Dreams come true

Cap 10

Die nächsten 3 Wochen verbrachte ich damit, Bewerbungen zu schreiben und auf eine Antwort zu hoffen. Aber jeder Tag, an dem ich keine einzige Rückmeldung erhielt, wurde ich immer mehr deprimierter.

Mit Mick telefonierte ich fast täglich. Es war so, als ob wir uns nie aus den Augen verloren hatten. Auch mit Max stand ich hin und wieder in Kontakt. Sogar Lando hatte mir geschrieben. Beide versuchten mich auch aufzumuntern. Leider brachte mir das keinen Job, obwohl ich es total süß fand.

Ich saß gerade wieder vor meinem Laptop, um mich nach irgendwelche Jobs umzusehen, als mein Mail-Programm aufploppte. Es war eine E-Mail von McLaren. Komisch. Was wollen die den von mir? McLaren war das einzige Team, bei denen ich mich nicht beworben hatte. Ich verstand mich endlich so halbwegs mit Lando, da wollte ich nicht gleich wieder für Zündstoff sorgen.

„Sehr geehrte Fr. Summers,
blablabla ........ ihre Bewerbung erhalten...... blablabla ........ würden uns freuen ..... blablabla ....... Einen Praktikumsplatz anzubieten ...."

WTF????? Welche Bewerbung? Ich hatte doch gar keine abgeschickt. Momentmal. Die bieten mir einen Praktikumsplatz an? Was zum Teufel?

Ich schnappte mir mein Handy und rief Anna an.
„Hey Lia, alles klar?"
„ICH HABE EINEN VERDAMMTEN PRAKTIKUMSPLATZ BEI MCLAREN ERHALTEN!", schrie ich ins Telefon.
„Woah woah. Stopp. Warum schreist du so? Warte mal, was?"
„Du hast schon richtig gehört."
„Ich dachte, du hast dich da gar nicht beworben?"
„Hab ich auch nicht. Ich verstehe grad nichts mehr."
„Hast du Mick schon angerufen oder Lando? Der fährt doch für McLaren."
„Nein."
„Dann ruf bei Lando an und melde dich später nochmal"

Zack, und Anna hatte bereits aufgelegt. Also versuchte ich mein Glück bei Lando. Es klingelte und klingelte und ich wollte bereits auflegen, als ein etwas außer Atemgeratener Lando abhob.

„Hey Lia. Schön, dass du anrufst. Was gibt's?"
„Hi, sorry, falls ich störe. Ich kann auch später nochmal anrufen," oh mein Gott, wie verzweifelt hörte ich mich gerade an.
„Nein, nein. Kein Problem. Ich habe Zeit. Also, was kann ich für dich tun?"
„Ähm, ich habe gerade eine Mail bekommen. Von McLaren. Weißt du darüber etwas?"

Man konnte hören, wie Lando ein paar Mal tief Luft holte, bevor er antwortete.
„Ähm, *räusper* möglich"
„Was heißt hier „möglich"? Was geht hier vor? Warum bietet mir dein Rennstall einen Platz an, obwohl ich keine Bewerbung abgeschickt habe?"
„Also, naja .... Ähm ... vielleicht hat Zak trotzdem eine von dir bekommen?"
„Was meinst du damit? Jetzt rück endlich raus mit der Sprache und lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Wie kommt Zak an eine Bewerbung von mir?"

Wie zuvor atmete Lando tief ein und aus und erzählte mir dann, dass er derjenige war, der Zak meine Bewerbung gegeben und ein gutes Wort für mich eingelegt hatte. Er hatte noch immer Schuldgefühle, weil er sich mir gegenüber wie ein Arsch verhalten hatte. Auf der einen Seite fand ich es ziemlich süß von ihm, aber anderseits kam ich mir vor, als ob ich von selbst nichts auf Reihe kriegen würde.

„Man Lando, ich habe dich nicht darum gebeten. Was macht das den jetzt für einen Eindruck?", ich war sauer.
„Es tut mir leid. Ich wollte dir nur helfen und nicht verärgern."
„Vergiss es einfach," ich beendete das Gespräch, ohne mich zu verabschieden.

Wie konnte er nur? Mein Handy klingelte. Noch wütend nahm ich den Anruf entgegen.
„WAS?"
„Hey, Tiger. Beruhig dich. Ich bin's nur. Welche Laus ist dir den über die Leber gelaufen?"
„Ach du bist es. Sorry Mick."
„Also was ist los?"

In kurzen Worten erzählte ich Mick die Geschichte. Ich redete mich richtig in Rage, Mick hörte mir zu. Als ich geendet hatte, atmete ich erstmal tief durch. Vom anderen Ende konnte ich ein räuspern wahrnehmen.

„Hör zu, ich kann dich verstehen. Aber findest du nicht, dass du etwas übertreibst? Lando hat das Ganze sicher nicht böse gemeint. Geh zu diesem Termin hin, hör dir an, was sie dir zu sagen haben, wie das Ganze ablaufen soll und dann rate ich dir, das Gespräch mit ihm zu suchen. Sprecht euch aus. Und lass dich auf das Angebot ein. Du wirst es nicht bereuen."

Ich ließ mir Micks Worte durch den Kopf gehen und es hörte sich logisch an. Eventuell war ich wirklich etwas zu hart.

„Ich bin so eine Idiotin."
„Ja, das bist du. Aber Fehler sind doch dazu da, um aus ihnen zu lernen. Also, lern daraus. Ich muss jetzt los. Halt mich am laufenden," und schon hatte Mick aufgelegt.

Eine Woche später befand ich mich schon in Woking und stand vor dem Gebäude von McLaren. Noch einmal tief durchatmen und schon betrat ich den Komplex. Die Dame an der Anmeldung war sehr nett und brachte mich in den 2. Stock, in dem sich Zaks Büro befand. Wir unterhielten uns sehr lange. Über den ganzen Ablauf, was meine Aufgaben sein würden, über die Fahrer und natürlich auch über meinen Onkel. Zak erzählte mir, dass er sehr gut mit ihm befreundet war und es ihn schwer getroffen hat, als er von Kais Tod erfahren hatte.

„Das war auch ein Grund, warum ich dir diesePraktikumsstelle angeboten habe. Nicht nur, weil du Kais Nichte bist. Ich habeKai einmal versprochen, ein Auge auf dich zu haben. Und das habe ich auchgemacht. Jahrgangsbeste zu sein, vor allem mit diesen Noten, schafft nicht einjeder. Du hast das Zeug dazu. Deswegen freut es mich wirklich, dass du es dirüberlegt hast und ein Teil dieser Familie wirst. Kai wäre stolz auf dich, ichbin es," Zaks Worte berührten mich so sehr, dass mir die Tränen unaufhaltsam dieWangen runter liefen. Wir standen beide auf und ich wurde von Zak in eine langeUmarmung gezogen. Da überkam mich ein Gefühl, von dem ich dachte, es nie wiederzu spüren. Geborgenheit und Zugehörigkeit. Endlich willkommen zu sein.