Cap 21

96 4 0
                                    


Noch immer sprachlos saß ich vor Lando und konnte aus den ganzen Buchstaben kein einziges Wort zusammensetzen, geschweige ganze Sätze bilden. Mein Gegenüber wurde mit jeder Minute, die verstrich, immer nervöser.

„Lia, bist du noch anwesend? Kannst du vielleicht auch mal was sagen?"

Stumm hockte ich vor ihm, und hüllte mich noch immer im Schweigen. Anscheinend reimte sich Lando gerade etwas zusammen, denn sein Blick wurde traurig und er stand auf.

„Schon gut. Du brauchst nichts zu sagen. Hab schon verstanden. Vergessen wir das Ganze," er wendete sich von mir ab und schlug den Weg Richtung Hotel ein.

Diese Worte lösten meine Starre. Mein Blick klärte sich und ich sah Lando nach. Wie von einer Tarantel gestochen, sprang ich auf und lief ihm hinterher.

„LANDO! Warte!"

Er blieb stehen und drehte sich um. Und zack, lagen wir beide wieder auf dem Boden. Ich ließ ihm gar nicht die Möglichkeit etwas zu sagen, denn meine Lippen lagen bereits auf seinen. Er erwiderte ihn jedoch nicht. Wahrscheinlich hatte ich ihn damit überrumpelt.

Lando hielt mich ein Stück zurück.
„Was ... ich meine...."
„Man, bist du immer so schwer von Begriff?", lächelnd blickte ich ihn an.
„Soll das heißen, du ... du empfindest das Gleiche?"
„Natürlich, du Idiot", ich schlang meine Arme um ihn.
„Dein Idiot", grinste Lando mich an und zog mich näher zu sich, um mich zu küssen.

So saßen wir noch ein paar Minuten im Gras und knutschten wie zwei verliebte Teenager rum. Da es leicht kühl geworden war, kehrten wir zum Hotel zurück. Seine Hand griff nach meiner und verschränkte sie miteinander. Kurz bevor wir die Lobby betraten, hielt mich Lando zurück.

„Hör zu, vielleicht klingt das jetzt egoistisch, aber ich möchte das mit uns noch nicht an die große Glocke hängen. Nicht, weil ich nicht zu dir stehe, sondern weil ich gerne noch länger in unserer kleinen Seifenblase bleiben möchte. Und weil ich nicht gerne teile," schmollend blickte er mich an.

Ich musste lächeln. Als ob er meine Gedanken lesen konnte.
„Keine Sorge. Ich bin deiner Meinung," ich lehnte mich leicht nach vorne und flüsterte in sein Ohr. „Und außerdem, teile ich auch nicht gerne."

Mit diesen Worten ließ ich Lando stehen und betrat das Hotel. Noch bevor ich den Aufzug betreten konnte, nahm ich einen Körper hinter mir wahr. Die Aufzugtür öffnete sich und wir betraten diesen. Als sich die Türe schloss, wurde ich gegen die Wand gedrückt und spürte Lippen auf meinen Mund. Es wurde leidenschaftlich und wären wir nicht im Aufzug gewesen, wer weiß, was da noch passiert wäre. So fuhren wir auseinander als ein Pling ertönte und richteten unsere Klamotten und Haare wieder zurecht.

An meiner Zimmertür drehte ich mich in Landos Richtung, welcher, gleich wie ich, einen dicken, fetten Grinser im Gesicht hatte.

„Nun, ich bedanke mich für diesen schönen Abend und wünsche dir eine gute Nacht."
„Willst du mich schon loswerden?"
„Um ehrlich zu sein, ja. Denn wir haben beide ein anstrengendes Wochenende vor uns. Vor allem du. Und ich möchte nicht schuld daran sein, dass unser Top-Fahrer nicht ausgeschlafen ist."
„Achso. Du hast mich nur benutzt. Dir geht es nur ums Team", Lando kam mir gefährlich nahe.

„Oh Mist. Du hast mich durchschaut", grinsend griff ich nach seinem Shirt und zog ihn an mich, um ihn zum Abschied zu küssen.

„Das wird noch ein Nachspiel mit sich ziehen. Aber ich werde dich heute nochmal damit davonkommen lassen."
„Wie gnädig von dir."
„Ich wünsche der werten Dame auch eine gute Nacht und träum süß von mir."

Dreams come trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt