Missen

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Hey!
Bevor ihr lest, möchte ich euch alle Aufmerksam auf @murdercarousel machen. Ein mega fettes Dankeschön an dich, dass du mir dieses mega geile Cover gemacht habt. Also wenn ihr ein Cover braucht hier mein Tipp!

Ich merkte nur entfernt, wie sich meine eigene Hand hob und Tee in meine Tasse einschenke. Ein paar wenige Tropfen fanden sich auf meinen nackten Armen wieder. Selbst diesen Schmerz konnte ich nicht richtig spüren. Es schien so, als ob ich nicht mehr Herr meines Körpers war und mein Geist herumschwirrte.

"Schatz? Wir sind jetzt für eine Weile weg." , erklang die helle Stimme meiner Mutter von oben.

"Viel Spaß beim Essen!" Bemüht mir nicht ansehen zu lassen, versuchte ich nicht in einem monotonem Ton zu reden, was mir kläglich misslang. Ich war noch nie ein besonders guter Schauspieler, aber eine Maske kann jeder Mensch tragen. Meine war es Gefühle zu verstecken, die niemand sehen müsste, sehen sollte. Doch meine Stimme verriet mich immer aufs Neue.

Starrend auf einen Fleck nahm ich einen Schluck des Tees und konnte die heißen Dämpfe an meiner Stirn spüren und meine Brille wurde beschlagen, was ich alles wieder nur oberflächlich wahrnahm.

Wieso?

Diese Frage schwirrte schon die ganze Zeit in meinem Kopf umher. Immerzu dachte ich an diese Frage und manchmal, wenn ich das Gefühl habe sie zu vergessen, kommt sie zurück und nie wird sie beantwortet. Der einzige Mensch ,der sie beantworten könnte scheint verschwunden zu sein.
Das Leben konnte mir es auch wirklich nicht leicht machen. Mittlerweile bin ich mir sicher meinen tiefsten Punkt meiner Gefühlslage erreicht zu haben.

Und der Grund? Was ist der Grund? Eher besser gesagt wer, aber ich bin mir sicher, ihr wisst es. Lisa.

Schon seit Wochen scheint sie verschwunden. Von einem auf den anderen Tag war sie weg und wieso konnte mir niemand sagen. Ich rief bei ihr an - niemand nahm ab. Das immer und immer wieder. Schlussendlich hatte mich meine Sehnsucht und Sorge mich dazu überredet, bei ihr vorbei zu schauen. Ihr ging es nicht gut, so hieß es. Doch ich glaube das einfach nicht, denn wenn sie krank wäre, würde sie sich melden. Niemals würde sie mich so im Stich lassen. Ja ich muss zugeben, etwas wütend bin ich auf sie, aber die Sorge übernahm die Überhand.

Seitdem stellt sich für mich aber die Frage, wieso. Sie plagt mich.

Um mich abzulenken ging ich desöfteren Spazieren, aber dennoch war dies kein allzu guter Zeitvertreib. Doch eines Tages schien das Glück wohl meiner Meinung nach zu meinem Gunsten zu stehen. Ob ich es am Ende des Tages immer noch als Glück bezeichne ist eine Lüge.

Nachdem ich meine tägliche Dosis schwarzen Tee getrunken hatte, fiel mir nichts besseres ein, als spazieren zu gehen. Ich zog mir meine Schuhe an, packte den Schlüssel ein und schon trat ich aus der Tür hinaus. Sofort wanderte mein Blick auf das gegenüberliehende Haus und hoffte, dass Lisa herausgestürmt kam und mich umarmte. Jedes einzelnde Mal hoffte ich, was aber jedes Mal grausam zerschlagen wurde. Sie kam narürlich nicht.

So ging ich meines Weges in Richtig Wald. Nach einiger Zeit bereute ich keine Jacke mitgenommen zu haben, da es durch die derweilige Wetterlage recht kühl draußen war. So sehr ich Herbst auch liebe, wenn es kalt ist, ist mit mir nicht zu spaßen.

In meinen Gedanken versunken, die sich hauptsächlich um Lisa drehten, kam ich den Wald immer näher. Es gab da so eine Bank, auf der ich öfters saß und einfach nur die Natur anschaute. Natürlich in Gedanken ertränkt.

Zu meinem Schock und zu jemand anderes Entzetzen, war heute etwas anders. Niemand anderes als Lisa Maire befand sich auf meiner Bank.

Glück auf ErdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt