mir gestellt und beobachtet Stepan mit Adlerauge.

Ohne hin zu sehen, merkt man die angespannte Stimmung zwischen den beiden. Aiden halt noch lange kein vertrauen in die ehemaligen Männer von Koslow und Stepan kann sich auch nicht entscheiden wie weit er Aiden ins Vertrauen ziehen kann.

"Es tut mir leid das ich sie jetzt mit der Arbeit belästigen muss, aber diese Angelegenheit lässt sich nicht mehr aufschieben.", kommt Stepan direkt zu Sache. Auch ohne das es beide ansprechen müssen, weiß ich das Stepan es ungerne vor Aiden sagen will und Aiden mich nicht mit ihm alleine lassen will.

Tief durchatmend gebe ich Artur einen letzte Kuss und reiche ihn dann Aiden. Dieser nimmt ihn vorsichtig an, legt schützend seine Arme und Hände um ihn und schmiegt ihn an seine Brust. "Mach dir kein Kopf. Es wird sicher nicht lange dauern.", versichere ich ihm und lächle ihn liebevoll an.

Murrend gibt er, nach einem tödlich Blick auf Stepan, nach und verlässt mit unserm Sohn das Zimmer. Sobald die Tür geschlossen ist, erklärt Stepan mir das Problem und bringt direkt ein paar Lösungsvorschläge mit ein.

"Das heißt, wenn ich da nicht sofort auftauche, wird die Polizei auf uns Jagd machen und uns nicht mehr in Ruhe lassen, wie sie es jetzt tut, weil wir uns aus, für die Polizei, wichtigen Dinge raushalten oder gut bestechen?", fasse ich für mich nochmal laut zusammen und bin erschrocken wie korrupt die russische Regierung ist.

Nickend stimmt Stepan meiner Zusammenfassung zu und gibt mir einen Moment um den Schock zu verdauen. "Das ist unmöglich.", komme ich zum Schluss und merke den ersten Anflug von Panik in mir.

"Es gebe da eine Möglichkeit, aber die wird ihn sicher nicht gefallen.", fängt Stepan zögerlich an und räuspert sich ein wenig nervös. augenblicklich werde ich auch nervös, denn wenn Stepan nervös wird, was nie vor kommt, dann muss es wirklich schlimm sein.

Gespannt warte ich auf seinen nächsten Worte und muss ihm ihn Nachhinein absolut zustimmen was für eine bescheuert Idee das ist. "Mister Koslow könnte für sie zu diesem Treffen gehen und die Generale beruhigen."

Fassungslos und wütend verschränke ich die arme vor der Brust und unterdrücke die japsenden Worte die an die Oberfläche wollten. Ganz ruhig Ana, er will nur helfen, flüstert mir meine innere Stimme zu und versucht mich ruhig zu halten.

"Wie soll das funktionieren?", hake ich kühl nach und setze eine ausdruckslose Maske auf. "Als ehemaligen Boss könnten sie ihm die Aufgabe übertragen, in ihrem Sinne die Generäle zu besänftigen. Sie werden auf ihn hören."

Kurz schweigen wir uns an und ich werfe einen Blick aus dem Fenster. Das ganze ist verrückt. ich stecke in einer Situation wo ich nur verlieren kann. Wenn Koslow mich angelogen hat, dann geht der ganze scheiß von vorne los oder die russische Polizei macht Jagd auf mich.

Na wenn das nicht mal toller Ausgangspunkt ist.


Was denkt ihr, wie entscheidet Ana sich?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Her FutureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt