Kapitel 12

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Maddies Sicht

Scheiße Scheiße Scheiße. Er hat es bemerkt, er hat es verdammt nochmal bemerkt. Und nun will er mich „im Blick haben" wie soll ich es denn unter seiner Aufsicht hier raus schaffen.

Ich rannte zurück in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Ich hatte Panik vor den nächsten Wochen. Es würde viel schwerer werden meinen Plan umzusetzen und heil hier wieder raus zu kommen.

Ich saß noch eine Weile auf dem Boden in meinem Zimmer rum, bis ich beschloss ihn einfach völlig zu ignorieren. Ich musste etwas mehr aufpassen nicht von ihm gesehen zu werden, jedoch würde weder Enzo, noch einer der anderen mich aufhalten von hier zu verschwinden. Ich konnte und wollte hier nicht länger bleiben. Enzo wird seinen Brüdern wahrscheinlich von meinen Plänen erzählen und ich müsste so schnell wie möglich hier wieder weg, bevor sie irgendwelche komischen Maßnahmen ergreifen. Morgen. Ich würde morgen hier abhauen. Ich hatte keine andere Wahl und viel länger würde ich es hier so oder so nicht aushalten.

——

Ich war grade am Ende meiner Schicht, da hörte ich einen Schrei. Genau wusste ich nicht wo er herkam, doch ich ging in die ungefähre Richtung. Als ich um eine der vielen Ecken ging, schrak ich auf und rannte dann sofort an das Ende der Treppe zu. Das Bild welches sich mir hier ergab war erschreckend, so sehr dass ich mich kaum bewegen konnte. Renata lag am Ende der Treppe und aus ihrem Kopf floss Blut, sie hatte die Augen geschlossen und ich beugte mich zu ihr runter.

,,Renata?" fragte ich und schaute sie an. Doch nichts von ihr kam. War sie etwa? War sie tot? ,,Hilfeee. Ahhh bitte Hilfe" schrie ich durch den ganzen Flur und stand wieder auf. Ich musste schreien. Sonst hätte mich keiner gehört, damit brach ich zwar mein mir selbst auferlegtes schweigen, aber das Leben eines Menschen ging vor. Ich schaute mich um und sah niemanden, dann rannte ich los in der Hoffnung irgendwen zu finden der mir helfen konnte. Ich bin einfach in den nächst gelegenen Flur gerannt und hörte grade wie sich einer der Türen öffnete. Heraus trat Enzo, erst jetzt bemerkte ich dass ich im Flur mit den Büros war. Schnell rannte ich zu Enzo, der mich bereites mit verwirrten Augen betrachtete. ,,Komm" wohl überrascht das ich mit ihm sprach, realisierte er nicht was ich von ihm wollte ,,Komm!" er bemerkte wohl wie aufgewühlt ich war und stellte auch keine weiteren Nachfragen. Zu zweit liefen wir zurück zu dem Flur in dem Renata die Treppe runter gefallen war. Ich deutete auf sie und auch er wirkte kurz erschrocken, dann aber zückte er sein Handy und rief irgendjemanden an.

Ich stand die ganze Zeit wie versteinert neben ihm und konnte nichts weiter tun als Renata und das Blut anzustarren. Ich bemerkte nur im Hintergrund wie verschiedene Leute Renata wegtrugen und nur noch eine Blutlache übrig blieb. Für diese kam auch schon wenige Sekunden später eine Putzfrau, die diese in kürzester Geschwindigkeit wegputzt, während ich immer noch nur dastand. Ich wusste nichtmal warum ich die ganze Zeit auf die gleiche Stelle starrte, aber dieser Anblick wollte mir nicht aus dem Kopf gehen.

Ich wachte erst wieder aus meiner Starre auf, als ich eine große Hand auf meiner Schulter spürte. ,,Komm" seine tiefe Stimme erklang durch den Flur und fast hätte ich angefangen zu zittern.
,,ella estará bien otra vez" (sie wird schon wieder gesund) Ich verstand zwar nicht was er gesagt hatte, jedoch hörte es sich nicht nach etwas bösem an, ehr nach Zuspruch. ,,Ich bring dich in dein Zimmer, vamos" Mit leisen Schritten folgte ich ihm tatsächlich bis vor meine Zimmertür. Er öffnete sie vorsichtig, was ich nur am Rande bemerkte, da ich immer noch in meinen Gedanken vertieft war. Als ich keine Anstalten machte mein Zimmer zu betreten, nahm er meine Hand und zog mich mit rein. ,,Dios Mia" flüsterte er und platzierte mich auf meinem Bett. Da nun er vor mir stand, starrte ich ihn an und er schaute mich ebenfalls an. ,,Ich kann es nicht glauben das du mit mir gesprochen hast" ich bekam seine Worte mit, jedoch realisierte ich sie nicht wirklich.

Danach verschwand er aus meinem Zimmer ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, ich wollte jetzt sowieso lieber alleine sein. Ich hasse Blut und auch wenn ich daran gewöhnt sein sollte, dass Tyler ständig mit irgendwelchen blutigen Verletzungen nach Hause kam, hatte ich mich damit noch nicht abgefunden. So viel Blut, war dann doch eine Spur zu viel für mich und das erste schreien war das ganze Adrenalin in meinem Körper. Ohne mich dieser nervigen Kleidung zu entledigen, krabbelte ich nach hinten auf mein Bett und schlief nur wenige Augenblicke später ein.

——

Gut hatte ich nicht geschlafen, ständig bin ich ins er Nacht aufgewacht und so tat mir am nächsten Morgen dementsprechend der Kopf weh. Nachdem ich mich halbwegs fertig gemacht hatte und mir wieder dieses lächerliche Outfit anzog verließ ich mein Zimmer.

Nachdem ich runter in die Küche gegangen war, hielt ich erstmal Ausschau nach Renata, dann aber vielen mir die Ereignisse von gestern wieder ein. Ich hatte es den ganzen Morgen verdrängt, aber nun musste ich die Schicht alleine schaffen. Wie sollte ich das nur ohne ihre Hilfe schaffen? Ich hatte auch heute noch kaum eine Ahnung was ich machen sollte, da sie mir eigentlich alles immer gesagt hatte.

Von einem Anzugträger wurde mir dann jedoch mitgeteilt, dass fast alle Herren außer Haus waren, nur Thiago, der jüngste Sohn und señor García waren noch da. Ich war also etwas erleichtert nachdem ich erfuhr dass ich nicht direkt alle auf einmal bedienen musste und zum Glück auch nicht Enzo. Stillschweigend betrat ich das Esszimmer, wie erwartet saßen nur zwei der Garcías am Tisch und ich ging erst auf señor García zu. Anscheinend hatte auch er mitbekommen das ich nicht sprach und bestellte ohne zu fragen ,,das gleiche wie immer". Danach ging ich auf Thiago zu und stellte mich direkt neben ihn ,,Du solltest langsam anfangen zu reden wenn du hier überleben willst" flüsterte er leise und ich musste schlucken. Ich wollte hier aber nicht überleben, ich wollte fliehen und das am besten für immer.  ,,Lo mismo de siempre" sagte er dann jedoch und ich verschwand wieder in der Küche.

Was wollte er mir damit sagen? Wollte er mir drohen oder Angst machen? Oder mir helfen nicht zu sterben? Ich wurde aus diesem Satz nicht schlau, weswegen ich versuchte ihn einfach zu ignorieren, mich würde keiner zum sprechen bringen, auch er nicht.

Und da ich einen Entschluss gefasst hatte, blieb ich höchst wahrscheinlich nicht mehr lange hier. Wenn alles glatt geht bin ich heute Abend hier weg und dann würde ich nie wieder diese Leute sehen oder hören oder sonstiges.

———
Also Maddie will heute Abend noch fliehen, ob das gut geht?

Sorry das so lange nichts mehr kam, aber ich hatte erst jetzt wieder Zeit gefunden. Danke an alle die trotzdem dieses Buch lesen und ich hoffe ich kann diese Woche noch ein Kapitel schreiben.

Ich will das nächste Kapitel entweder aus Enzos Sicht oder aus einer anderen Person des Haushaltes schreiben, was haltet ihr davon?

Kuss Liv

Irgendein MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt