My brightest star

13.

Luke

Aufgeregt mache ich mich auf den Weg zur Rennstrecke.
Heute ist Qualifying und gestern hatte ich nicht einmal die Chance zum Durchatmen.

Medientermine über Medientermine.
Zwar bin ich da bei Weitem nicht der einzige gewesen...

Allein schon Ollie und gerade Lando, George und Alex haben echt viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber dadurch, dass ich im Titelkampf bin, sind viele Augen auch auf mich gerichtet, was natürlich auch echt toll, aber auch genauso anstrengend ist, denn der Druck, heute gut zu performen, ist wirklich hoch.

Das Auto war in den letzten Qualifikationen schon sehr stark, allerdings habe ich es nicht wirklich zusammenbekommen, die perfekte Runde zusammen zu bringen und war höchstens in den Top Fünf.

Vielleicht bringt mir mein Heimrennen ja Glück.
Zumindest hoffe ich es.

„Hey Luke"
Sofort drehe ich mich um und mein Mund verzeiht sich sofort zu einem Lächeln.

„Oscar, hi",mache ich mich sofort auf zu dem Australier, der seine orangene Sommerjacke bis nach oben zugemacht hat.
Ja, es war wirklich schon einmal wärmer, aber so kalt...
„Und, bist du aufgeregt? Das Heimrennen steht ja an",lächelt der Ältere mir zu.

„Du glaubst es nicht, aber ja. So ziemlich. Gestern war es schon echt heftig, aber heute...alle Augen liegen auf mir und ich weiß nicht, ob mir das gefallen sollte oder nicht",bin ich direkt offen und ehrlich, denn ich habe bei Oscar wirklich das Gefühl, dass ich ehrlich sein kann und ihm vertrauen kann.

„Das kenn ich vom letzten Jahr, ehrlich. Alle, und wenn ich sage alle, dann meine ich auch alle, haben ihre Augen auf mich gerichtet und zuerst war auch nicht wirklich begeistert davon, aber versuche es einfach als etwas Positives zu sehen. Ziehe Kraft und Motivation daraus und es wird dir etwas bringen. Bei mir waren es die ersten Punkte und vielleicht ist es bei dir ja auch die erste Pole. Meine Daumen sind auf jeden Fall ganz fest für dich gedrückt und ich weiß, dass du das schaffen kannst.",schauen mich seine warmen, braunen Augen an und sofort macht sich ein warmes Gefühl in mir breit, was mir auch Zuversicht gibt, dass ich es wirklich schaffen kann.

„Danke, du weißt auch echt immer, was ich hören muss.",grinse ich und fahre mir einmal durch die Haare.
„Vielleicht bist auch sehr einfach zu durchschauen",grinst Oscar mich belustigt an,"Nein, das war natürlich nur Spaß, aber echt jetzt. Mache dir nicht so einen Kopf. Du machst das so gut, wie du kannst. Und wenn du extra Motivation brauchst...Es ist Freitag. Ich muss zwar danach ins Auto, was mich aber macht davon abhält, dir zuzuschauen."

„Oh, da übt jemand noch extra Druck auf, ist ja nett",kann ich mir den ironischen Kommentar nicht verkneifen.
Vor uns taucht schon der Eingang zu den beiden Paddocks auf.
„Vielleicht gibt es dir den extra Push, damit du dir die Pole holst.",zwinkert Oscar mir zu, als wir vor den Eingängen stehen.

Eigentlich müssten wir uns jetzt trennen, doch eigentlich würde ich mich auch gerne mit ihm weiter unterhalten.
„Ich meine es ehrlich. Du schaffst das und ich wünsche dir viel Glück",bekomme ich ein warmes Lächeln zugeworfen.
„Danke Oscar",mache ich einen Schritt auf den Älteren zu und finde mich im nächsten Moment auch schon in seinen Armen wieder.

Sofort werde ich von seinem vertrauten Duft eingehüllt, lasse dies jedoch auch bewusst geschehen, denn es ist nicht das erste Mal, dass dieser mich Erden lässt.
Die Umarmung geht auch irgendwie länger, als ich es gedacht hätte, allerdings muss auch dieser Moment einmal enden.
Kurz räuspere ich mich, murmle noch ein leises Danke, ehe wie getrennte Wege gehen.

Ich für meinen Teil bleibe allerdings nicht lange alleine, denn sofort legt sich ein Arm von links und ein Arm von rechts um meine Schultern.
„Na"
„Hey",drehe ich meinem Kopf einmal grinsend nach links und nach rechts, wo Pepe und Sebas mich in ihre Mitte genommen haben.