[Top: Attila (irgendwann wird euch Michael Sochas Fresse dank mir so auf den Sack gehen, hihi)]
Es war kurz nach sechs als wir das Wohngebäude, in dem ich lebte, verliessen. Um halb sieben würden sämtliche Arztpraxen ohne Notaufnahme in der Stadt schliessen. Vermutlich war es der grösste Vorteil in diesem Falle Nathanael Balthazar zu heissen und die gewissen Kontakte zu haben.
In diesem Fall war es Dr. Emmerich Hoops der mir und Attila weiterhelfen konnte. Er war nicht irgendein Doktor, der mich womöglich nach meinem Unfall behandelt hatte - obwohl mir das um ehrlich zu sein manchmal um einiges lieber wäre. Stattdessen handelte es sich bei Dr. Hoops um meinen Onkel, zu dem ich nach dem Tod meiner Eltern kam. Ich blieb nicht lange beim Bruder meiner Mutter, vielleicht ein gutes Jahr.
Es war nicht wirklich mein Plan gewesen, dass ich nach dem Studium wieder in die Nähe meines Onkels zog. Es war mehr oder weniger eine lustige Ansammlung von Zufällen, dass ich mit Edgar in diese Gegend zog in der mein Onkel im selben Moment drei Blöcke weiter seine neue Praxis eröffnete.
Gemeinsam mit Attila im Schlepptau betrat ich den weissen Gebäudekomplex inder sich die Praxis befand. Attila war es anzusehen, wie unangenehm er sich fühlte dieses Haus zu betreten. Noch unwohler fühlte er sich, als ich die Praxis im dritten Stock ansteuerte und ihn praktisch am Ärmel hinter mir her zog.
„Setz Dich im Wartezimmer schon Mal hin", sagte ich zu Flus älterem Bruder und deutete mit einer Kopfbewegung auf den praktisch ausgestorbenen Raum, „ich klärt kurz was."
Etwas eingeschüchtert nickte Attila und setzte sich auf einen der Stühle, während ich zur Arztgehilfin lief, welche hinter dem Computer sass und vermutlich Rechnungen für Patienten ausstellte.
„Hallo Nathanael. Schön Dich zusehen", begrüsste sie mich und ich lächelte schwach. Vermutlich ein weiterer Vorteil, dass mich das Personal meines Onkels nicht nur kannte, sondern auch schätzte. „Hi. Entschuldigung das ich so unangemeldet hineinplatze, aber ist der Doktor da?" „Er ist im hinteren Behandlungszimmer. Der letzte Patient ist weg. Du kannst also ungestört zu ihm."
Ich bedankte mich bei der Arztgehilfin und lief den langen Gang entlang, wo sich besagtes Behandlungszimmer befand. Angespannt klopfte ich gegen die Tür und trat hinein. Mein Onkel räumte gerade ein Buch zurück in sein Regal und sah mich erstaunt an, sobald ich einen Schritt in sein Zimmer hineintrat. „Nathanael?"
Ich unterdrückte einen genervten Seufzer. „Hi. Ist auch schön Dich mal wieder zusehen."
„Kann ich Dir irgendwie behilflich sein?", schnauzte er mich in einem halbwegs noch freundlichen Ton an. Oh, das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen: Der liebe Herr Doktor war nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen. Das lag vor allem daran, dass ich damals der alleinige Erbe war und er auch gerne ein Stück vom Kuchen gehabt hätte.
„Es gäbe da was", sagte ich und trat in den Raum hinein. „Du könntest mir den Gefallen tun und einen Freund untersuchen."
Skeptisch musterte mich der Mann, dem langsam die Haare an den Schläfen ergrauten. „Einem Freund?"
Genervt fauchte ich und warf den Kopf in den Nacken. „Reiten wir wieder darauf rum, dass dein Neffe es für klug hält andere Männer in den Arsch zu ficken?"
„Nathanael. Zügel deine Zunge. So haben deine Eltern Dir nicht beigebracht mit anderen zu sprechen", fauchte er mich an, worauf ich nur breit grinste. Es hatte sich nichts geändert. „Tu mir einfach den Gefallen. Mehr will ich nicht. Ich komm auch für die ganze Behandlung auf. Check diesen Typen einfach mal von oben nach unten durch. Ich wäre Dir dankbar darum."
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well built ships
General Fiction❝Es zählt jede Sekunde, die du fällst, bevor der Aufschlag das zerstört was zählt. Halt an und schätz' den Wert des Lebens wo du kannst.❞