Aiden"Sir?", hält mich Alexander auf und kommt zügig auf mich zugelaufen. Genervt drehe ich mich zu ihm um und ziehe auffordernd die Augenbraue hoch. Ich habe jetzt keine Zeit für sinnloses. Mein Sohn und Ana warten auf mich.
"Miss Petrov hat sich Zutritt zu ihrem Büro verschafft.", klärt er mich schnell auf und tritt nervös von einen auf das anderen Fuß. Irritiert starre ich Alexander einen Moment lang an, lasse ihn ohne eine Antwort zurück und betrete den Aufzug.
Immer noch verwirrt was Ana in meinen Büro will, verlasse ich den Aufzug und steuere direkt mein Büro an. Gemütlich sitzt Ana auf meinem großen Bürosessel, wiegt Artur in ihren Armen und lächelt mich charmant an.
Stumm lehne ich mich in den Türrahmen, verschränke die Arme vor der Brust und betrachte beide einen Moment lang. "Bequem?", hake ich monoton nach, ziehe die rechte Augenbraue hoch und gucke sie auffordernd an.
"Ja schon irgendwie, schade das du es immer abschließt.", antwortet Ana schulterzuckend und wirft einen Blick auf Artur. "Das scheint dich ja nicht gestört zu haben.", erwidere ich trocken, stoße mich vom Türrahmen ab und gehe auf Ana zu.
Locker umrunde ich den Schreibtisch, lehne mich an den massiven Mahagoni Tisch und nehme eine ähnlich Haltung wie gerade im Türrahmen ein. "Gefunden was du gesucht hast?", hake ich neutral nach und scanne ihren Gesicht nach Lügen ab.
"Hätte ich denn was finden sollen?", stellt Ana mir eine Gegenfrage und grinst mich Zucker süß an. Zuckend wandert mein Mundwinkel nach oben und finde es äußert amüsant wenn sie einen auf Unschuldig macht.
"Hast du was gegessen?", wechsle ich erstmal das Thema und bin der Meinung das sie hier nicht rumschnüffeln wollte, sondern mich nur auf die Palme bringen wollte. "Ja Papa.", antwortet Ana mir sarkastisch, steht auf und reicht mir meinen Sohn.
Sie drängt sich an mir vorbei, schlendert aus meinem Büro und verschwindet pfeifend. Kopfschüttelnd folge ich ihr, gebe Artur schnell einen Kuss auf die Stirn und schließe die Bürotür hinter mir.
In der Küche habe ich Ana eingeholt und sehe dabei zu wie sie im Kühlschrank rumstöbert. "Was hast du gemacht?", will Ana plötzlich wissen, schließt die Kühlschranktür und mustert mich neugierig.
Schmunzelnd stelle ich mich auf die andere Seite der Kücheninsel und sage geheimnisvoll. "Das findest du noch früh genug heraus." "Ich hasse Geheimnisse.", murrt Ana zähneknirschend und verschränkt ihre dünnen Arme vor der Brust.
"Kein Geheimnis , eine Überraschung.", korrigiere ich sie feixend und muss mich zusammenreißen nicht laut loszulachen. Sie so wütend zu sehen und zu wissen das ich sie in rasche gebracht habe, erfreut mich ungemein.
"Das ist ja noch schlimmer."
Theatralisch verdreht Ana ihre hübschen Augen und schmeißt die Hände, wild gestikulierend, in die Luft. "Da ich davon ausgehe das du es mir nicht verraten wirst, werde ich jetzt ins Bett gehen.", sagt Ana beruhigt, reckt das Kinn und zwitschert aus der Küche.
"Deine Mutter bringt mich noch ins Grab.", murmle ich Richtung Artur und spiele mit seinen kleinen Fingern. Langsam setze ich mich in Bewegung und folge Ana erneut. Im Schlafzimmer lege ich Artur in sein Beistellbettchen, ziehe mein Klamotten aus und setze mich auf das Bett.
Kurz drauf kommt Ana, im Bademantel, aus dem Badezimmer und legt sich zur mir ins Bett. "Gute Nacht.", sagt Ana schnell und zieht sich die Deck über ihren schmalen Körper. "Ana.", halte ich sie auf, lege meine Hand auf ihren Arm und fange an Kreis zu malen.
Starr bewegt sie sich keine Millimeter, bekommt aber eine Gänsehaut am ganzen Körper. "Was ist los?", frage ich sie leise und gehe alle möglichen Szenarien durch, die passiert sein können, das ihr jetziges Verhalten erklärt.
Nie würde sie sich so schnell geschlagen geben und es auf sich beruhen lassen. "Es ist alles gut.", antwortet Ana flüsternd, zieht ihren Arm weg und rutsch weiter von mir weg. Frustriert ziehe ich meine Hand zurück und fahren mir über den Mund.
Warum muss sie nur so stur sein?
—
"Danke Stepan, dann sehen wir uns später." Anas Stimme weckt mich aus meinem unruhigen Schlaf und lässt mich die Augen augenblicklich öffnen. "Guten Morgen.", mach ich auf mich aufmerksam, doch Anas Blick ruht schon auf mir.
Stirnrunzelnd richte ich mich auf, lehne mich an das Kopfteil des Bettes und ziehe Ana auf meinen Schoß. Ohne zu murren lässt sie sich von mir hochheben und schlingt ihre Arme um meine nackte Brust.
"Sag es mir.", verlange ich mit rauer Stimme und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Langsam hebt sie ihren Kopf, mustert mich intensiv und legt dann ihren Kopf wieder auf meiner Brust ab. "Ich habe Angst Tino zu verlieren. Er ist nicht mehr der gleiche."
Tief durchatmend greife ich nach ihren Kinn und zwinge sie mich anzusehen. "Du hast Recht, er hat sich verändert, aber das muss nicht unbedingt schlecht sein. Tino ist Erwachsen geworden und du solltest dich für ihn freuen.", erkläre ich ihr ruhig und versuche sie so zu beruhigen.
Warum ist Ana nur so ein Kopf Mensch? Sie könnte es so einfach haben, wenn sie nicht immer über alles nachdenken und sich den Kopf zermartern würde. "Genau das macht mir Sorgen.", widerspricht Ana mir gedankenverloren, löst ihr Kinn aus meiner Hand und schmiegt sich wieder an meine Brust.
"Versteh mich nicht falsch, ich finde es gut das er endlich was gefunden hat was ihn glücklich macht, aber ich muss dir nicht erklären wie gefährlich der Job ist und ich kann ihn nicht noch einmal verlieren. Das würde ich nicht überleben."
Schweigend lasse ich mir ihre Worte durch den Kopf gehen. Sie hat Recht, der Job kann tödlich enden und wir beide sind nicht bereit deswegen die Menschen zu verlieren die uns am Herzen liegen. Koste es was es wolle.
"Ich mache dir einen Vorschlag.", beginne ich nachdenklich und bin mir selbst noch nicht mal sicher ob ich das überhaupt will. Neugierig hebt Ana wider ihren Kopf und mustert mich forschend.
"Ich nehme Tino unter meine Fittiche und bringe ihm alles bei was ich weiß. So kann er sich selbst am besten schützen und sich in dieser Welt zurecht finden.", lege ich ihr meinen Vorschlag dar und warte gespannt auf eine Antwort.
Mit grauser Stirn rutscht sie ein Stück von mir ab und legt den Kopf leicht schief. "Das würdest du tun? Ich meine, ich weiß ja das ihr nicht das beste Verhältnis habt und euch nicht wirklich leiden könnt, deshalb verzeih mir meine Verwunderung.", sagt Ana schnell und fängt an aufgeregt mit ihren Fingern zu spielen.
"Ja er ist dein Bruder, also werde ich versuchen mit ihm auszukommen.", stelle ich klar, lege meine Hände auf ihre und unterbreche so ihr Fingerspiel. "Danke, das beutet mir viel.", flüstert Ana zufrieden und macht es sich auf meiner Brust bequem.
Ich würde Ana jeden Wunsch erfüllen den sie hat und wenn es heißt mit ihrem schrägen Bruder klar zu kommen.
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Denkt ihr die beiden werden es lange zusammen aushalten ohne sich an die Gurgel zu gehen?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3
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Her Future
RomanceTeil 1 - Her Story Teil 2 - Her Life Teil 3 - Her Future Zukunft, aber was bedeutet sie eigentlich? Ana hat sich ihr Leben anders vorgestellt und gehofft das nach dem ganzen Drama endlich ein bisschen Ruhe einzieht. Doch die russische Unterwelt...