2 | Zwei Karamellbonbons

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○ 》 Ilvy 《 ○

Mein Bruder war nicht sofort damit einverstanden gewesen, dass ich ihn zum Kampf begleiten wollte

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Mein Bruder war nicht sofort damit einverstanden gewesen, dass ich ihn zum Kampf begleiten wollte. Aber da ich ihm dann doch genug Argumente aufgezählt hatte, die dafür gesprochen hatten, und ich außerdem sehr überzeugend sein konnte, ließ er mich zum ersten Mal mitkommen.

Ich wusste, durch meine alleinige Anwesenheit würde er achtsamer kämpfen, außerdem hatte er fünf seiner engsten Vertrauten zusätzlich aufgetragen, ein Auge auf mich zu haben. Das hatte ich allerdings nur widerwillig akzeptiert.

Als ob ich keine gute Kämpferin wäre! Ich war die Beste in meinem Jahrgang! Noch dazu eine ausgezeichnete Jägerin, da mir so gut wie nie ein Tier entwischte. Aber ich konnte verstehen, dass sich mein Bruder um mich sorgte, denn unsere Gegner waren begnadete Kämpfer.

Mein Bruder, der Alpha des Bergschattenrudels, stand mit aufgestellten Haaren, und einem gefährlichen Ausdruck im Gesicht an der Spitze. Er knurrte auf, als in der Ferne die Wölfe des Moonshadowrudels sichtbar wurden. Sie kamen langsam, ohne jeglicher Spur von Eile, auf uns zu. Als ob sie uns jetzt schon haushoch überlegen wären, was sie vermutlich leider auch waren ...

Augenblicklich schnellte mein Puls in die Höhe. Das musste an dem bevorstehenden Kampf liegen, ganz sicher. Der Adrenalinschub machte mich ganz irre, dabei benötigte ich meinen messerscharfen Verstand mehr denn je. Doch irgendwas zerrte innerlich an mir, weshalb ich zaghaft eine Pfote nach vorne setzte. Ilvy, rügte ich mich in Gedanken. Was machte ich denn?

Dann trat plötzlich er in mein Sichtfeld. Der Alpha des Moonshadowrudels.

Alle anderen Wölfe waren wie Nebel für mich. Ich erkannte sie nicht klar, nahm sie gar nicht richtig wahr. Einzig und allein Nero zählte.

Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen, doch sein großer, muskulöser, pechschwarzer Wolfkörper ließ mein Herz schneller klopfen. Mir stellten sich die Nackenhaare auf, nur weil ein drohendes Knurren seiner Kehle entwich. Seine Zunge fuhr über die spitzen Zähne. Diese unglaublichen Karamellaugen, in denen ich mich jetzt schon aus der Ferne verlieren konnte, fixierten meinen Bruder, dabei sehnte ich mir seinen Blick nahezu herbei. Es tat fast schon schmerzhaft weh, weil er mich nicht ansah.

Leise wimmerte ich, was die umstehenden Wölfe meines Rudels wohl irritierte. Mich doch auch, aber er war mein ... Mate?

Mate! Meine Wölfin setzte entschlossen noch eine Pfote nach vor. Aber mein Verstand ließ nicht zu, dass ich noch einen Schritt wagte.

Mein Gefährte?! Wie konnte das sein? Wieso genau jetzt, wo wir gegeneinander kämpfen sollten?

Doch zeitgleich zu diesen Fragen schossen auch andere durch meinen Kopf.

Konnte er mich denn nicht endlich einmal ansehen? Spürte er das Band nicht auch? Fühlte er es nicht?

Als hätte er meine Gedanken gelesen, wanderte sein Kopf in meine Richtung. Mit den hochgezogenen Lefzen sah er absolut gefährlich aus, doch ich hatte keine Angst. Ich wusste, er würde mir nichts tun. Niemals würde er seine Mate verletzen.

Frühlingsliebe | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt