Justus hat recht und irrt sich dann doch

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Kapitel 03:

Tara:

Professor Carswell rannte über den Rasen vor dem großen Haus auf das kleine Häuschen zu, dicht gefolgt von Justus Onkel und Peter.

Ich drehte mich während dem Laufen um und wartete auf Justus.

Außer Atem liefen wir unter der geflickten Markise über die Veranda und liefen in die kleine Wohnstube.

Sie war karg eingerichtet- und niemand war hier!

„Harold?!" rief der Professor entsetzt.
„Hilf mir!" rief eine Stimme.

Sie kam aus einem kleinen Schlafzimmer.
Peter und Justus Onkel gingen nach dem Professor hinein.

Ich lief hinter ihnen her und sah eine schmale Liege, einen Stuhl und einen großen Schreibtisch, der umgestoßen wurde.

Ein Junge lag auf dem Fußboden, halb unter dem Schreibtisch eingeklemmt.
Erschrocken riss ich die Augen auf.

„Mir ist nichts passiert Papa. Ich komm nur hier nicht raus." meinte der Junge.

Peter, Titus und ich stemmten uns gegen den Schreibtisch und stellten ihn wieder hin.

Hal Carswell stand auf und klopfte sich den Staub ab.

„Ich hatte hier drin ein Geräusch gehört." erklärte er, „und da wollte ich mal nachsehen. Es war jemand hier, ganz in Schwarz und maskiert. Als ich schrie, stieß er den Schreibtisch um und dieser fiel auf mich drauf. Dann lief er zur Hintertür hinaus!"

„Dann hattest du Recht!" rief Peter und stupste mich an.
„Die Gestalt die du und Justus gesehen habt war aber nicht auf dem Weg in das Haus sonder aus dem Haus!"

Peter verstummte als er bemerkte das Justus gar nicht hier war.

„Justus!" rief Onkel Titus laut.

„Mann..." sagte Peter besorgt.
„Er ist dir doch hinterhergelaufen. Wo kann er bloß sein?"

Professor Carswell wandte sich an seinen Sohn.
„Du sagst, da wollte einer einbrechen und lief zur Hintertür hinaus. Hatte er eine Waffe Hal?"

„Das konnte ich nicht-"

Wir alle zuckten zusammen, als ein Schrei aus der Dunkelheit hinter dem Häuschen kam.

„Das hörte sich an, als käme es aus der Schlucht hinter dem Haus! Vielleicht ist jemand hineingestürzt!" rief der Professor erschrocken.

„Wie tief ist die Schlucht?!" rief ich entsetzt.
Wenn Justus dort hinein gefallen wäre...

„Tief genug für einen bösen Sturz!" sagte Professor Carswell.
„Wir müssen hin. Hal, du bleibst hier."

Titus drehte sich zu mir um.
„Kannst du bei Hal bleiben?"

Ich nickte.

Die anderen verließen das Häuschen und ich und Hal waren allein.

Für einen Moment war es still.

„Ähm...Hi." sagte Hal zögernd.
„Hi..." meinte ich.

„Das ist alles ziemlich krass oder? Ich bin übrigens Hal."
Er streckte mir seine Hand hin und lächelte.

Ich lächelte zurück und gab ihm meine Hand.
„Ich bin Tara."

„Ich hoffe wir finden deinen Freund wieder." sagte er und ich nickte.

Hoffentlich war Justus nichts passiert.

Peter:

Wir hatten Justus zwar gefunden, aber dafür auch Blutspuren.
Ziemlich gruselig.

„Ich begreife nicht warum irgendjemand bei uns einbrechen würde. Wahrscheinlich hat er sich im Haus geirrt. Es gibt nämlich ein paar reiche Leute hier im Canyon.
Na, das ist ja nicht so wichtig. Kommen wir jetzt zum Geschäftlichen, Mr Jonas?" fragte Carswell.

Gemeinsam gingen wir zum Haus zurück.
Tara und Hal liefen uns entgegen.

Als Tara Justus sah lief sie schneller und umarmte ihn.
„Wo warst du?" fragte sie.

„Lange Geschichte. Wir reden später."
War das einzige was Justus antwortete.

Dann lief Tara zu mir und gemeinsam gingen wir hinter dem Professor her ins Haus zurück.

Der Professor machte Licht an und holte zwei alte Lederkoffer aus dem Wandschrank in der kleinen Schlafkammer.

In dem einem waren Kleider und in dem anderen waren Malfarben, eine ausgestopfte Eule, eine Venus-Statue, ein Fernglas und ein Kasten mit Silberbesteck.

Der Professor erzählte irgendetwas, doch ich hörte nicht richtig zu.
Meine Gedanken waren bei den Blutspuren.

Während Onkel Titus und Professor Carswell den Preis für all das Zeug aushandelten sah ich, wie Justus sich umschaute.

Ich verstand seine Enttäuschung.
Ich hatte auch gedacht das wir etwas interessantes finden würden.

„Was ist Mr Cameron den zugestoßen, Hal?" fragte Tara neugierig.

„Er wurde einfach krank." erklärte er.
„Ich wollte ihm gerne helfen, aber er hatte sehr komische Fieberfantasien. Er brabbelte dauernd was von Leinwand und Zickzack. Der Arzt kam hierher und wollte ihn ins Krankenhaus bringen aber Mr Cameron starb vorher. Er war eben alt und sehr krank."

„Er hat wirklich keine interessanten Sachen hier. Wahrscheinlich hat sich wirklich jemand getäuscht." meinte ich überlegend.

Justus nickte enttäuscht.

Wir luden Cameron's Hinterlassenschaften auf den Lastwagen und machten Jana und den Weg nach Hause.

„Diebe irren sich normalerweise nicht in der Tür." sagte Justus nachdenklich.
„Wahrscheinlich werden wir nie erfahren, was der Kerl wollte." meinte Peter.

„Das ist dann wohl der erste Fall den ihr nicht lösen könnt. Ein Weltwunder. " meinte Tara lachend.

Aber da hatten sich die drei geirrt.


My brothers bestfriend - Peter Shaw FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt