Angus
»Du musst dich beruhigen«, sagt Rob unruhig und zieht mir die Kapuze vom Kopf. »Hier sind wir sicher.«
Ich ziehe die Unterlippe ein und kaue darauf herum. Ich ziehe die Beine enger an mich heran und umschlinge sie. »Aber was ist mit Riley und Eric? Was ist, wenn die Polizei sie erwischt hat?«
Er setzt zu einem Satz an, als würde er etwas sagen wollen, aber es kommt nie eine Antwort. Schweigend kuscheln wir in der engen Plastikrutsche und hören dem Wind dabei zu, wie er rauschend an uns vorbeizieht.
Mir ist kalt und die Luft riecht seltsam regnerisch. Ich rühre mich nicht von der Stelle, während Robin in seinem Rucksack nach etwas kramt. Kurz darauf zieht er einen Müsliriegel heraus und reicht ihn mir.
»Hier. Ist bestimmt leckerer als deine Lippe«, murmelt er.
»Danke.«
Ich mümmle stumm den Riegel und horche einer Folge aus Lauten zu. Zapp, zapp, tipp, tapp. Das Geräusch nimmt an Intensität an. Laut trommeln Regentropfen auf das Plastik. Etwas Neues folgt. Schritte schleifen durch den Kies. Sie hören abrupt auf.
»Ich sehe hier niemanden«, brummt eine weibliche Stimme genervt. »Sie sind wahrscheinlich schon ohne euch los. Niemand wartet im Regen. Vor allem nicht auf dich.«
Ängstlich presse ich die Lippen aufeinander und spüre wie Robin seine Arme um mich legt, als würde er mich so schützen können. Das Einzige, das er damit bewirkt, ist, dass sein Ellbogen laut gegen die Wand schlägt.
Überrascht schnappe ich nach Luft und halte gespannt die Luft an. Bitte nicht. Bitte geh wieder!
Die Schritte kommen näher, bevor sie direkt vor uns halten. Die Frau bückt sich etwas und scheint mit ihrer Taschenlampe in die Rutsche. Ein zufriedenes Lächeln erscheint auf ihrer verzerrten Fratze, als sie uns bemerkt.
»Gefunden«, trällert sie.
Ich schreie auf und boxe Robin in die Seite. Er lässt ächzend von mir ab. Durch die plötzliche Sitzpositionswechslung verliere ich den Halt. Ich versuche mich an den Seiten festzuhalten, aber es ist zu spät. Kreischend rutsche ich mit dem Gesicht voran nach unten.
Die rothaarige Frau reißt die Augen auf und springt im richtigen Moment noch zur Seite. Fest pralle ich auf dem Boden auf.
»Ich-« Überrascht zieht sie ihr Handy ans Ohr. Eine laute Stimme ist am anderen Ende der Leitung zu hören. Sie verdreht die Augen und betrachtet mich dabei wie ich ich mich aufrichte und von ihr abrutsche. »Ich lege jetzt auf. Schau, dass du gut Nachhause kommst.«
Bevor die Person fertig sprechen kann, drückt die junge Frau ihren Anrufer auch schon weg und richtet die Taschenlampe auf sich. Ihr Regenschirm fängt das Licht ein und bestrahlt ihr Gesicht wie ein Engel mit einem Heiligenschein.
»Ihr seid doch Angus und Robin, nicht wahr?«, fragt sie und mustert mich intensiv. »Wenn nicht habe ich Eric gerade zu Unrecht beruhigt und nehme die falschen Menschen mit zu ihm Nachhause. Das würde er mir wahrscheinlich ewig vorhalten.«
Irritiert blinzle ich zu ihr auf und halte mir die Hand über die Augen, um den Regen daran zu hindern, mir die Sicht zu nehmen.
DU LIEST GERADE
-///-
Художественная прозаAls Eric's Vater die Schuldigen der letzten Raube nicht schnappt und somit auch keine Beweise für ihre Taten hat, meldet sich Eric freiwillig für den Untercoverjob. Er soll sich in die kleine Straßengang einschleusen, um so an Geständnisse heranzuko...