Etwas außer Atem erreichte ich die Lobby. Mick wartete bereits auf mich und kam mir lächelnd entgegen. Wir beschlossen, uns auf die Hotelterrasse zu setzen, um dort ungestört reden zu können. Nachdem wir beide einen Kaffee erhielten, kehrte eine kurze, aber angenehme Stille ein. Verträumte blickte ich über die Hotelanlage. Ich war so vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, dass Mick mich bereits mehrmals angesprochen hatte.
„Erde an Lia, bist du noch anwesend?"
„Was? Oh, sorry. Ich war ... egal. Jetzt bin ich wieder voll da."
„Wo warst du denn mit deinen Gedanken? Oder sollte ich besser fragen, bei wem?", schmunzelnd betrachtete mich Mick.
ERWISCHT!!!!!!!!!!!!!!
„Ach Mick, wo soll ich bloß anfangen?", ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„Wie wäre es von Anfang an? Und damit meine ich nicht den Zeitpunkt, wo wir uns wiedergesehen haben." Mick blickte mich aufmunternd an.Ich atmete ein paar Mal tief durch und begann, alles zu erzählen, was in der Zwischenzeit passiert war. Immer wieder schüttelte er seinen Kopf, als könnte er nicht glauben, was er gehört hatte. Seine Gesichtszüge änderten sich von sanft bis zornig angespannt. Selbst etliche Schimpfwörter verließen seinen Mund. Konnte ich es ihm verübeln? Selbst Lando war darüber mehr als schockiert. Komischerweise fiel es mir bei Mick einfacher, über mein verkorkstes Leben zu sprechen. Vielleicht lag es daran, weil wir uns schon so lange kannten. Mick kannte meine Eltern und hatte damals schon nicht die beste Meinung von ihnen.
„Tja und dann begegnete ich Jon und Brad. Und den Rest kennst du ja bereits", endete ich meine Erzählung.
Mick sah mich an und nahm meine Hände.
„Lia, ich bin so stolz auf dich, dass du trotz dem Ganzen deinen Traum verwirklicht hast und zu so einer starken Persönlichkeit geworden bist. Und ich bin mir sicher, dass dein Onkel genauso stolz auf dich wäre", er stand auf und umarmte mich.
Anfangs hatte ich noch versucht, meine Tränen zu unterdrücken, gab aber recht schnell auf, da sie mir sowieso bereits über mein Gesicht liefen. Vor allem nach den lieben Worten von Mick.
„Danke. Ich bin so froh, dass wir uns wieder gefunden haben."
„Das bin ich auch. So, aber genug von der Vergangenheit", über Micks Gesicht erschien ein dicker, fetter Grinser und ich ahnte bereits, was jedem Moment kommen würde.„Was ist das jetzt zwischen euch beiden? Glaub nicht, dass ich den eigentlichen Grund für unsere Treffen vergessen hätte. Deswegen, raus mit der Sprache. Was läuft da?"
„Nun, du weißt ja, wir hatten nicht geraden den besten Start. Jedoch konnten wir das „Kriegsbeil" begraben, nachdem Lando mir sein Verhalten erklärt hatte. Wir wurden sogar richtig gute Freunde."
„Und wie kam es dann dazu, dass da mehr wurde? Denn das wurde es, also erspar dir deine Ausreden. Sogar ein Blinder mit Krückstock kann das sehen."
Somit erzählte ich Mick, was in Zandvoort und Monza bzw. gestern Nacht passiert war. Während ich sprach, hatte ich wieder die Farbe eine Tomate angenommen. Auch wenn es mir nichts ausmachte, mit Mick über meine verkorkste Familie zu reden, war es mir irgendwie peinlich über mein verwirrendes Liebesleben zu quatschen. Er schien sich jedoch köstlich darüber zu amüsieren, den sein Grinser verschwand nicht eine Sekunde von seinem Gesicht.
„Hör auf mich auszulachen, du Idiot."
„Ich lach dich doch nicht aus. Irgendwie finde ich das Ganze ziemlich süß. Kitschig, aber süß."Ich bewarf ihn mit einer Blume, welche ich fast das ganze Gespräch über malträtiert hatte. Mick wich lachend aus. Nicht das eine Blume schmerzhaft war, jedoch hatte ich nichts anders zur Hand.
„Spaß beiseite. Was willst du jetzt machen? Habt ihr beide bereits miteinander gesprochen?"
Ich schüttelte den Kopf.„Und warum nicht?"
„Noch keine Zeit. Er hat zwar vor meinem Zimmer auf mich gewartet, aber da konnte ich nicht. Schließlich waren wir bereits verabredet. Und das hätte ich nicht einmal für den Papst verschoben."
„Klar, weil du auch sooooo religiös bist. Du weißt aber, dass du es nicht länger hinauszögern solltest."
„Ich weiß. Mach ich auch nicht. Versprochen."Wir redeten und redeten, bis es Abend wurde und wir uns noch eine Kleinigkeit zu Essen holten. Da ich Micks Anwesenheit so richtig genoss, wollte ich auch nicht mit den anderen zu Abend essen.
Als ich dann später wieder in meinem Zimmer, sah ich das erste Mal auf mein Handy und bemerkte, dass ich ein paar Nachrichten bekommen hatte. Alles von Lando.
>> Hey, sehen wir uns beim Abendessen? <<
>> Ich nehme an, du bist noch mit Mick unterwegs. Hab dich beim Essen vermisst. Meldest du dich später? <<
>> Alles in Ordnung bei dir? <<
>> Ignorierst du mich oder warum meldest du dich nicht bei mir? Hab ich was falsch gemacht? <<
Na toll. Das Beste wäre, ihm schnell zu schreiben, dass alles ok ist, nicht dass sich Lando dann noch in etwas hineinsteigert.
>> Hey, sorry, ich bin soeben erst in mein Zimmer gekommen und habe den ganzen Tag über nicht einmal auf mein Handy gesehen. Es ist alles in Ordnung. Ich bin ziemlich k.o., könnten wir unser Gespräch verschieben? Vielleicht wenn wir in Austin sind? <<
Ich beschloss, mich schnell duschen zu gehen, denn so wie ich mich kannte, hatte ich keinen Bock darauf, früher aufzustehen. Als ich dann schließlich in meinem Bett lag, nahm ich mein Telefon nochmal zur Hand und sah, dass mir Lando noch geantwortet hatte.
>> Alles gut. Hab mir nur Sorgen gemacht. Klar, kein Thema. Reden wir in Austin. Gute Nacht >>
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Hi Leute.
Was haltet ihr von dem Kapitel? Würde mich über ein Kommi von euch freuen, damit ich weiß, wie es euch gefallen hat. Oder vielleicht fehlt euch irgendwas oder ob ich was besser machen könnte.
LG Sandy
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Dreams come true
FanficEs geht darum, seine Träume zu verwirklichen und so ganz nebenbei seine große Liebe zu finden.