Teil 10

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Ana

Gegenwart
"Da hat aber jemand Hunger.", hauche ich verliebt und streiche Artur über den Kopf. Gierig nuckelt er an meiner Brust und lässt sich seine Milch schmecken. "Ist es falsch, das ich auf unseren Sohn eifersüchtig bin?", fragt Aiden trocken nach und starrt wie ein notgeiler Teenager auf meine Brüste.

Lachend werfe ich den Kopf in den Nacken und schüttle belustigt meinen Kopf. "Ja irgendwie schon.", antworte ich im amüsiert und grinse ihn fassungslos an. Endlich schafft es Aiden seine Blick von meinen Brüsten zu lösen und mir stattdessen in die Augen zu sehen.

"Hast du Hunger?", wechselt Aiden abgrubt das Thema, erhebt sich aus dem Bett und guckt mich prüfend an. "Ein bisschen.", gestehe ich leise, werfe einen kurzen Blick auf Artur und beobachte dann Aiden wie er im Ankleidezimmer verschwindet.

Eine Minute später hat er eine frische Anzugshose an und knöpft sich das blütenweiße Hemd zu. Sein Sixpack kommt perfekt zur Geltung und seine Unterarme spannen sich rhythmisch zu seinen fließenden Bewegungen an.

"Gefällt dir was du siehts?", hakt Aiden blöd grinsend nach und zwinkert mir verschwörerisch zu. "Ja.", antworte ich verführerisch, lecke mir lasziv über die Lippen und mustere unverhohlen sein aus Stein gemeißelten Körper.

Jetzt ist es Aiden der lachend den Kopf in den Nacken legt, die letzten Köpfe schließt und auf mich zu kommt. "Ich bin heute Abend wieder da. Ruh dich aus und sag Irena bescheid wenn du was brauchst. Sie wird dir gleich was zu essen bringen."

Aiden beugt sich zu Artur runter, gibt ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn und schmunzelt mich dann zufrieden an. "Sei brav.", raut er mir ins Ohr, jagt mir eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. 

Danach richtet er sich zu seiner vollen Größe auf, schenkt uns einen letzten Blick und verschwindet dann durch die Tür. Glücklich betrachte ich Artur bis er fertig ist mit trinken, wickle ihn und lege ihn dann in sein Bettchen.

Ich bin erstaunt wie Aiden es geschafft hat, ein komplettes Kinderzimmer innerhalb einer Woche zu errichten und dann sieht es auch noch wunderschön aus. Pastellfarben zieren die Wände und lassen den Raum gemütlich wirken.

Nachdem ich das Licht ausgeschlafen haben und mich vergewissert habe das bei Artur alles in Ordnung ist, schließe ich die Tür und stecke mir das Babyfon in die Hosentasche. Langsam schlendere ich ins Wohnzimmer und setze mich auf die Couch.

Seufzend lehne ich mich zurück, greife mir die Fernbedienung und schalte den Fernseher an. Gelangweilt schalte ich durch die verschiedenen Sender und versuche etwas spannendes zu finden. Genervt schalte ich den Fernseher wieder aus und überlege mir was ich jetzt tun soll.

Da ich mich kaum bewegen soll, damit meine Wunde nicht aufreißt und ich nichts zu tun habe, kommt es mir recht gelegen das Tino gerade durch das Wohnzimmer gelaufen kommt. "Hey.", halte ich ihn auf und lächle ich beschwichtigend an.

Nach unserer kleinen Auseinandersetzung in der Küche am Vormittag, haben wir uns weder gesehen noch gesprochen. "Hey.", erwidere Tino, bleibt stehen und kommt zu mir rüber gelaufen. "Lass uns reden.", bitte ich ihn und klopfe neben mich auf die Couch.

Zögernd setzt er sich, atmet tief durch und nickt anschließend. "Du weißt doch das ich nur dein bestes will, oder?", hake ich nach und gucke meinen Bruder eindringlich an. Er ist doch mein kleiner Bruder. Ich muss in beschützen!

"Ja, das heißt aber nicht das es das richtige ist.", erwidert Tino ruhig. Schluckend wende ich mich von ihm ab, gucke aus der großen Fensterfront und versuche neue Argumente zu finden. "Ich will ja nicht sterben, aber ich will endlich das tun worin ich wirklich gut bin."

Ich würge die aufkommenden Tränen herunter und halte meine neutrale Miene. Noch nie habe ich ihn so verzweifelt gesehen. Tino hat noch nie für etwas gebrannt, geschweige denn Ehrgeiz, das jetzt von ihm zu hören, lässt mich sentimental werden.

"Okay, ich spreche mit Stepan und versuche eine Lösung zu finden.", gebe ich nach und drücke seine Hand. Erleichtert, zum Teil auch Misstrauisch, scannt Tino meine Gesicht und scheint sich nicht sicher zu sein, ob ich es ernst meine.

"Danke."

Anscheint hat er beschlossen mir zu glauben und drücke ebenfalls zur Bestätigung meine Hand. "Da das jetzt geklärt ist. Wollen wir irgendwas zusammen machen, mir ist so langweilig.", jammere ich rum und gucke meinen Bruder flehend an.

Lachend schüttelt er den Kopf und nickt anschließend. "Was willst du denn machen?", hakt Tino neugierig nach, legt den Kopf leicht schief und mustert mich belustigt. "Irgendwas lustiges. Lass uns raus gehen.", schlage ich vor und stehe langsam auf.

"Ich denke nicht das Aiden das gefallen wird.", äußert Tino seine bedenken, grinst dabei aber schelmisch. Schulterzuckend verlasse ich das Wohnzimmer, ziehe mir meine Stiefel an und nehme meinen dicken Wintermantel vom Hacken.

Tino kommt kurz darauf auch und zieht sich ebenfalls an. Gemeinsam steigen wir in den Aufzug und fahren nach unten in die Lobby. Artur wird bestimmt noch zwei Stunden schlafen, außerdem habe ich ja das Babyfon bei mir, also kann ich ganz beruhigt um den Block spazieren.

Kurz bevor wir die Lobby verlassen können und an der kalten Luft schnuppern können, stellen sich zwei breit gebaute Gorillas uns in den Weg. "Wir gehen nur eine Runde um den Block. Sind gleich wieder da.", teile ich den großen Russen mit.

Diese schütteln sofort den Kopf und der eine sagt geschäftsmäßig. "Der Boss hat angewiesen das sie das Gebäude nicht verlassen. Sie sollen sich ausruhen." Gelassen hake ich mich bei Tino unter, setze ein lächeln auf und gehe einen Schritt auf die beiden zu.

"Ich werde jetzt mit meinem Bruder spazieren gehen und sie dürfen uns gerne begleiten. Sonst sage ich Aiden das ihr mir sehr gierig auf die Brüste gestarrt habt. Was denkt ihr wohl was er dazu sagen wird?", hake ich zuckersüß nach und klimpere unschuldig mit den Augen.

Schluckend gucken sie zwischen Tino und mir hin und her und treten dann zögernd bei Seite. Zufrieden verlasse ich mit meinem Bruder den Wolkenkratzer und atme erstmal tief durch. Die frische Luft lässt mich sofort freier fühlen und nimmt mir ein bisschen last von den Schultern.

"Die Miststücknummer hätte ich dir gar nicht zugetraut." Belustigt zieht Tino die Augenbrauen hoch und guckt anerkennen zu mir. "Es hat sich einiges geändert.", zwinkere ich verschwörerisch, deute nach rechts und gemeinsam starten wir unseren kleinen Spaziergang.


Tut mir leid das so lange nichts gekommen ist. Wie findet ihr Ana als Miststück? ;)
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Her FutureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt