Kapitel 8

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Maddies Sicht

Acht Augen waren auf mich gerichtet und ich war nur am zittern. Er verlangte von mir mich zwischen Tod und Gefangenschaft zu entscheiden. Es war wahrscheinlich die in meinem Leben bisher wichtigste Frage und ich schaute auf meine Finger und zitterte. Ich hatte kurz überlegt den Tod zu wählen, aber mir ist Tyler eingefallen. Egal was, er würde nach mir suchen bis er mich gefunden hat, auch wenn es 50 Jahre dauerte. Es ist schlauer hier zu arbeiten und zu warten bis mich jemand findet. Nur weiß ich nicht wie lange ich hier warten muss.

,,Ich will nicht sterben" sagte ich mehr oder weniger entschlossen und schaute vorsichtig in das Gesicht des älteren Mannes vor mir. Er nickte leicht und reif dann auf spanisch den Anzug Träger, der mich reingebracht hatte, rein. Dieser deutete mir an aufzustehen und ich tat es. Was hatte ich für eine Wahl?

Dieser schloss die Tür hinter mir und ging dann mit mir zusammen den Flur entlang, doch diesmal gingen wir in die entgegengesetzte Richtung. ,,Ich heiße Fernando" Ich schaute zu ihm hoch. Er hatte eine ziemlich tiefe Stimme, aber sie wirkte keinesfalls beängstigend, mehr beruhigend. Ich nickte. Er würde von mir keine Antwort erhalten. ,,Du arbeitest ab heute hier, heißt es gibt ein paar Regeln." Fernando schaute zu mir runter um zu sehen ob ich ihm zuhörte ,,Um 22:00 Uhr bist du in deinem Zimmer, egal was du hörst, du kommst erst wieder ab 5:00 Uhr raus." Ich nickte verstehend. ,,Was die señores sagen ist Gesetz und es gibt keinen Widerspruch. Du wirst eines der Hausmädchen sein und die señores bedienen. Falls du Fragen hast wendest du dich an mich oder Renata, sie ist ebenfalls ein Hausmädchen. ¿comprendido?"

Wir gingen den noch weiter den Gang entlang und eine Treppe hoch bis wir vor einer Tür standen. ,,Hier wirst du wohnen. Klamotten liegen schon bereit." Wieder nickte ich leicht und er öffnete mir die Tür. ,,Ich werde dich morgen um sechs abholen. Bis dahin bleibst du hier." Er schloss die Tür und ich war nun alleine. Ich drehte mich um und erblickte ein Schlafzimmer. Es war nicht klein aber auch nicht groß. In der Mitte des Zimmers stand ein weißes Bett an der Wand und gegenüber von diesem war eine Tür, die in ein kleines Badezimmer führte. Dieses war in weiß gehalten und hatte vereinzelte schwarze Akzente. Das wohl auffälligste an dem Zimmer war die große Glasfront von der man direkt auf den Garten blicken konnte.

Jetzt warf ich auch endlich mal einen Blick auf den riesigen Garten oder besser gesagt Park. Ich erkannte einen Pool direkt hinter einer Terrasse und dahinter folgte ein riesiges Gelände bepflanzt mit Bäumen und allerlei Blumen. Es sah gepflegter aus als jeder andere Garten den ich je gesehen habe. Ich war es gewohnt in Villen und großen Häusern zu leben oder mich dort aufzuhalten. Meine Eltern hatten Geld, aber dieses Grundstück übertraf alles was ich bisher gesehen hatte.

An einer der Wände stand eine großer weißer Schrank mit Schiebetüren, den ich jetzt öffnete. In diesem befanden sich an einer Stange sorgfältig aufgehangen die fast immer gleichen Dienstmädchen Outfits. Nur wenn man genau hinsah erkannte man kleine Unterschiede. Die einen hatten ein tiefen Schwarzton, während andere mehr ins gräuliche oder bläuliche gingen. Es waren alles Kleider die fast bis zu den Knien reichten und eine kleine weiße Schürze mit Verzierungen vorne dran hatten. Ich war etwas verstört von diesen Outfits, aber ich konnte es nicht ändern. Unter jedem Kleid stand ein auf den ersten Blick gleiches Paar Schuh, jedoch unterschieden sie sich auch minimal in der Farbe. Als ich die andere Schiebetür aufzog erkannte ich gewöhnliche Klamotten, wie lange und kurze Jeans, sowie T-shirt und Pullover oder Jogginghosen.

So ganz fassen was hier eigentlich passiert, konnte ich immer noch nicht. Dafür war sie Situation einfach viel zu abstrus. Man wird schließlich nicht jeden Tag entführt und muss sich zwischen Tod und Sklaverei entscheiden. Ich hatte die Hoffnung jedoch nicht aufgegeben. Entweder wird Tyler mich finden, so wie er Nova gefunden hatte als sie entführt wurde oder ich werde abhauen. Ich würde nichts unversucht lassen bis ich hier wieder weg oder Tod war. Keiner würde mich davon abhalten, ich hatte einen Plan.

——

Fast die gesamte Nacht lag ich wach in meinem neuen Bett und starrte die Decke an während ich mich fragte was der Sinn des Lebens eigentlich ist. Ich bin noch zu keinem endgültigem Entschluss gekommen, doch er ist definitiv mein Leben in dieser Hölle zu verbringen. Ich hatte gestern auch versucht die Tür zu öffnen, sie war jedoch abgeschlossen.

Genau um sechs klopfte es an meiner Tür. Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann auf diese zu. Gestern hatte ich an diesen verschiedenen Kostümen kleine Schildchen entdeckt auf denen stand zu welchem Anlass diese getragen werden. Und auf einem dieser Schilder stand Freitag. Da nach meiner Auffassung heute Freitag war, hatte ich mir heute Morgen dieses Ding angezogen. Ich fühlte mich ziemlich unwohl, öffnete aber schließlich die Tür.

Vor mir stand Fernando und wenn ich genau hinsah erkannte ich dass seine Anzugfarbe die meines Kleides hatte. Ich hatte also das richtige angezogen. Er schaute mich einmal an. ,,Mach dir einen Dutt" ich schaute ihn leicht verwirrt an ,,Das gehört zur Dienstkleidung" Ich verschwand noch einmal kurz im Badezimmer und versuchte mir einen halbwegs ordentlichen Dutt zu machen.

Nachdem ich wieder aus dem Zimmer trat, lief Fernando sofort los, während ich versuchte schritt zu halten. ,,Du wirst zuständig sein die señores zu bedienen. Außerdem servierst du morgens und Abends zusammen mit Renata das Essen. Wenn Gäste anwesend sind werden sie dich entweder wegschicken oder du wirst auch diese bedienen. Alles weiter wird die Renata erklären"

Wir betraten eine ziemlich große Küche, in der ziemlich viele Leute herumwuselten. ,,Renata" rief Fernando und eine Mitte fünfzig jährige Frau schoss mit dem Kopf in unsere Richtung. Sie hatte wahrscheinlich mal blondes Haar, welches jetzt mit weißen Strähnen versehen war. ,,Ist sie das?" Fragte sie und kam auf uns zu. Fernando nickte und verschwand dann wieder. Renata lächelte mich leicht an ,,wie heißt du Schätzchen?" fragte sie mich mit einer liebevollen Stimme, doch auch ihr werde ich nicht antworten. ,,Na gut, ich zeig dir mal deine Aufgaben, grade ist viel los. Gleich ist Frühstückszeit und wir haben Gäste." Damit zog sie mich mit in die Küche.

———
Na ihr süßen, was haltet ihr von diesem Kapitel?
Ich hoffe es hat euch soweit gefallen und es ist nicht zu langweilig.

Was halten wir von Fernando und Renata?

Danke an alle die diese Geschichte lesen, ich bin super happy über jeden Vote und Kommentar und auch über neue follower. Bis zum nächsten mal

Kuss Liv

Irgendein MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt