Kapitel 7

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Maddies Sicht

Wie viel Zeit war vergangen? Wie spät war es? Vermisst mich irgendwer? Wird Tyler mich finden? Fragen über Fragen schossen mir ständig durch den Kopf. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich bewusstlos gewesen war und nachdem ich aufgewacht war hatte ich ebenfalls kein Zeitgefühl. Es könnten Stunden vergangen sein und mir wäre es nichtmal aufgefallen.

Ich wollte eigentlich ruhig bleiben, aber diese Situation überfordert me mich maßlos. Ich hatte schon öfters in der Angst gelabt entführt zu werden, da unsere Eltern nicht grade arm waren. Fast wäre es auch schon mal gelungen, da war ich aber grade mal fünf und hatte keine Ahnung was passierte. Damals konnten mich auch Gottseidank die bodyguards von meinem Vater retten. Diese gibt es aber seit drei Jahren nicht mehr, da sich die Situation eigentlich entspannt hatte.

Und nun sitze ich hier in einem ekelhaften Keller mit keinem Licht und auf einer alten Matratze. Mir war unfassbar kalt und ich hoffte einfach mich würde bald jemand befreien. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl das mich hier niemand finden würde. Wir waren in einem Waldgebiet außerhalb der Stadt und ich in diesem Kellerloch. Es gab eigentlich keine Möglichkeit für mich zu entkommen.

Plötzlich hörte ich Schritte die sich immer mehr näherten und ich spannte mich an. Was ist wenn sie mich jetzt töten? Ich hörte wie ein Schlüssel umgedreht wurde und die Tür geöffnet wurde. Grelles Licht traf mein Gesicht und ich kniff sofort meine Augen zusammen. Das Licht pikste in meinen Augen, als ich diese wieder vorsichtig zu Schlitzen öffnete, nur um zu erkennen das eine große Gestalt auf mich zukam. Sie packte mich grob am Arm und zog mich auf meine wackligen Beine. Er sagte kein einziges Wort und schliff mich stolpernd aus dem Zimmer.

Wir gingen einen mit Neonlichtern beleuchteten Kellergang entlang und ich erkannte überall Türen die genauso aussahen wie meine. Waren dort andere Leute eingesperrt? Was ist das hier für ein kranker Mist? Wir gingen auf eine Treppe zu, die sich am Ende des Ganges befand. Ich erkannte Tageslicht und vermutet somit das es bereits der Nächte morgen war. Es war nach meiner Schätzung Donnerstag. Hoffentlich stimmte das auch, denn sonst wäre ich länger als eine Nacht hier gewesen und habe es nichtmal mitbekommen.

Der Anzug Träger schleifte mich die Treppe hoch und ich stand in einem weiterem Flur. Dieser war jedoch viel breiter und an einer Seite waren riesige Fenster, während auf der anderen ebenfalls Türen waren.

Und auf so eine Tür steuerte der Schwarzhaarige Anzug Träger vor mir zu. Wo bringt er mich hin? Was ist hinter dieser Tür? Ich hatte kein gutes Gefühl dabei und irgendwie vermutete ich bald zu sterben.

Der Schwarzhaarige blieb vor einer der Türen stehen und schob mich vor sich. Danach klopfte er an und nach einem ,,sí" öffnete er die Tür und schubste mich ins Zimmer. Hinter mir schloss sich die Tür und ich stand alleine im Zimmer. Jedenfalls dachte ich das bis ich mich umschaute. Drei Männer standen links von mir und starrten mich alle an. Sie sahen alle ziemlich ähnlich aus, alle hatten braune Haare und dunkle Augen. Sie waren alle ziemlich muskulös gebaut, jedoch stach einer von ihnen heraus. Er war größer als die anderen und ein wenig muskulöser, jedoch waren sie alle ziemliche Monster. Alle drei blickten mich von oben bis unten an und ich fühlte mich ziemlich unwohl. Wenn ich mich nicht täuschte waren es die drei die mich gestern entführt hatten.

Dann schweifte mein Blick zu einem Schreibtisch an dem ein etwa 50 jähriger Mann mit leicht gräulichen Haaren saß. Er blickte mich nicht ganz so streng an wie die drei die an der Wand standen. Sie hatten aber alle eine gewisse Ähnlichkeit und ich vermutete es war ihr Vater. Ich starrte weiter den Mann hinterm Schreibtisch an und beachtete kaum die riesige Glasfront hinter ihm, die die Sicht auf einen riesigen Garten freigab.

,,Setz dich doch liebes" sagte er mit eine strengen Stimme hatte aber ein Lächeln auf dem Gesicht. Vor dem Schreibtisch stand ein Stuhl auf den er jetzt deutete, aber ich konnte mich kein Stück bewegen. ,,¿Ves lo que has hecho? ella tiene miedo. Hemos hablado de este tema cientos de veces y aun así sigues robando tiendas por diversión y luego secuestras a una chica también." (Seht ihr was ihr getan habt? Sie hat Angst. Wir haben schon hunderte Male über dieses Thema gesprochen und trotzdem überfällt man aus Spaß Geschäfte und entführt dann auch noch ein Mädchen.) sprach er in einem aggressiven Ton und schaute die drei Männer an der Wand böse an. Diese schauten alle auf den Boden und sagten kein Wort. Es muss irgendwas einschüchterndes gewesen sein.

Dann wandte sich der Mann hinter dem Schreibtisch wieder mir zu und lächelte leicht. ,,tut mir leid liebes. Setz dich doch bitte" Mit zitternden Beinen ging ich auf den Stuhl zu und setzte mich genau vor den älteren Mann vor mir. ,,entschuldige diese Situation, meine Söhne hatten gestern keine Ahnung was sie da eigentlich taten" er warf ihnen einen bösen Blick zu ,,wie alt bist du?" Ich antwortete nicht. Das hatte ich in den Nächten Stunden auch nicht mehr vor. ,,Na gut, wie heißt du denn?" Auch diese Frage würde ich ihm nicht beantworten. ,,Also gut, ich würde dich liebend gerne wieder frei lassen, jedoch kennst du den Standort dieser Villa, da meine Söhne nichtmal daran gedacht haben dir die Augen zu verbinden. Das Risiko dich gehen zu lassen ist zu groß. Verstehst du, du könntest uns verraten?" Deswegen wollte er mich nicht gehen lassen? ,,Ich weiß nicht wie man hier herkommt, wirklich" flüsterte ich leise und schaute auf meine Finger.

,,Ach liebes, das sagen sie alle und dann werden sie es doch der Polizei verraten. Würden wir dich freilassen würdest du keine zwei Stunden später wieder entführt worden, aber diesmal von unseren Feinden und sie würden dich so lange behalten bis du ihnen unseren Standort verrätst." Er schaute mich ernst an ,,Es gibt jetzt also zwei Optionen für dich. Nummer 1 wir töten dich, das wäre mir aber nicht grade lieb" ich spannte mich an ,,und die zweite Option wäre du würdest hier arbeiten." Hier arbeiten? Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Als Bedienstete" verbesserte er sich.

Ich wollte keins der beiden Optionen. Beide wären für mich gleich schlimm. Als Bedienstete hier zu arbeiten, wäre für mich die gleiche Hölle wie zu sterben. Ich dürfte wahrscheinlich nie raus, aber ich wollte die Welt bereisen und ich könnte kein Leben führen indem ich nur einen Ort sehe.

———
Für was wird sich Maddie wohl entscheiden und was haltet ihr eigentlich von dem Vater?

Ich hoffe es hat euch gefallen und vielleicht sehen wir uns nächstes mal wieder.

Kuss Liv

Irgendein MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt