My Heart Belongs To You |TodoBaku|

Kontrollverlust

Kapitel 17 - Kontrollverlust

Shoto POV.

Nervös kritztelte ich auf den Rand meines Blattes kleine Figuren statt die Matheaufgaben zu machen. Den ganzen Tag konnte ich mich schon nicht konzentrieren. Der Grund dafür saß eine Reihe vor mir am Fenster und sah heute wieder so gottverdammt wunderschön aus, dass ich mich fragte, wie ich ihn jemals als nicht attraktiv empfunden hatte. Katsuki starrte aus dem Fenster und stützte sein Kinn auf seine Hand. Die blonden Strähnen fielen ihm in die Stirn und die Aprilsonne schien ihm ins Gesicht.

Mein Herz flatterte bei diesem Anblick in meiner Brust. Wieso konnte das nicht einfach aufhören?! Über einen Monat war es her, dass es passiert war. Vor etwas mehr als einem Monat hatten wir uns geküsst. Auf der Party seiner Schwester, meiner Freundin. Das hätte sich falsch anfühlen sollen! Tat es aber nicht.

Und seitdem gingen wir uns irgendwie aus dem Weg. Jedenfalls versuchte ich das. In ein paar Wochen standen unsere Abschlussprüfungen an und ich verbrachte viel Zeit mit dem Lernen. Dadurch verbrachte ich nicht mehr jede Nachmittag oder Wochenende bei Katsumi und irgendwie war ich froh darüber. Nicht, dass ich nicht gerne Zeit mit meiner Freundin verbrachte, aber das bedeutete gleichzeitig, dass ich nicht das Risiko einging, Katsuki zufällig auf dem Flur oder in der Küche zu begegnen. Wenn Katsumi und ich Zeit verbrachten, dann versuchte ich es so oft es ging in den Park oder in ein Café zu lenken.

Hauptsache keine Zeit mit Katsuki!

Und das klappte auch... Bis heute. Es war Freitag und Katsumi hatte darauf bestanden, dass ich heute bei ihr übernachten sollte. Wie hätte ich nein sagen sollen, wenn sie mich mit diesem Hundeblick ansah?! Aber ausgerechnet heute? Genau heute war Katsukis Geburtstag. Und den ganzen Tag schon spürte ich das Verlangen, mit ihm zu reden. Ihm zu gratulieren, ihn zu fragen, wie es ihm ging... Ob er auch jede Nacht von unserem Kuss träumte... Und natürlich würde er heute Abend auch da sein!

Mist! Mist! Mist! Das war gar nicht gut!

"Todoroki, würdest du bitte die erste Aufgabe vorrechnen?", sagte Herr Aizawa in diesem Moment und ließ mich ruckartig aufsehen.

"Äh... Die hab ich leider nicht....", murmelte ich verlegen.

Aizawa seufzte und wand sich dann von mir ab, um Izuku dran zu nehmen. Na super....

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"Wollen wir heute Abend einen Film schauen? Hast du den neuen schon gesehen, der letztens in die Kinos gekommen ist?", fragte Katsumi fröhlich.

"Ne, hab ich nicht. Der klingt spannend. Lass uns den schauen!", legte ich fest und sie nickte begeistert.

Bei ihr zu Hause angekommen, verzogen wir uns in ihr Zimmer. Auf dem Weg hatten wir uns noch Snacks gekauft und verbrachten einige Zeit mit rumalbern, Spiele spielen und Videos im Internet schauen. Ich genoss die Zeit mit ihr, auch wenn meine Gedanken ständig zu Katsuki schwiffen.... Von Katsumi wusste ich, dass er mit seinen Freunden unterwegs war, um seinen Geburtstag zu feiern und erst später zurückkommen würde.

Also hatte ich ganz viel Zeit mit meiner Freundin! Und das war gut. Sehr gut.

Irgendwann kochten wir uns etwas zum Abendessen. Es war kurz nach 21 Uhr und schon längst dunkel draußen, als wir einen Schlüssel im Haustürschloss hörten und sofort spannte ich mich an.

"Katsuki! Wie war's?", fragte Katsumi ihren Bruder, der nur wenig später die Küche betrat.

"Alles super... Ihr habt gekocht? Ich kann mir ja sicher auch was klauen", sagte er und würdigte mich absichtlich keines Blickes, als gäbe es mich gar nicht!

"Klar! Willst du gleich auch noch einen Film mit uns zusammen schauen? Wir machen so wenig zu dritt!", schlug Katsumi vor.

Katsuki zuckte leicht zusammen und nun ruhte sein Blick auf mir. Mit ihm zusammen einen Film schauen? Auf einem Sofa, das gerade so für drei Personen reichte? Wo sein Körper höchstwarscheinlich direkt meinen berühren würde? Das konnte ja nur schief gehen, aber....

"Zu dritt wäre doch auch mal schön, oder nicht?", fragte ich vorsichtig und während Katsumi begeistert nickte, starrte Katsuki mich geschockt an. Warscheinlich hatte er erwartet, dass ich auf seiner Seite sein würde.

"Nein, danke! Ich bin schon total müde, ich geh ins Bett. Viel Spaß bei euerm Film!"

"Katsuki!", rief Katsumi ihm noch hinterher, doch er war schon verschwunden. "Warum muss er immer so eigensinnig sein?"

-

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich noch einen kurzen Blick über die Schulter warf, um zu checken, dass Katsumi auch wirklich schlief. Wir hatten zu zweit den Film geschaut und unser gekochtes Essen verputzt, bevor wir ins Bett gegangen waren. Es musste ungefähr 00 Uhr sein, wenn mich nicht alles täuschte...

Auf dem Flur empfing mich völlige Dunkelheit, nur aus dem Spalt unser Katsukis Zimmertür drang noch etwas Licht hevor. Leise tapste ich durch den Flur und blieb vor seiner Tür stehen.

Nicht nervös sein! Du musst nur kurz dieses Verlangen nach ihm stillen, in dem du zwei Sätze mit ihm wechselst, ihm kurz gratulierst und dann wieder gehst!

Vorsichtig klopfte ich einmal an das Holz, bevor ich die Klinke herunter drückte. Katsuki saß in seinem Bett und sah mich verwirrt an.

"Was willst du?", fragte er direkt und kletterte aus dem Bett, um mir gegenüber zu stehen.

"Also... i-ich...", stammelte ich und alle vorher zurecht gelegten Wörter blieben mir einfach im Halse stecken. Sogar ein Schlafshirt stand ihm ausgesprochen gut.... Und seine blonden Haare waren noch mehr durcheinander als sonst.

"Komm endlich auf den Punkt! Ich hab nicht ewig Zeit."

"Warum wolltest du den Film nicht mit uns schauen?"

Verdutzt blinzelte Katsuki mich an. "Du bist auch ein schwerer Fall von Begriffsstutzig, oder? Wir wollten das zwischen uns..", er deutete mit dem Finger zwischen uns hin und her, "..vergessen und nicht noch schlimmer machen. Was denkst du denn, was passiert, wenn wir uns zu dritt auf unser Sofa quetschen würde? Als würde das dieser Anziehung irgendwie entgegen wirken!"

Ich kam näher auf ihn zu.

"Dann fällt es dir auch auf? Dieser Anziehung!", sagte ich aufgeregt.

Katsuki sah mich nervös und mit roten Wangen an. "Natürlich fällt mir das auf! Ich bin doch nicht doof!"

Ich berührte mit meiner Hand vorsichtig seinen Unterarm. Ich sollte gehen! Ich hatte zwei Sätze mit ihm gewechselt und das war alles gewesen, was ich wollte.

Wir standen ganz nah voreinander. Meine Hände legten sich wie von selbst an seine Hüften und zogen ihn sanft näher zu mir.

"Ich hab dir noch gar nicht zum Geburtstag gratuliert...", murmelte ich leise, was Katsuki zum Lächeln brachte.

"Du bist ein bisschen spät dran. Es ist schon nach Mitternacht", sagte er sanft und fuhr mit seinen Händen langsam meine Brust nach oben, bevor er sie in meinen Nacken legte.

"Mh... Dann muss ich mir jetzt aber ein besonders gutes Geschenk ausdenken, um das wieder gut zu machen, oder nicht?", schlug ich schmunzelnd vor.

Seine Augen fuhren augenblicklich zu meinen Lippen und ließen mein Herz schneller schlagen. Er wollte es auch so sehr...

"Ich hätte da so eine Idee.... Auch wenn wir das eigentlich nicht mehr machen wollten..", sagte er leise.

Ich berührte vorsichtig seine Nase mit meiner und brachte ihn dazu, mir in die Augen zu schauen.

"Am Geburtstag darf man manchmal eine Aussnahme machen, weißt du?"

"Das ist doch bloß reiner Egoismus...", gab er zurück und drückte seinen Oberkörper noch näher an mich.

"Ich weiß.... Manchmal bin ich eben egoistisch. Aber ich glaube, das bist du auch.."

"Trottel", kam als Beleidigung über seine Lippen, doch das kam gar nicht richtig in meinem Gehirn an, da im nächsten Moment nur noch seine Lippen auf meinen zählten und wie sehr ich diesem Gefühl von Kontrollverlust verfallen war.

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