ALS JAMES AM ABEND im Bett lag, konnte er nicht einschlafen. Das Gespräch mit Alice ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Frustriert schlüpfte er aus dem Bett und ging aufs Dachfenster um die frische Luft seine Gedanken ordnen zu lassen. Nach ein paar Minuten hörte er ein Geräusch und wenige Sekunden später saß ein türkishaariger Junge neben ihm.
"Was machst du hier Teddy, solltest du nicht schlafen?" fragte James ihn leicht genervt. Eigentlich wollte er allein sein.
"Hey ich bin der erwachsenere von uns beiden, ich könnte dir die gleiche Frage stellen."
"Tust du aber nicht."
"Tu ich aber nicht" , stimmte Teddy ihm zu.
Es folgte eine lange Stille in der sie gemeinsam ihre eigenen Gedanken wandern ließen, bis sie schließlich Teddy durchbrach.
"Sie ist also Schulsprecherin"
"Jap"
"Echt, langsam glaub ich das McGonagall das absichtlich macht"
"Was absichtlich?"
"Naja, fast jeder der gemeinsam Schulsprecher war ist irgendwie dann ein Paar geworden. Ich mein, schau mich und Victoire an. Oder deine Großeltern."
„Der Unterschied ist nur, dass Alice und ich nicht zusammenkommen werden. Wir sind ja nicht mal mehr Freunde. Ich meine, sie hasst mich. Und das zurecht."
James seufzte laut auf.
„Mann James, hör auf dich in Selbstmitleid zu suhlen. Wenn du sie liebst - und ich weiß dass du sie liebst, denn du schwärmst von ihr seit du 10 bist - dann mach was dagegen. Zeig ihr, dass sie dir wieder vertrauen kann, dass du nicht mehr der 11. Jährige Junge bist der du einmal warst, der andere über sie gestellt hatte, sondern der 17. Jährige James. Derjenige, der alles für sie tun würde."
„Ich würde alles für sie tun"
"Da hast du deine Antwort Kleiner!" sagte Teddy aufmunternd und wuschelte einmal durch James braunen Haare.
"Lass das", antwortete dieser, musste jedoch lächeln.
Gähnend murmelte Teddy: "Ich geh ins Bett." und rief noch ein "Solltest du auch!" hinterher, als er die Treppe hinabstieg.
"Ich bin übrigens gleich groß wie du!"
Man hört nur ein dunkles Lachen und ein "Gute Nacht, James", bevor James wieder alleine auf dem Dach saß.
Er fasste einen Entschluss: Er würde Alices und seine Freundschaft wieder aufbauen. Schritt für Schritt.
Ihm wurde warm ums Herz als er daran dachte, dass alles so wie früher sein konnte. Wenn er nicht aufgab. Und keinen Mist baute. Vielleicht doch das keinen Mist bauen an erster Stelle... Dieses Schuljahr würde die letzte Chance sein, die er hatte, um sich mit Alice zu versöhnen. Und das wollte er von ganzen Herzen.
James dachte an den Zeitpunkt zurück, als er zum ersten Mal in ihrer Gegenwart Schmetterlinge im Bauch fühlte. Es war, als er Alice dabei beobachtete, wie sie Blumenkränze flocht. Gänseblümchen. Ein Armband für ihn und ein Armband für sich selbst.
Er hatte es kläglich aufgegeben, etwas imstande zu bringen, dass auch nur im entferntesten einem Kreis ähnelte. Also saß er im Graß neben ihr und schaute ihr zu. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen, jedoch blieben noch so viele Sonnenstrahlen, um Alices Haar zum Schimmern zu bringen. Ihre Augen leuchteten vor purer Lebenslust und sie füllten sich unweigerlich immer leicht mit Tränen, wenn James sie zum Lachen brachte.
Und als die beiden so im Graß saßen und sich kringelten vor Lachen, während Alice ihre Armbänder flocht, bemerkte es James. Sein Herz, das jedes mal einen kleinen Freudensprung machte, wenn sich ihre Körper berührten. Wie er sich in ihrer Schönheit verlor und er seinen Blick nicht von ihr nehmen konnte. Und wie er sich danach sehnte, wieder von ihr umarmt zu werden.
Es ist seit diesem Tag kein Einziger vergangen, an dem er nicht so empfunden hat. Natürlich, oft hatte er es schon so gut vor den anderen (damit sind seine ehemaligen "Freunde" aus dem 1. und 2.Jahr gemeint) versteckt, dass er es selbst manchmal vergaß, doch die Gefühle kamen immer wieder zurück. Und nun konnte er es nicht mehr leugnen - James Sirius Potter war Hals über Kopf in Alice Longbottom verliebt.
Und er würde sie zurückgewinnen, herausziehen aus dem dunklen Loch in dem er sie damals zurückgelassen hatte, und sie auf ein Podest stellen damit jeder (auch sie selbst) sehen konnte, wie toll sie doch war.
__________
DU LIEST GERADE
his life, her world
Fanfiction- she was his life, but he was her world - James Sirius Potter und Alice Longbottom sind wie Magneten, sie ziehen sich an und sie stoßen sich ab. Ihre Freundschaft wurde vor Jahren zerstört, doch ausgerechnet in ihrem 7. Schuljahr, versucht James mi...