take twenty one.

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[Top: Nael - am Ende gibt's ein Sneak Peek für das nächste Kapitel ;)]

Weihnachten war nur noch eine Woche entfernt. Meine gesamte Wohnung wurde von Woche zu Woche zum grösseren weihnachtlichen Chaos. Flu und Attila hatten reichlich Gas gegeben was das dekorieren anging. Sie hatten mir gar eine kleine Nordmanntanne, welche nun etwas schräg wie ein Betrunkener im Raum stand, ins Haus geschafft. Ich vermisste den Anblick der riesigen Blaufichte, welche Edgar Jahr für Jahr angeschleppt hatte.

Sonst war nicht viel passiert in den letzten Tagen. Na ja - ausser vielleicht, dass ich mit der Heimleitung telefoniert und nach geschlagen zwei Stunden es geschafft hatte, dass Flurina wenigstens die Feiertage hier verbringen konnte, ehe wir schauen würden wie es mit der kleinen Blonden weitergeht.

„Ich bin dann mal", verabschiedete ich mich von Attila, welcher in Sporthose (welche eventuell aus meinem Schrank stibitzt wurde, als ich für ein paar Sekunden nicht geguckt hatte) und T-Shirt auf dem Sofa lag. Abwesend mit geschlossenen Augen nickte er. „Mhhh-hm. Bis später Nael." Er gähnte lautstark, als ich die Wohnungstür hinter mir schloss.

Es war mein letzter Tag vor der Winterpause an der Schule. Ich hatte jetzt zwei Monate hinter mir und wusste nicht wirklich, was ich da noch länger sollte. So schien es leider nicht nur mir zu gehen, sondern der Schule selbst ebenfalls.

Ich kam nicht weit, als ich einen Fuss in das Gebäude setzte. Miss Poffinberger kam bereits um die Ecke gerannt, als ich kaum durch die Tür war. „Mr Balthazar, gut das ich Sie erwische! Hätten Sie einen Moment Zeit?" Stumm nickte ich und folgte ihr ins Büro des Rektors.

Alles fühlte sich wieder wie vor zwei Monaten an. Ich sass in demselben Zimmer, auf demselben Stuhl mit derselben grässlichen Brühe die vorgab Kaffee zu sein, vor demselben Mann. Geknickt sah der Alte mich an. Ich wusste was jetzt kam.

Es ging eigentlich auch alles ganz schnell. Der Rektor sprach mir eine Kündigung aus. Ich gab ihm in dem Punkt Recht, dass es besser war, dass ich gehen würde. Unterfordert, war ich seiner Meinung nach. Und das war ich wirklich: Ich war nicht dazu ausgebildet worden Jugendlichen irgendwie zu helfen. Ich war mehr dafür da ihnen über die Grossen der Geschichte und Literatur zu erzählen - und sie damit wohl oder übel zu Tode zu langweilen.

Ich akzeptierte die Kündigung ohne Widerworte. Warum sollte ich meckern? Es brachte mir nichts. Am Hungertuch würde ich auch nicht - dem Erbe meiner Eltern sei Dank. Wir verabschiedeten uns freundlich voneinander. Man sah dem alten Rektor an, dass es ihm doch irgendwie im Herzen schmerzte, mich gehen zu lassen. Er versprach mir jedoch hoch und heilig sich sofort bei mir zu melden, sobald er irgendwo eine Stelle frei haben würde. Schnippisch grinsend verliess ich das Büro und strebte meinen Heimweg an.

Ob ich enttäuscht war? Ich wusste es nicht. Ich fühlte nichts. Gar nichts. Und trotzdem sass ich nun im Bus mit einer Flasche Rotwein im Schoss. Die alte Oma, welche sich neben mich gesetzt hatte, schielte die gesamte Busfahrt über böse zu mir rüber. Genervt lehnte ich meinen Kopf an die Scheibe. Vielleicht sollte ich die Flasche jetzt schon öffnen und ihr einen Schluck anbieten, huschte es mir durch den Kopf. Leise lachte ich auf, was dafür sorgte, dass die alte Oma sich erhob und den Platz wechselte. Genervt warf ich den Kopf in den Nacken. Man, man, man, man... bin ich froh, wenn ich in zwanzig Minuten diese Busfahrt überlebt habe und zu Hause bin.

Ohne eine Begrüssung stapfte ich durch die Wohnungstür. Ich warf meinen Mantel und die Winterstiefel in die nächstbeste Ecke. Das laute Poltern liess Attila hochschrecken. Wie ein aufgescheuchtes Reh, schreckte er auf dem Sofa nach oben und blickte um sich herum. „Ist was passiert? Einbrecher?", fragte der Blonde leicht panisch.

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