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Mikaela

Genervt stöhnte ich in mein Kopfkissen hinein. Das penetrante Piepen meines Weckers drang gnadenlos in meine Ohren, bis ich den oberen Knopf betätigte und es wieder mucksmäuschenstill war. Zufrieden atmete ich aus.

Seit meinem Geburtstag, hatte ich das ganze Rudel, nach meinem Mate abgesucht. Leider konnte ich ihn nicht finden. Alles wird gut hat er gesagt, Es ist nicht so schlimm hat er gesagt. Ja Dad, ich merk schon. Ich fühlte mich leer, mein Herz zog sich zusammen und ich hörte Snow in mir winseln. Ich dachte mein Vater hatte vielleicht recht, aber ch würde mich ewig nach meiner zweiten Hälfte sehnen und vielleicht würde ich nicht sterben, nur der Wolf in mir würde jämmerlich verkümmern. Klang doch garnicht mal so schlimm, nicht wahr Dad?

Heute war mein erster Schultag, nach den Ferien. Unwillig streckte ich mich ein letztes mal, bevor ich unter die Dusche sprang und mich einschäumte. Nachdem ich die Haarspülung aus meinem langen Haar ausgespült hatte, wickelte ich mir ein Handtuch über den Kopf und stieg aus der Dusche, ehe ich mich abtrocknete.

Ich entschied mich für eine enge Jeans, die sich perfekt an meine Beine schmiegte und meinen - zwar mittelgroßen, aber wohlgeformten Hintern zur Geltung brachten. Dazu zog ich ein glänzendes schwarzes Hemd an, welches ich vorne in meine Hose steckte und schwarze Schuhe letztendlich anzog. Meine Haare band ich in einem halben Zopf nach oben und befestigte eine schwarze Schleife daran. Lächelnd sah ich auf das Armband, welches mir Rio schenkte. Mit den Daumen strich ich über die glitzernde Schneeflocke. Ach Rio, ich wünschte du wärst es gewesen.

Nachdem ich mich ein wenig geschminkt hatte und mein Lipgloss auftrug, packte ich meine Schultasche, zog mir meine Lederjacke rüber und eilte nach unten. Ich war schon spät dran und Rio und Rhena warteten bereits im Auto auf mich.

„Guten Morgen!", begrüßten mich die beiden, als ich vorne auf dem Beifahrersitz platz nahm.  „Guten Morgen, alles gut bei euch?", nach einem Smalltalk machte Rio die Musik lauter und ich verfiel in einen Tagtraum.

Als wir durch die großen Tore des weißen Schulgebäudes fuhren, musterte ich die Schüler. Es war eine gemischte Schule, es gab menschliche Schüler und uns, Werwölfe. Der Schulleiter war ebenfalls ein Werwolf und da wir unsere Existenz nicht Preisgeben durften, war das auch ganz praktisch, um Zwischenfälle zu vertuschen und ab und an den Werwölfen privat Unterricht zu geben. Zudem konnten die Schüler ab der Grundschule, bis hin zur Uni an dieser Schule lernen.

Wir stiegen aus und machten uns auf dem weg zum Kursraum, einige aus dem Lancaster-Rudel nickten uns zu , welches wir erwiderten. - kein Mate unter ihnen. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Wir setzten uns in Raum 201 und warteten auf unseren Kurslehrer.

Ich sah zu wie Rio mit ein paar Mädchen rumalberte, es verlieh mir ein leichtes Stechen in der Magengrube. Rhena lächelte mich an. „Kaum zu glauben, dass ihr keine Mates seid. Jeder dachte es.", flüsterte sie. „Was ist eigentlich mit dir Rhena? Setzt es dir nicht zu, dass du deinen Mate noch nicht gefunden hast?", fragend schaute ich die Ältere vor mir an. „Doch schon, Shila ist seit langem ganz unruhig, aber die Zeit wird noch kommen. Was mich nur traurig macht ist, dass ich euch verlassen muss. Keiner im Rudel gehört zu mir.", traurig schaute sie zu Boden. Darüber hatten wir schon sehr oft gesprochen und auch ich fürchtete den Tag. „Ich wette er ist groß stark und ein Beta, was sage ich da, er ist ein Alpha eines Rudels! Wenn du erstmal Luna bist Rhena, dann werden wir uns regelmäßig, bei den Alphaversammlungen sehen!", versuchte ich sie aufzumuntern und es klappte.

Der Lehrer betrat den Raum und begann über die Finanzierungsprozesse, in der Wirtschaft zu sprechen und die Zeit schien langsamer zu vergehen.

Tik tak, Tik tak.. Ich starrte auf die Uhr an der Wand.

AlphablutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt