Von lebender Mülltonne verschluckt

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"Und wer ist jetzt das?" Genervt verdrehte sie die Augen und es hatte auf mich den Eindruck, als müsste ich das wissen. Ist ja nicht so, dass ich die Serie schon so oft gesehen hatte. Nicht. Obwohl sie leicht genervt von mir war begann sie mit ihrer Erklärung, wobei ihre Augen wie Sterne funkelten.

"Das ist Rose. Der Doktor bevorzugt es mit Begleitern zu reisen, obwohl sie meißtens weiblich sind. Wenn er uns einmal trifft ist so die Wahrscheinlichkeit größer, dass er mich mitnimmt anstatt dich. Jetzt red aber nicht so viel, sondern gucken!"

Mit ziemlich verstörrten Gesten zeigte sie auf den Fernseher, den sie nicht aus den Augen verlor. Laut ihren Erzählungen hatte sie diese Serie schon sehr oft angeschaut, deswegen wunderte es mich, dass sie nicht wegschauen konnte. Naja aber ich konnte mich nicht beschweren, da ich bei Star Wars genauso war.

Ich tat also wie mir befohlen. Wenn sie die Serie mochte, konnte sie ja nicht so schlecht sein. Außerdem waren wir ja gerade erst bei der ersten Folge , da durfte ich nicht so schnell urteilen. Wir hatten die Rolladen ein Stück runter gefahren, da sie am hellichten Tage doch etwas störrten sodass das Bild beeinträchtigt wurde.

Wir waren schon so ziemlich am Ende der Folge und ich konnte die nächste Folge schon garnicht mehr erwarten. Wenn sie genauso außergewöhnlich wie die jetzige war, dann habe ich meine nächste Sucht gefunden (wenn man von Lisa absieht). Vorhin wurde sogar jemand von einer lebenden Mülltonne verschluckt, ich meine wie abgefahren ist das denn? Nicht dass ich das Gefühl verspüre in diesem müffelden Ding zu sein, aber trotzdem schon ziemlich cool. Je außergewöhnlicher desto besser, war mein Motto.

Kaum dass die Folge zu Ende war musste Lisa mich nicht einmal fragen ,da ich schon sofort "Weiter!" ,schrie. Sie grinste wissend und klickte auf die zweite Folge.

Seit ich Lisa kannte hatte sich viel verändert. In mir steckte mehr Leben, als je in mir war. Sie gab mir einen neuen Sinn in dieser Langweiligkeit weiter zu machen, nicht aufzugeben. Es gab Momente, in denen ich traurig war. Vergessen werde ich sie wohl nie, aber ich möchte es auch nie. Sie machen mich zu dem was ich bin und anscheinend fand Lisa dieses Ich auch gut. Würde sie es nur auf eine andere Art und Weise mögen...

Glück auf ErdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt