My brightest star

22.

Luke

Ein wenig nervös bin ich doch gewesen, allerdings hat das liebevolle Funkeln in Oscars Augen, mir deutlich gezeigt, was ich tun musste und schon längst hätte machen sollen.

Zärtlich und schüchtern platziere ich meine Lippen auf seinen.
Erst einmal auch ohne Bewegung, was Oscars jedoch schnell ändert, in dem er langsam beginnt, seine Lippen auf meinen zu bewegen.

Tausende Schmetterlinge tanzen in meinem ganzen Körper und das Kribbeln, was dieser simple und sich so bedeutsame Kuss in mir auslöst, ist einfach unbeschreiblich.

Es ist so viel besser, als die Küsse bei Nelly es je gewesen sind.
Auch ist es gar nicht anders, einen Mann zu küssen.
Klar, ein wenig sind Oscars kurze Bartstoppeln zu merken, was mich allerdings gar nicht stört.

Seine Lippen sind genauso weich und sanft, wie sie aussehen und passen perfekt auf meine.
Meine Hände finden ihren Platz an Oscars Wangen, während dieser mich seitlich auf seinen Schoß schiebt.

Seine Hände ruhen danach locker auf meinem Rücken.
Durch die Nähe kann ich sein Herz so schnell pochen hören, wie meins es auch tut.
Diese Tatsache lässt mich lächeln, sodass sich der Kuss löst.

Die Bubble, in der wir uns befinden, platzt dadurch jedoch nicht.
Oscars Lächeln spricht Bände.
Fest zieht er mich an sich, sodass ich meinen Kopf wieder an seine Brust lehne und meinen Blick über die Landschaft schweifen lasse.
Wenn ich Joggen bin,dann komme ich hier oft lang und jedes Mal merke ich, wie schön es hier doch ist.

Ich musste Oscar diesen Platz unbedingt zeigen, dass es jedoch der Platz wird, an dem wir beide unseren ersten Kuss haben werden, damit hätte ich nicht gerechnet.

Nach diesem Gedanken drehe ich mich wieder zu dem Australier, der mich ebenfalls verliebt mustert und sich erneut zu mir hinunterbeugt, meine Lippen wieder sanft streicht.

Nur zu gerne lehne ich mich in den Kuss, lasse mich dieses Mal richtig fallen.
Es fühlt sich so ein wenig an, als hätte sich ein Knoten gelöst.
Als wäre etwas herum gerückt und nun an dem richtigen Ort zum Stehen gekommen.

„Wird dir kalt?",erkundigt Oscar sich leise und lässt den Kuss damit erneut zu einem Ende kommen.

„Wieso?",ziehe ich meine Augenbrauen fragend hoch.

„Du merkst es gar nicht. Du hast voll die Gänsehaut",lacht Oscar beherzt auf und streicht über meinen Arm.

„Könnte auch daran liegen, dass...",breche ich ab.

„Dass?",legt Oscar seinen Kopf lächelnd schief, fährt dabei sanft über meine Wange.

„Ich finde die Worte nicht, um das zu beschreiben, was das gerade in mir ausgelöst hat",senke ich meinen Blick, jedoch hebt Oscar meinen Kopf erneut.

„Manchmal sind Worte auch einfach überflüssig, wenn Taten doch eine so viel größere Wirkung haben",findet Oscar dann doch die Worte, die es für mich gebraucht hat.

„Da hast du recht",lächle ich glücklich.

Ja, ich bin gerade glücklich.
So kann man es gut beschreiben.

„Ich habe immer recht, das weißt du doch",grinst Oscar leise, woraufhin ich laut zu lachen beginne.
„Jaja, wer es glaubt",pruste ich,"Aber wollen wir nicht doch vielleicht wieder zurück? So langsam wird mir doch kalt"

„Ja klar, sag das doch",springt Oscar sofort auf und hält mir eine Hand zum Aufstehen hin.

Nur zu gern ergreife ich diese und lasse mich in die schützende Wärme Oscars ziehen.