Die Sonne scheint nicht, dafür dröhnt der Bass. Die Dunkelheit vertreibt das Licht und ihrer erliegt nun meine Seele, verlassen und leer, erschöpft und verbraucht. Meine Füße bewegen sich im Takt der Musik, wie lange schon weiß ich nicht mehr. Was danach kommt kann ich nicht erkennen. Meinem Körper lasse ich keine Wahl, nur er zeigt mir noch den Hauch des Lebens, welcher mir innewohnt. Nur die Musik und ich und die Dunkelheit und der Rausch, nur diese wenigen Habseligkeiten meines Verstandes, welche mich rhythmisch durchströmen.
Es sind die Drogen, die mich fliegen lassen. Mich befreien, mir zeigen, dass es eine honigsüße Realität gibt. Eine jene, in der ich bind und erfüllt bin. Kleine Zuckerkristalle, welche in der Hitze meines Blutes zerfließen. Alles strömt und ich bin ganz still, doch draußen ist es laut, viel zu laut und viel zu voll. Warm und erdrückend, dröhnt die verdichtete Masse. Und sollte ich dieses traumlose Delirium je verlassen, so nehme ich mir den letzten Rest einer trägen Absonderlichkeit, welche mir zeigte, dass Wunder letztendlich doch existieren. Und so lass dir von mir nichts sagen, denn Gesagtes vergeht im Schleier des Vergessens.
Doch möchte ich es ein letztes Mal zu dir flüstern, bevor tausend Sternenpartikel den Himmel fluten. Nämlich, dass eine jene zermürbende Grausamkeit und dieses erbitterte Leid, welches eine jede Seele stetig zu zerstören droht, Stadien temporärer Tragweite sind. Eine höflich auferlegte Konstellation weltlichen Diskurses. Also bleib doch noch eine Weile bei mir und halt mich, in diesem Meer aus trüben Tränen und zitternden Wolken. Denn was ich fühle ist nicht von Wert, nur die Liebe lässt mich noch einen letzten Atemzug nehmen. Und so teile ich sie mir dir, diese himmlische Leichtigkeit, diese eine so schöne Versonnenheit. Nichts geheimes mehr an dieser Illusion, nichts was ich nicht bereit wäre zu geben.
Und so treiben wir gemeinsam und zerissen im Storm der substanzlosen Zeit. Laut und tragend sind die dröhnenden Hochfrequenzen und ich liebe es wie eine Obsession, die nie endet. Schwebe immer Höher und falle umso tiefer in ein bodenloses Gefängnis aus Trance und Schwere. Wieder und wieder, immer den selben Nuancen lauschend. Eine göttliche Komödie neu interpretiert, eine Welle, die nie bricht. Es gibt eine einfache Wahl: lebe dein Leben oder verliere dich im Sog aus Abhängigkeit und Kontrolle. Beherrscht von der bunten Mischung, welche die Synapsen betäubt und neu verschaltet.
Mein ganzes Ich wird umgeschrieben, Nomen und Wörter gelöscht und neu definiert. Will immer nur tausendmal vergessen und tausendmal neu erfinden, mich verstecken vor der Wirklichkeit und nie mehr gefunden werden. Und so bitte ich dich um diesen letzten Tanz, zum Lied vom Tod. Hab keine Ahnung von nichts, sehe nur verschwommen und hab Watte in den Ohren und im Mund. Und so strebe ich nach diesem letzten Glück, nach diesem letzten Traum, der nie geträumt wird. In kraftloser Vereinigung mit den freudlosen Stunden wartender Möglichkeiten. Tanzen und schweben, atmen und ersticken, es ist so schwer dir zu erzählen, doch kannst du es verstehen ?
Packe deine Sachen, denn wir werden nie erwachsen, bleiben ewig jung und tragen das Gepäck mit in diese perspektivlose Zukunft. Ich bin Peter Pan und entführe dich aus diesem Zimmer deines Erwachsenwerdens. Durch das Fenster hinaus in den utopischen Strom aus schillernden Farben und glänzender Utopie. Entführt in eine parallele Paradoxie, basierend auf dem Grundsatz einer kommenden Größe, welche so viel mehr verspricht. Vergiss den Kummer, vergiss deine Sorgen, denn meine Vorstellung existiert in der Abwesenheit von gekrümmter Ungerechtigkeit und zeugt von fantastischen Erwartungen. Ich sehe den Glanz deiner Augen im Spiegel deines Wesens und dieser Glanz verspricht Hoffnung und Glückseligkeit.
Und so seien wir nie verloren und mögen einander immer finden, denn die fesselnden Schlingen der Vergangenheit sind gelöst und die Illusion einer Matrix verschwunden. Die Geister des irdischen haben diese Welt verlassen und hinterlassen fruchtbare Erde und blühendes Leben. Krankheit und Gebrechen wurden erneuert und alle volatilen Ängste sind entkräftet. Was bleibt sind wir in einer Welt voll Zuversicht und Leidenschaft, mit tiefen Gefühlen in der Brust und Stärke und Mut im Herzen. Und so ist der Kampf gewonnen und der innere Krieg bereinigt, den Opfern gedenkend neigen wir in Demut den Kopf gegenüber einer grenzenlosen Freiheit, die uns durchdringt. Denn wir sind Zellen und rohes Fleisch, mit Struktur und Erhabenheit und so vereinigen wir die Schönheit allen Seins und träumen uns in eine Identität voller Einklang und Gleichheit.
Ich huldige deiner Ästhetik und so verlasse ich dich, weil ich weiß, dass du dein Streben ohne mich vollziehen wirst. Du gehst deinen Weg, der nur dir gehört und verfolgst Ziele, die nur dir ermöglicht sind. Ich spreche meinen Dank an dich und wünsche mir nichts sehnlicher, als dein weiteres Glück.
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Die Lumineszenz des Universums
Historia Corta[Kurzgeschichten] Endlich schwerelos sein. Erratisch durch Zeit und Raum fliegen, wie ein Staubkorn im Äther. Sich dabei von Atmosphäre und Entität formen lassen, wie eine Schneeflocke im freien Fall. Leicht und unbedarft sein, der formlosen Grenzen...