Kapitel 4

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Maddies Sicht

Nachdem Thea und ich einen Kaffe trinken waren, wollte sie erst noch mit zu mir nachhause nachdem ich jedoch abgelehnt hatte, verabschiedeten wir uns voneinander und ich fuhr wieder zurück zu unserem Haus. Natürlich war niemand zuhause, nur ein Zettel lag auf dem Küchentisch wo drauf stand das Vater wieder auf Geschäftsreise war. Er hatte nicht geschrieben für wie lange, ich war jedoch trotzdem enttäuscht. Am kommenden Sonntag wollten Dad und ich eigentlich was zusammen unternehmen, er hatte es mir versprochen, doch wer weiß wie lange er jetzt wegbleiben wird.

Mom war ebenfalls nicht zuhause, wie immer. Ich war alleine. Viele andere in meinem Alter würden wahrscheinlich froh darüber sein sturmfrei zu haben, doch ich war immer allein zuhause. Ich hasste es allein zu sein. Ich war schon immer der Typ von Mensch der gerne ausgeht und sich mit anderen trifft, ich war schon immer ein Mensch dem Familie super wichtig war. Ich war ein Papa Kind. Früher hatte ich fast alles mit ihm zusammen gemacht. Das war auch der Grund warum ich so am Boden zerstört war als er ins Krankenhaus kam, ich konnte es damals nicht ertragen. Heute konnte ich es nicht ertragen wie er ständig abhaut.

Tyler war damals der einzige der mich noch am Leben gehalten hat. Er hat alles für mich getan, nachdem jedoch mom und dad wieder zuhause waren, hat er es hier kaum noch ausgehalten. Er wollte so schnell wie möglich hier weg, ich wusste er hatte lange überlegt ob er mich hier lassen sollte. Aber ich hatte ihm versichert es wäre okay für mich und somit ist er ausgezogen. Was ich gesagt hatte war eine Lüge, ich war nicht okay, ich fühlte mich einsam. Die Sommerferien konnten das übertünchen, da ich den ganzen Tag etwas mit Nova machte, doch jetzt wo sie anfing zu arbeiten und Tyler sein erstes Semester am collage anfing, hatten sie nicht mehr so viel Zeit.

Eine kleine Tränke rollte mir die Wange hinunter als ich mir aus dem Kühlschrank einen Joghurt nahm. Ich wischte sie schnell weg und schmiss mich danach auf die Couch. Ich wollte jetzt nicht weinen, das hatte ich vor den Sommerferien schon genug getan.

——

Die erste Schulwoche hatte ich überstanden, nun leider ging jetzt die zweite los. Mein Vater war natürlich nicht zu unserem verabredeten Treffen am Sonntag gekommen, also saß ich alleine in dem Café in dem wir früher immer zusammen gegessen haben. Ich war den ganzen Nachmittag dort, solange dass mich die Mitarbeiter schon fast rausschmissen als sie das Café schließen wollten.

Ich stieg in mein Ferrari und fuhr wieder nachhause.  Ich war wieder alleine, da Mum seit gestern mit ihren Freundinnen im Urlaub ist. Sie hatte sich nicht mal von mir verabschiedet. Brummend schaltete ich den Motor meines Wagens ab und wollte grade die Tür aufschließen, da viel mir auf dass sie bereits offen war. Komisch, wer sollte hier sein?

Ich öffnete sie trotzdem vorsichtig und hielt meine Hände zu Fäusten geballt, schützend vor mein Gesicht. Wer auch immer hier war, würde eins aufs Maul kriegen. Ich hörte Geräusche aus der Küche, traute mich aber nicht zu schauen. Stattdessen stand ich an der Wand angelehnt und wartete bis der Einbrecher um die Ecke kommen würde.

Leichte Panik sammelte sich in meinem Körper. Was zum Teufel mache ich hier eigentlich, wenn hier wirklich ein Einbrecher war, dann war er wahrscheinlich bewaffnet und würde mich töten. Ich riss die Augen auf, oh Gott was mache ich denn jetzt?

Ich überlegte hin und her und bemerkte dabei erst gar nicht die Schritte die immer näher kamen. Ich stellte mich wieder in Kampfposition und wartete darauf das die Gestalt aus der Küche kam. Jetzt gab es kein zurück mehr. Entweder er stirbt oder ich tue es. Ich hörte die Schritte immer näher kommen. Noch drei... zwei... eins...

Ich sprang hervor und wollte der Person meine Faust ins Gesicht rammen, doch daraus wurde wohl nichts, sie blockiere blitzschnell ab und fixierte mich dann auf dem Boden. Erst jetzt konnte ich das Gesicht der Person erkennen und mir war leicht peinlich was grade passiert war.

,,spinnst du mich so zu erschrecken?" Tyler stand auf und bot mir seine Hand an. Ich nahm sie dankend an und er erkundigte sich ob bei mir alles okay sei, da er mich grade auf den Boden geschmissen hatte. ,,Ja bei mir ist alles gut, aber was machst du hier? Ich dachte du seist ein Einbrecher." er schüttelte verzweifelt den Kopf ,,ja genau, ein Einbrecher der für seine Opfer in der Küche steht und kocht. Ich glaube auch" Bei dem Gedanken musste ich leicht schmunzeln. Er hatte also für mich gekocht ,,was gibt es denn Bruderherz?" Ich hüpfte in die Küche ,,war ja klar das dich das Essen mehr interessiert, aber um deine Frage zu beantworten, Nudeln mit Tomatensoße" ich drehte mich zu ihm um ,,echt?" mein Lächeln wurde immer größer ,,ja klar echt, was anderes kann ich nicht kochen"

Wir saßen zusammen an der Kücheninsel und aßen Nudeln mit Tomatensoße. Ich liebte sie über alles, schon seit ich klein war. Tyler hatte sie das erste mal für mich gemacht als ich elf war und seitdem war es mein Lieblingsessen. Es war nichtmal was besonderes, denn Tyler konnte nicht kochen, aber er hatte es irgendwie geschafft die beste Tomatensauce der Welt hinzubekommen. Es war immer unser Gericht gewesen, er hatte sie nur für mich gemacht, meistens wenn Mum und Dad nicht da waren, so wie jetzt.

,,Warum hab ich denn die Ehre deiner Anwesenheit?" fragte ich ihn, als ich meinen Teller leer gegessen hatte. ,,Ich dachte mir ich besuche mal meine Lieblings Schwester und da Nova auf irgendeiner Veranstaltung im Buchladen ist, wäre ich sowieso alleine" Ich schaute ihn erstaunt an ,,hat sie den Job?" fragte ich nach ,,ja hat sie. Gestern am späten Abend kam die Nachricht. Sie wollte dich  nicht mehr stören deswegen hat sie dir nicht geschrieben" Ich freute mich unfassbar für Nova, sie hatte tatsächlich einen Job gefunden.

——

Tyler und ich hatten eine Menge Spaß zusammen, zuerst waren wir im Garten und als die Sonne untergegangen war, sind wir rein gegangen und haben uns einen Film angeschaut.

,,Ich werd dann mal abhauen" Tyler stand vom Sofa auf und wir gingen gemeinsam in den Flur. Irgendwie wollte ich nicht das er jetzt schon geht, aber es war schon relativ spät und sowohl ich als auch er mussten morgen wieder früh aufstehen. Er stand vor mir und nahm mich zum Abschluss nochmal in den Arm ,,Wenn sie dich noch länger alleine lassen, kommst du zu uns. Ja?" Ich nickte leicht als er mich wieder losließ.

Nachdem ich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, drehte ich mich mit einem Seufzer um und ging die Treppe hoch. Sobald er das Haus verließ, kehrte die Leere wieder zurück und meine Stimmung kippte von 100 auf 0. Ohne mich abzuschminken oder sonstiges schmiss ich mich einfach ins Bett. Mein armes Kissen.

———
Soooo, endlich mal wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe natürlich es hat euch gefallen und ihr werdet die Geschichte weiterlesen auch wenn bisher noch nicht ganz so viel passiert ist.
Ich verspreche euch jedoch dass ich so einiges geplant habe für diese Geschichte und ich bin dankbar für jeden der mich unterstützt.

Kurze Frage: ich will hier ja kein politisches Statement abgeben, aber was geht in Deutschland eigentlich ab? Ich hab auf meine for you page ständig irgendwelche Politik Videos und warum will die afd jeden vierten deutschen abschieben?

Kuss Liv

Irgendein MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt