Am nächsten Morgen wachte ich verkatert auf. Oh man, mein Schädel brummte extrem. Nie wieder so viel Alkohol. Das schwor ich mir. Ich machte mich auf den Weg in die Küche, wo ich mir gleich eine Schmerztablette reinwarf. Gott sei Dank war heute Samstag. Wobei, darauf kam ich erst jetzt, dass ich montags ja gar nicht mehr so früh aufstehen musste, da mein Studium vorbei war. So langsam begann ich das Ganze erst zu realisieren. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Mit einem Grinsen im Gesicht machte ich mir eine Tasse Kaffee und ließ den gestrigen Abend bzw. Nacht Revue passieren. Es war lustig. So viel Spaß hatte ich schon lang nicht mehr. Es war für mich etwas Besonderes, dass ein paar von den Fahrern auch da waren, nachdem wir ja nicht wirklich etwas miteinander zu tun hatten. Es war auch sehr nett von Lando, was er für mich gemacht hat. Max hing auch fast wie eine Klette an mir. Keine Ahnung, wie oft er sich gestern noch mal für unsere Hilfe bedankt hat. Bei 30x hatte ich zum Mitzählen aufgehört. Trotz allem kam mir vor, dass ich einige kleine Lücken hatte, was den gestrigen Abend betraf. Wie zum Teufel war ich eigentlich nach Hause gekommen? Mein Telefon riss mich aus meinem Tagtraum heraus.
„Anna. So früh hatte ich mit einem Anruf von dir nicht gerechnet," schmunzelte ich ins Telefon. Sie musste eigentlich noch einen größeren Kater haben als ich.
„Ach sei einfach still. Mein Kopf brummt noch immer. Und dass, obwohl ich schon 2 Tabletten intus habe."
„Aber dafür war es gestern wirklich witzig. Danke nochmal dafür, dass du das Ganze eingefädelt hast."
„Für dich doch immer. Um auf den Grund meines Anrufes zurückzukommen, ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass wir uns alle um 14 Uhr bei Don Giovanni treffen."„Wie bitte? Wann haben wir das den ausgemacht?", ok, es waren wohl größerer Lücken. Ich konnte mich absolut nicht mehr daran erinnern. Waren wohl doch ein paar zu viele Tequila Shots.
„Oh man Lia, das warst du. Wie wir uns alle verabschiedete haben, meintest du, du wärst noch nicht bereit, die Jungs ziehen zulassen und deswegen hast du sie alle heute zu Giovanni eingeladen. Du warst sogar kurz vorm Heulen. Mick wolltest du gar nicht mehr loslassen. Oder war es Lando? Oder beide? Ach keine Ahnung."
Ups, es waren definitiv zu viele Shots. Und Cocktails. Oh man, waren das viele Cocktails. Meine Augen schielten kurz zu meiner Wanduhr rüber und fast bekam ich den nächsten Schock. Es war bereits 13 Uhr. Dam it.
„Konntest du mich nicht früher anrufen? Ich habe genau noch eine Stunde und ich brauch schon eine halbe Stunde, bis ich bei Giovanni bin," hektisch stand ich auf, lief ins Badezimmer und legte mich auf halben Weg auf die Schnauze, weil ich versuchte, neben dem Telefonieren und ins Bad gehen, meine Schlafhose auszuziehen. Welches, oh Wunder, nicht so ganz funktionierte, da ich mich verhedderte und tja, Bekanntschaft mit meinem Wohnzimmerboden machte.
„Lia, alles in Ordnung? Was ist passiert?", Besorgnis klang in Annas Stimme.
„Ach nichts. Alles Ok."
„Wie du meinst. Keine Sorge. Ich mach mich gerade auf den Weg zu dir, um dich mit meinem Auto abzuholen. Also kommst du rechtzeitig an. Bis gleich:"Zack. Und Anna hatte aufgelegt. Ich rappelte mich auf und ging mich in Rekordzeit duschen, anziehen und schminkte mich auch etwas. Meine Augenringe waren ja nicht zu übersehen. Gerade packte ich noch meine Tasche zusammen, da klingelte es schon. Das musste Anna sein. Schnell zog ich meine Schuhe an, schnappte mir meine Jacke und schon konnten wir uns auf den Weg machen.
Anna schaute auch nicht viel besser aus als ich. Sie hatte sogar eine Sonnenbrille auf und das, obwohl keine Sonne schien. Ich hielt jedoch meinen Mund, da ich wusste, dass eine verkaterte Anna auch eine schlecht gelaunte Anna bedeutete. Nach einer halben Stunde parkten wir direkt vorm Giovannis ein. Mick, Max, Daniel, Lando, Brad und Jon warteten bereits auf uns. Nach einer kurzen Begrüßung begaben wir uns ins Innere.
„Na, ihr seht beide nicht gerade frisch aus," schmunzelt betrachtete uns Mick.
„Willst du damit sagen, dass wir scheiße aussehen?", provokant blickte ich ihn an. Überleg dir jetzt gut, was du sagst, lieber Mick.
„Das würde ich nie behaupten. Ihr seid natürlich wunderschön."
„Jaja, du mich auch."Ein Kellner kam und nahm unsere Bestellung auf.
„Mich wundert es, dass ihr nicht genauso ausseht, wie wir?", Anna legte ihren Kopf in ihre Hand.
„Wir haben auch nicht so übertrieben. Schließlich musste auch jemand darauf achten, dass ihr wohlbehalten nach Hause kommt," grinste Jon uns an.
„Ihr habt uns nach Hause gebracht? Aber woher wusstet ihr, wo wir wohnen?", Anna blickte mich verwirrt an. Ich konnte nicht darauf antworten, schließlich konnte ich mich ja nicht mehr daran erinnern.„Der Besitzer des Clubs hat uns eure Adresse verraten, da ihr beide nicht mehr dazu in der Lage wart. Daniel und ich haben Anna nach Hause gebracht und Lando dich. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, nachdem du dich so an ihn geklammert hast," Mick musste sich ein Lachen verkneifen.
„Ich habe was?", ungläubig und peinlich berührt wanderten meine Augen zu Lando, welche gerade selbst einen Rotton aufzog.
„Naja, du warst gestern sehr anhänglich und wolltest unbedingt mit mir kuscheln. Aber da ich am anderen Ende des Tisches saß und du zu faul warst, um aufzustehen, hast du dich quasi in Landos Arme geworfen, da dieser neben dir saß," nun konnte sich Mick nicht mehr halten und brach in schallendes Gelächter aus, in das die anderen einstimmten.Oh Gott, wie peinlich. Ich versuchte mich immer kleiner zu machen. Half aber auch nichts. Landos Wagen verfärbten sich noch dunkler.
„Es tut mir so leid. Keine Ahnung, was mich das geritten hat. Es war definitiv zu viel Alkohol im Spiel," ich konnte Lando nicht mehr in die Augen sehen. Das war mal wieder so typisch ich.
Gott sei Dank kam gerade unsere Bestellung und das Thema wurde gewechselt. Nachdem wir fertig waren, wollte ich die anderen gerade fragen, was sie heute noch so vorhaben, als mein Handy klingelte. Ich entschuldigte mich kurz bei den anderen, um das Gespräch anzunehmen. Ein paar Minuten später kam ich enttäuscht zurück.
„Was ist passiert?", Anna legte einen Arm um mich.
„Du kannst dich ja an meine Bewerbung erinnern?"
„Ja und?"
„Das war gerade die Personalchefin. Derzeit haben sie keine freie Stelle," ich war richtig geknickt.
„Och, das tut mir leid."„Wo hast du dich den beworben?", Mick rückte auch näher ran.
„Du weißt ja, ich wollte unbedingt in die Fußstapfen meines Onkels treten, deswegen habe ich mich bei Mercedes beworben. Ist leider nichts daraus geworden. Mick nahm mich in den Arm und versuchte mich zu trösten.
„Hast du dich nur bei Mercedes beworben?", erkundigte sich Lando.
„Ja, ich wollte unbedingt da hin. Eben wegen meines Onkels. Das war so unser Ding. Er hatte immer zu mir gesagt, dass Mercedes „mein" Rennstall werden würde. Norbert Haug, der damalige Teamchef von Mercedes, händigte mir einen Vertrag aus, da war ich so um die 12 Jahre und meinte damals zu mir, wenn ich fertig mit meinem Studium bin, bräuchte ich ihn nur vorlegen und ich würde sofort anfangen können. Ich war total begeistert davon, kindliche Naivität, aber von da weg war es mein Traum, bei Mercedes zu arbeiten."
„Und wenn du es bei einem anderen Team versuchst?", schlug Max vor. „Ich könnte für dich bei RedBull ein gutes Wort einlegen."
„Kommt gar nicht in Frage. Ich möchte das aus eigener Kraft schaffen."„Hey, uns wird schon was einfallen," aufmunternd lächelte mich Anna an.
„Genau, bewirb dich einfach mal bei den anderen Teams. Oder wo anders," auch Mick versuchte mir, wieder Mut zu machen.
„Genau. Nur weil du einmal einen Rückschlag erlitten hast, heißt das nicht, dass du einfach aufgeben sollst. Wenn du etwas unbedingt willst, dann kämpf darum," ich blickte zu Lando. Er hatte recht.
Wenn ich jedes Mal, wenn mir jemand Steine in den Weg gelegt hat, aufgegeben hätte, wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.
„Meine Mum hat immer gesagt, wenn etwas nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte, „ Du hast 3 Möglichkeiten: aufgeben, nachgeben oder alles geben. Du verlierst nur, wenn du aufhörst, es zu versuchen".
Wie recht er doch hat bzw. haben wird.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hi Leute, sorry, dass ich länger nichts von mir hören hab lassen. Dafür ist dieses Cap länger. Viel Spaß damit. ;-)
DU LIEST GERADE
Dreams come true
FanfictionEs geht darum, seine Träume zu verwirklichen und so ganz nebenbei seine große Liebe zu finden.