Hätte ich es doch später sagen sollen? Ich stand unten und wollte es sehen, auch wenn ich kaum hinschauen konnte. Der Mann flehte um Vergebung sowohl bei mir als auch bei Thomas. Doch Tommy hörte gar nicht zu. "Du hättest fast meine Frau und mein Kind ermordet weil sie nicht mit dir schlafen wollte und denkst jetzt ernsthaft ich lasse dich einfach laufe?!", sagte er mit zunehmender Wut in seinem Ausdruck. Natürlich ließ er ihn nicht einfach gehen.
Tommy sah mich an und fragte:"Mit was fing er an?" Ich hatte etwas Angst vor dem was kam. "Er streichelte mir über die Schulter als ich schlief", gab ich ihm als Antwort. "Also eine schlafende Dame einfach anzufassen, das nennt ihr Anstand? Dann sorgen wir mal dafür das du deine Lektion lernst", sagte er wieder etwas wütender. Thomas nahm seine Kappe und schlitzte seine Hand auf. Der Soldat schrie vor Schmerz und es blutete stark. John und Arthur waren zwar eigentlich gegen solche Folter, aber sie wusste sie konnten Tommy nicht davon abbringen und sie durften es auch nicht. Sie trauten sich nicht und es war Gerechtigkeit.
"Und dann?", fragte er. "Seine Hand wanderte über meinen Körper zu meinen Brüsten", sagte ich ein wenig beschämt mit Tränen in den Augen.Tommy nahm die rechte Hand des Soldaten und schnitt sie ihm ab. Vermutlich sollte ich Mitleid empfinden, doch das tat ich nicht. Stattdessen empfand ich Genugtuung. Es war gerecht. Ich musste schon so viel durchmachen, jetzt leidet mal der Richtige. Er blutete sehr stark und wimmerte um Hilfe, sah mich mit Tränen in den Augen an und erhoffte sich Erlösung. Arthur und John sahen mich erwartungsvoll an, da Tommy mir, während ich in den Gedanken versank, mir seine bzw. meine neue Waffe reichte, um es zu beenden. Ich nahm die Waffe an mich und wie ein Blitz durchströmten mich Gedanken, genauer Flashbacks an damals, als ich mit einer Waffe vor meinen Eltern stand. Wut, ja, ich glaube das war die einzige Emotion die ich fühlte.
Einen Moment stand ich regungslos dar. "Alles gut?", fragte Thomas und sah mich leicht besorgt an. "Jaja, alles gut, musste nur an was denken", sagte ich ihm während ich mich zu einem Lächeln zwang. Ich wandte mich wieder dem gefesselten Soldaten zu, der nach wie vor um sein Leben flehte. "Ich stand ganz unten und durchlebte grausame Momente, für die ich nichts konnte. Ich habe nur existiert. Mir gewährte niemand Gnade. Warum sollte es dann dir jemand tun? Du kannst was dafür, dass du jetzt in dieser Lage bist und dafür sollst du bezahlen. Ich hoffe du schämst dich in Grund und Boden eine Frau gegen ihren Willen angefasst zu haben. Und anschließend verprügelt zu haben, nur weil sie nichts von dir wollte. Dazu war es eine schwangere Frau. Fahr zur Hölle, Mistkerl!", sagte ich sehr wütend, mit der Waffe an seinem Kopf. Als er gerade etwas sagen wollte drückte ich ab. Diesmal nicht gezwungen, sondern gewollt. Es fühle sich unerwartet gut an. Ein hauch Genugtuung umspielte das Geräusch, sowie das Blut was überall hin spritzte.
Tommy befahl John und Arthur den Müll zu entsorgen und verlies ohne ein weiteres Wort mir gegenüber den Raum. Zunächst verstand ich diese Abweisung mir gegenüber nicht. Als sich jedoch die Anspannung etwas legte wurde mir klar was ich gerade getan hatte. Ich hatte ihm, ohne Vorwarnung und in einer angespannten Situation, mitgeteilt das er Vater werden würde. Er realisierte dies vermutlich gerade und musste es ebenfalls verarbeiten. Deshalb ging ich zu Polly, um mich in meiner Annahme zu bestätigen und etwas beruhigen zu können. Es war eine schöne Unterhaltung. Ich konnte ihr alles sagen und sie behielt es für sich, hatte eine Rat für mich oder beruhigte mich wenn ich überreagierte. Wir verbrachten den Abend zusammen und gingen aus. Nach so einer Zeit war es einfach mal wieder dringend notwendig. Thomas war eh mit den anderen beschäftigt und wer weiß ob ich ihn vor morgen überhaupt zu Gesicht bekommen hätte. Darüber machte ich mir aber keine Gedanken. Es zählte nur das jetzt.
Wie gingen in eine Bar in der die Shelbys bekannt waren und gefürchtet wurden. Keiner würde sich trauen, sich hier mit uns anzulegen. Vorallem da ich jetzt auch eine Waffe besaß und langsam Übung darin bekam. Ich musste zugeben, wir füllten uns aber ganz schön ab, wodurch meine Hemmschwelle abzudrücken vermutlich auch nur noch weiter sank. Umso besser das es nicht nötig war. Der Abend tat richtig gut. Zwar vermisste ich Ada etwas, aber wir hatten nie den besten Draht zueinander. Wir gingen relativ spät wieder nachhause und ich ging direkt in mein Zimmer. Ich war so kaputt, dass ich nur noch schlafen wollte.
Als ich mein Zimmer betrat sah ich auf meinem Bett eine Rose mit einem Zettel liegen. "Tut mir leid für meine Reaktion. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Ich freue mich auf das Baby und wünschte ich könnte es dir persönlich sagen. Bin aber aktuell unterwegs um Geld für unsere Zukunft zu verdienen. Halte durch, ich liebe dich♡.", stand auf dem Zettel drauf. Was ein Idiot. Persönlich wäre es viel besser gewesen, aber ich bin froh es überhaupt gelesen zu haben. Ei Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit. Ich machte mich fertig fürs Bett und mit einem letzten Blick auf dem Zettel schlief ich ein.
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Seit langem mal wieder ein weiteres Kapitel.Hoffe es gefällt euch. Vorschläge gerne schreiben☺️
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Du Gehörst Nur Mir/ Thomas Shelby X Reader
FanficEine FF mit Thomas Shelby x Reader. Die Ereignisse sind ausgedacht und sind nur an manchen Stellen der Serie ähnlich. Die Figuren sind aus der Serie und teilweise ausgedacht. Die Bilder sind von Google. ⚠️TW!⚠️ Alkohol Sex Drogen Missbrauch Gewalt ...