Neue alte Freunde

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Zoey p.o.v.

"Dad was ist passiert?" möchte ich wissen nachdem ich sein Gesicht sehe.
"Emma kann sich an nichts erinnert."
"Und Henry?"
Er schüttelt den Kopf.
Wir haben so viel zusammen auf Neverland durchgemacht, ohne ihn wüsste ich nicht wer ich wirklich bin.
Und hätte meinen Vater nie kennengelernt.
Die Erkenntnis das sich nun er an nicht s mehr erinnern kann, versetzt mir einen Stich ins Herz.
"Und was haben wir jetzt vor?" frage ich.
"Wenn ich das nur wüsste Seestern. Aber eines weiß ich, wir werden nicht Aufgeben bis sich die beiden an alles erinnern können."
"Du hast recht, Aufgeben liegt sowieso nicht in unserer Familie." meine ich lächelnd.
Das bringt auch ihn zum lächeln.
"Danke kleine, ich bin froh das du endlich wieder in meinem Leben bist."
"Ich bin auch froh darüber. Und ich denke ich habe einen Plan."
"Na gut, dann erzähl mal."
Ich erzähle ihm das mein Plan riskant sein wird und ich keine Ahnung habe ob er funktioniert.
Aber da wir nichts besseres haben, setzen wir diesen um.
Um dreiviertel acht verlässt Emma zusammen mit Henry das Haus.
Ich sehe mich in den Straßen um, sehe zu den beiden.
Emmas Blick trifft meinen, sie sieht meinen fragenden Blick doch hat keine Zeit.
Die beiden steigen in das Auto und fahren los.
Dann warte ich eben.
Als ihr Auto wieder vorfährt bin ich wieder gefasst.
Emma steigt aus und sieht mich wieder an.
Kommt auf mich zu.
"Hey kleine, kann ich dir helfen?"
"Hallo, das wäre wirklich nett von Ihnen. Ich finde meinen Dad nicht mehr und mache mir großen Sorgen."
"Wie alt bist du den?"
"Siebzehn."
"Also in dem alter machen sich die wenigstens Sorgen um die Eltern." meint sie leicht skeptisch.
"Naja wissen Sie, wir sind nicht von hier. Wir kommen aus einer kleinen Vorstadt und ich bin es nicht gewohnt in einer so großen Stadt zu sein. Wir waren auch noch nie wirklich voneinander getrennt. Mein Dad lässt mich auch nicht wirklich aus den Augen, seit meine Mum Tod ist macht er sich Sorgen um mich."
"Das tut mir Leid."
"Schon okay, das ist jetzt schon eine Weile her. Aber wie gesagt ich mache mir Sorgen weil ich ihn nicht finden kann."
"Hast du kein Handy?"
"Der Akku ist leer."
"Wie ist dein Name?"
"Zoey Jones."
"Ich bin Emma. Und weißt du was, ich helfe dir deinen Vater zu suchen. Ich bin ziemlich gut darin Leute zu finden."
"Danke Emma."
"Wo warst du das letzte mal mit deinem Vater zusammen?"
"Das war hier in der Nähe in einem Café. Zwei Blocks weiter denke ich."
"Dann gehen wir mal dahin. Zwei Straßen weiter gibt es nur eines, das war vermutlich dann dort."
Als wir ankommen sieht mich Emma fragend an.
"Was es das hier?"
"Ja hier sind wir richtig."
"Gut dann lass uns mal reingehen."
Ich gehe vor und halte Emma die Türe auf.
"Vielen Dank."
"Gerne."

Dad und ich haben das hier alles so geplant.
"Entschuldigung, junge Dame. Bist du Zoey Jones?" möchte der Mann hinter dem Verkaufstresen wissen.
"Ja die bin ich."
"Dein Vater hat dir eine Nachricht hiergelassen."
Er reicht mir einen Zettel, den ich sofort öffne und durchlese.
Was soll das Dad, das war so nicht abgemacht.
"Und was schreibt er?" möchte Emma wissen.
"Das er dringend weg musste und mir nicht erklären kann was los ist. Und ich mir für ein paar Tage eine Unterkunft suchen soll."
"Und hast du eine Bleibe? Ihr habt bestimmt irgendwo eine Unterkunft solange ihr hier wart oder?"
"Nein haben wir nicht mehr, keine Ahnung was ich jetzt machen soll. Na ja, auf jeden Fall danke ich dir für deine Hilfe Emma. Ich möchte dich nicht länger belästigen."
Mit diesem Satz verlasse ich das Café und laufe dieses mal wirklich Ziellos davon.
"Hey Zoey, warte mal kurz." höre ich Emmas Stimme hinter mir.
Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihr um.
"Du kannst solange bei mir unterkommen."
"Das wäre wirklich toll, doch ich habe kein Geld. Und woher willst du wissen das du mir Vertrauen kannst?"
"Du brauchst kein Geld, und ich habe da eine bestimmte Fähigkeit. Ich sehe es wenn Menschen lügen. Und ich sehe das du ehrlich bist, ich lade dich ein bei uns zu wohnen bis dein Dad wieder da ist."
"Ich danke dir Emma."
"Keine Ursache, irgendwie habe ich das Gefühl als könnten wir gute Freunde werden."

So gehen wir beide zu dem Gebäude in dem sie mit Henry wohnt.
"Und es ist wirklich in Ordnung für dich, wenn ich ein paar Tage hier bleibe?"
"Natürlich, du kannst solange bleiben wie nötig."
Oh man Dad, wo bist du nur hin?
Wir gehen hoch in ihr Apartment und sie zeigt mir die Wohnung.
"Das hier ist unser Gästezimmer, hier kannst du schlafen."
"Es ist wirklich schön, danke."
Zusammen gehen wir in die Küche.
"Möchtest du etwas Trinken?"
"Zoey?"
"Tut mir leid ich war gerade mit meinen Gedanken wo anders."
"Schon gut, du fragst dich sicher wo dein Vater ist."
"Das tue ich wirklich. Du musst wissen, wir waren schon einmal eine sehr lange Zeit voneinander getrennt. Damals hätte ich ihn fast vergessen. Ich will nicht dass sich das wiederholt."
"Das muss schlimm für euch beide gewesen sein."
"War es."
"Möchtest du etwas Trinken?"
"Sehr gerne."
"Möchtest du Kaffee?"
"Nein ich mag keinen Kaffee, hast du vielleicht Kakao da?"
"Natürlich, ich mach dir einen."
"Danke."
Nach wenigen Minuten ist das Getränk fertig und sie stellt eine Tasse vor mich.
"Danke, ist das Zimt?" frage ich.
"Ja tut mir Leid, ich hätte dich fragen sollen. Das ist Gewohnheit, mein Sohn und ich trinken in immer so."
"Schon gut, wie heißt dein Sohn?"
"Henry."
"Das ist ein schöner Name, wie alt ist er?"
"Er ist wie du Siebzehn."
"Und hast du Geschwister Zoey?"
"Nein ich bin Einzelkind."
"Henry auch, ich habe keine weiteren Kinder."
Wir sitzen zusammen in der Küche und reden über alles mögliche.
Um dreizehn Uhr höre ich einen Schlüssel im Schloss.
Henry kommt rein und sieht mich fragend an.

Henry p.o.v.

"Hallo Mum."
"Hallo mein Schatz, wie wars in der Schule?"
"Gut, wer ist das?"
"Ich bin Zoey, es freut mich dich kennenzulernen."
"Ich bin Henry." stelle ich mich vor.
"Henry kann ich kurz mit reden?" fragt Mum.
"Ja klar."
Wir laufen in mein Zimmer und Mum schließt die Tür hinter uns.
"Was ist hier los?" frage ich als die Tür zu ist.
"Ich habe Zoey angeboten für ein paar Tage hier zu wohnen, bis ihr Dad wieder in der Stadt ist. Ist das für dich in Ordnung?"
"Ja, aber Mum wir kennen sie nicht, was wenn sie eine Diebin ist und uns heute Nacht beklaut?"
"Ich kenne mich in solchen Dingen sehr gut aus, und kann dir Versichern das nichts merkwürdig an ihr ist."
"Okay gut, lass uns zu ihr zurückgehen." meine ich.
Zurück in der Küche setzt sich Mum ihr wieder gegenüber und ich setzte mich neben sie.
Sie kommt mir irgendwie bekannt vor, keine Ahnung warum.
Ich wüsste es wenn ich sie schon mal gesehen hätte.

Zoey p.o.v.

Wir reden noch eine Weile miteinander und ich merke gar nicht wie schnell die Zeit vergeht.
"Ist es okay wenn ich schlafen gehe? Ich bin ziemlich müde." meint Henry.
"Natürlich geh ruhig." sagt Emma.
"Gute Nacht." 
"Gute Nacht Henry." sagen Emma und ich.
"Ich werde mich auch Schlafenlegen, es war ein langer und verrückter Tag. Und nochmals Danke Emma, ich weiß gar nicht wie ich das wieder gut machen soll."
"Das musst du nicht wirklich. Gute Nacht Zoey."
Somit verschwinde ich im Gästezimmer.
Das Licht lasse ich aus und gehe zum Fenster.
Die Stadt sieht mit den Lichtern bei Nacht wirklich schön aus, jedoch kann ich nichts mir bekanntes sehen.
Alles ist fremd.
Bis auf die Dunkelheit und die Einsamkeit.
Diese beiden Sachen sind mir sehr bekannt, vor allem seit Neverland.
An den Gedanken bekomme ich Gänsehaut und habe Schmerzen im Arm.
Ich ziehe meinen Pullover nach oben und sehe die Narbe an.
Die letzte die er mir zugefügt hat.
Von dem Tag an dem er starb.
Sobald ich an ihn denke, kehrt der Schmerz zurück, weswegen ich es so gut es geht vermeide.
In der meisten Zeit funktioniert das ganz gut.
Wenn ich so wie jetzt alleine bin, und zu viel Zeit zum Nachdenken habe, naja.
Ich gehe zum Spiegel und sehe mir meine Narbe im Gesicht an.
Sie wird mich ebenfalls immer an diese Zeit zurückerinnern.
Genug nachgedacht, ich bin wirklich ziemlich kaputt weswegen ich mich freue endlich zu schlafen.

Mein zweites LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt