8 | Auf die Jagd gehen

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○ 》 Ilvy 《 ○

Wie in Dauerschleife wiederholten sich Neros Worte in meinem Kopf

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Wie in Dauerschleife wiederholten sich Neros Worte in meinem Kopf.

Ich kann das Bergschattenrudel doch nicht weiterhin in unserem Wald jagen lassen. Sie haben ihr eigenes Territorium. Und mit gutem Zureden konnte ich bei Julius noch nie etwas bewirken.

Tränen, die ich wirklich zu unterdrücken versuchte, drangen an die Oberfläche. Scheiße! Würde es erneut zu einem gefährlichen Aufeinandertreffen auf der Lichtung kommen?

Meine Wölfin lief so schnell sie konnte durch den Wald. Ich bewegte mich dem Teich zu, denn das war im Augenblick der einzige Ort hier, den ich kannte, und auf Entdeckungsreise wollte ich heute wirklich nicht gehen.

Die Sonne war erst am Aufgehen, und eigentlich wäre es richtig schön, jetzt mit meinem Gefährten im Bett zu liegen, um zu kuscheln. Aber er war nicht bei mir gewesen, als ich wach geworden war. Und als ich dann aus der Tür getreten war, hatte mein ausgezeichnetes Wolfsgehör jedes Wort von Nero und unserem Beta verstehen können. Ich hatte mir das Gespräch nicht länger mitanhören können, war zurück ins Schlafzimmer getreten, und einfach aus dem Fenster gesprungen.

Ich brauchte Abstand. Luft. Einen klaren Kopf.

Immer weiter stürmte ich in den Wald hinein, die Bäume zogen nur so an mir vorbei. Ich achtete nicht besonders auf meine Umgebung, sondern wollte einfach nur rennen.

Endlich tauchte der Teich in meinem Sichtfeld auf. Meine Pfoten donnerten nur noch wilder über den Boden, bis ich mich abrupt vor dem Wasser abbremste, mich in meinen Menschen wandelte, und schließlich schluchzend auf die Knie ging. Keine Atmung ging schnell, vollkommen unkontrolliert.

Ich liebte meinen Bruder. Oh, wie sehr ich ihn liebte! Aber ich liebte auch Nero, wie könnte ich auch nicht? Er war mein Seelenverwandter! Mein Gefährte. Mein Mate. Doch, was sollte und konnte ich bloß tun, um weiterhin mit meinem Bruder in Kontakt zu stehen? Nero würde mir den Kontakt vielleicht verbieten, was ich ihm doch auch nicht übel nehmen konnte. Hach! Ich schniefte, wischte mir mit meinem Handrücken die Tränen fort. Im Augenblick wusste ich echt nicht weiter.

Süße Ilvy, was ist los?

Ich vernahm Neros warme Stimme in meinem Kopf. Keinen Wimpernschlag später stand plötzlich sein großer Wolf neben mir, betrachtete mich besorgt.

"Nero", flüsterte ich nur traurig, konnte mich nicht bewegen.

"Ilvy", murmelte er zurück, als er in menschlicher Gestalt neben mir stand. Danach ging er ebenfalls in die Hocke, legte einen Arm um mich, zog mich entschlossen, jedoch liebevoll, an seine Seite.

"Rede mit mir. Bitte", forderte er leise, nachdem wir einige Zeit lang geschwiegen hatten.

"Ich ..." Ich wusste tatsächlich nicht wie ich all das was mir im Kopf umher ging formulieren sollte.

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