Kapitel 5

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„Komm ich zeige dir nun dein Zimmer", sprach sie und wir ging aus der Küche vorbei an dem Tisch in den Flur, wo gerade die Wohnungstür ins Schloss fiel. „Also rechts von dir befindet sich die Tür zu Eriks Zimmer, eine Tür weiter befindet sich das Badezimmer. Genau gegen über befindet sich das Zimmer der Jungs", bei dieser Erwähnung von Fia schob ich eine Augenbraun in die Höhe. Ayden und Will in einem Zimmer und das sollte gut gehen? Ich wusste, dass die beiden zwar gut miteinander klarkamen, aber die beiden auf engen Raum, dass konnte auf langer Zeit nicht gut gehen. Die beiden sind grundlegend verschieden. Während Will eher ruhig, fokussiert, ehrgeizig war und den Instinkten eines entschlossenen Beschützers besahs, war Ayden temperamentvoll, sprunghaft und dickköpfig. Das war schon früher so. Fia, Will, Ayden und ich sind in der gleichen Wohnsiedlung aufgewachsen und haben jede freie Minute zusammen verbracht. Das war ein weiterer Grund, warum ich mich mit den dreien und besonders mit Fia so verbunden fühlte. Wir haben so viel Mist zusammen gemacht und sind durch Dick und Dünn gegangen. Wir waren immer füreinander da, bis auf die letzten Monate. Es tat weh an die letzten Wochen zudenken und ich war mir in diesem Moment sicher, dass es nicht das letzte Mal war diesen Schmerz zu spüren. Fia öffnete die Tür und hielt sie mir auf, sodass ich mein Koffer und meine Tasche hindurchschieben konnte. Anders als das Wohnzimmer waren die Wände vom Gästezimmer in einem schönen Babyblau gehüllt, welches perfekt zu den weißen Möbeln passte. „Oh mein Gott du hast es noch?", ich ließ meine Tasche fallen, überbrückte die paar Meter zum Bett, was mit etwas Abstand quer zur hinteren Wand stand, und griff nach dem Pferdekuscheltier. Fia lachte auf „Natürlich habe ich es noch, das gebe ich doch nicht weg". „Und was ist mit", „der Postkarte?", Fia grinste weiter. „Sie hängt an unserem Kühlschrank". Ich lachte und bei der Erinnerung an damals wurde mir ganz warm. Wir waren noch sehr jung, als wir beide zu Weihnachten das gleiche Kuscheltier zu Weihnachten bekommen hatten. Es dauerte nicht mal einen kurzen Augenblick, bis wir uns beide in unsere Kuscheltiere verliebt hatten. Das große Problem war allerdings, wir fuhren zusammen am nächsten Tag in den Urlaub. Die Kuscheltiere dabei mitzunehmen, stand leider außer Frage und somit wuchs mit jedem Tag mehr das Heimweh. Wir hatten uns bis damals noch nie, etwas zuschulden kommen lassen, aber in diesem Moment als wir in dem Laden standen und ein Regal mit Postkarten sahen, kam uns eine Idee. Während Fia schmiere stand, wählte ich zwei Postkarten aus und schob sie unter meiner Jacke. Zu unserer Verteidigung, wir waren sehr jung und vermissten unsere Kuscheltiere. Natürlich haben wir beim zweiten Mal, als wir in dem Laden waren, Sie bezahlt. Aber der Teil wird meistens weggelassen, wenn wir darüber erzählen. „Ich mach dir einen warmen Kakao und warte dann im Wohnzimmer auf dich. Lass dir alle Zeit der Welt, die du brauchst und komm erst mal an". Fia machten einen Schritt zurück und schloss die Tür.

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