Kapitel 16

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Pov. Shaylin

..."Einen Weg finden? So wie wir es immer noch keinen Weg gefunden haben um den Schattenkäfig zu zerstören. Nach fast 18 Jahren?"...

Ich wusste das ihre Worte vorwurfsvoll gemeint waren. Weshalb ich langsam schlechte Laune bekam. Ich versteh ja, das sie deswegen sauer war. Aber ich habe mich für meinen Fehler entschuldigt. Ich gebe alles um meinen Fehler Wiedergut zu machen. Aber ich besitze nicht solch eine Kraft um das alleine zu schaffen. Ich kann meine Kräfte ja noch nicht einmal richtig unterkontrolle halten. Es ist beschämend. Als ein König, nicht einmal seine eigenen Kräfte, kontrollieren zu können.

Mein Blick verhärtet sich. Ich merke wie sich mein Körper verspannt. Pipe dreht ihr Gesicht weg. Sie läuft auf und ab und flüstert etwas unverständliches vor sich hin.

Meine Wut steigt. Nicht nur auf ihre Worte, sondern auch auf mich. Auf meine Art. Auf meine nicht vorhandene Kontrolle. Meine Gefühle.

Ich werde aus meiner Starre gerissen, als ich eine ruckartige Bewegung ihrer seits bemerke. Sie steht wie eingefroren, einige Meter von mir entfernt. Dann ganz plötzlich fängt ihr ganzer Körper an zu zittern.

"Tut mir leid...ich wollte das nicht sagen. Ich meine doch ich wollte es sagen, aber es sollte nicht so vorwurfsvoll klingen. Ich wollte nicht..." stottert sie entschuldigend vir sich hin. Was mich einmal tief einatmen lässt. "Bitte, verzeih mir. Ich wollte das wirklich nicht. Die Wut hat aus mir gesprochen. Bitte verzeih mir, Shay." Wie sie meinen Namen ausspricht. Er gleitet ihr wie Honig von den Lippen. Meinen Namen aus ihren Mund zuhören ist einfach ein wohltuendes Gefühl, selbst wenn es nur mein Spitzname ist. Es beruhigt mich, allein nur ihre Stimme zu hören. "Shay? Hörst du mir überhaupt zu?" Dabei dreht sie sich wieder mit ihrem Körper zu mir. Sie zittert immer noch am ganzen Leib.

Als sie mir direkt in die Augen sieht versteift sie sich und weitet ihre Augen. Nun fängt ihre Lippen an wie wild zu zittern. Ihr Anblick gefällt mir nicht. Überhaupt nicht. Was hat sie denn?

"Bitte...bitte sei nicht wütend auf mich. Tu mir nicht weh. Bitte...Bitte tu mir nicht weh..." Tränen steigen in ihre Augen und sie tritt vorsichtig zurück. Was meint sie damit? Wieso sollte ich sie verletzen? Was hat sie denn nur? "Kleine Hexe. Beruhig dich erstmal." Versuche ich sie mit ein paar Handbewegung zu beruhigen. Doch sie tritt weiter zurück. Ich trete zwei Schritte in ihre Richtung. "Halt! Bleib stehen!" ruft sie mit einer zittrigen Stimme. Was hat sie nur?

Dann sehe ich es auch. Schatten. Schatten die sich wie ein Schild um meinen Körper schlängeln. Wie Schlangen. Sie sehen aus als würden sie Stromschläge aussetzen.

Deshalb schaut sie also so verängstigt. Ich verliere wieder die Kontrolle. Schon wieder. Ich kann die Kontrolle nicht verlieren. Nicht wenn Sie dabei ist. Ich kann ihr das nicht antun. Ich kann ihr keine Schmerzen zufügen.

Während ich in meinen Gedanken versunken bin, ist mir nicht aufgefallen das Pipe sich umgedreht hat und weggelaufen ist. Ich war so in Gedanken vertieft das ich ihre Flucht nicht mitbekommen habe.

Sofort sehe ich mich nach ihr um. Die Schatten noch immer um mich schlängelnd. Bäume, Büsche, Felsen. Das einzige das ich erkennen kann. Und natürlich die Dunkelheit und der leichte Nebel. Verdammt. Es ist nicht sicher in diesem Gott verdammten Wald. Ich muss sie finden. Ich kann sie nicht alleine lassen. Ich kann sie nicht verlieren. Nein, ich darf sie nicht verlieren.

Einen Moment atme ich durch und versuche mich zu beruhigen. Ich versuche die Kraft in Grenzen zu halten. Versuche nicht die Kontrolle zu verlieren.

Nach einigen Atemzügen schaffe ich es. Die Schatten die sich um mich geschlungen haben, ziehen sich zurück, in meinen Körper. Ein letztes Mal schüttel ich den Kopf, um wieder klare Gedanken zu haben. Dann laufe ich los und such Sie.

Ich kann sie riechen. Ihren Geruch. Sie riecht nach reiner Natur. Blühenden Blumen. Nassen Gras. Und nach Kraft...

Laufend folge ich ihrem Geruch. Da sie um einiges kleiner als ich ist, hole ich schnell auf. Der kleine Vorsprung den Sie hatte, ist jetzt nicht mehr von belangen. Denn ich sehe sie bereits vor mir.

"Kleine Hexe! Bleib stehen!" rufe ich sie. Sie läuft weiter, aber dreht ihren Kopf zu mir um. Als sie mich erblickt, weiten sich ihre Braunen Augen, und Panik breitet sich in ihrem Gesicht aus. Dann dreht sie ihren Kopf wieder um und rennt weiter. Daraufhin seufze ich einmal verzweifelt und laufe schneller.

Vor ihr bleibe ich stehen und sie läuft direkt in meine Arme. Dann stolpert sie zurück. Bevor sie auf den Boden fallen kann, stütze ich sie mit meinem ganzen Körper. Sie blickt mir ängstlich in die Augen. Ihre Atmung ist schnell. Ihr Körper verspannt sich und sie fängt an zu wimmern.

"Bitte...bitte Shay. Tu mir nicht weh. Ich schreie dich auch nie wieder an..." Ihre Stimme so verzweifelt zu hören, versetzt mir einen Stich ins Herz. Es tut weh, zu sehen, das sie Angst vor mir hat. Ich könnte ihr nicht weh tun. Ich würde ihr nicht weh tun. Und auf garkein Fall möchte ich ihr weh tun.

"Beruhige dich. Bitte, kleine Hexe..." flüstere ich ihr zu. "Ich werde dir nicht weh tun. Das könnte ich überhaupt nicht." Beruhige ich sie. Langsam hört ihr Körper auf sich an zuspannen. Sie wird ruhiger. "Versprochen." Gebe ich ihr noch eine Absicherung, dass ich sie nicht verletzen werde.

Nach einigen tiefen Atemzügen ihrer Seits, nickt sie endlich und richtet sich vorsichtig auf. "Tut mir leid. Wegen dem was ich gesagt habe...und das ich einfach weggelaufen bin..." entschuldigt sie sich mit einer leisen Stimme bei mir. Daraufhin lächelt ich sie sanft and und schüttel den Kopf. "Entschuldige dich nicht. Wenn sich einer von uns entschuldigen muss, dann bin das ich. Immerhin habe ich fast die Kontrolle verloren." Erkläre ich mich und schließe die Augen für einen Moment.

Kurz ist es still zwischen uns. Keiner sagt etwas. Wir sind einfach still. Dann räuspert sie sich und unterbricht somit die Stille. "Was machen wir jetzt? Ich kann keine Magie Praktizieren... und wir sind schon so lange in diesen verfluchten Wald." Gibt sie gequält von sich. Nickend sehe ich zu ihr runter. "Ich weiß. Wie wärs wenn wir einfach noch ein bisschen weiter laufen. Aber dieses Mal, in eine andere Richtung?" frage ich sie. Ein kurzes zögern ihrer seits und dann ein nicken. "Das klingt nach einem Plan." antwortet sie leicht schmunzelnd.

Finally a new Chapter 📚💫

Wer weiß was zwischen den beiden noch so passiert...

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