22 first dates - remember me

Ian und Mickey

Seit Ian auf diese Weise an Mickey dachte, liebte er ihn. Zuerst nur ganz wenig. Eine Jugendliebe, als Mickey regelmäßig zu Kash kam und klaute, als sie begannen im hinteren Teil des Ladens zu vögeln.
Dann, je mehr Zeit verstrich und je mehr die beiden unter der Tribüne des High-School Baseballfeldes vögelten desto mehr verliebte er sich in ihn. Diesen Milkovich, vor dem jeder Angst hatte und vor dem ihn jeder warnen würde, hätte jemand gewusst dass sie sich ineinander verliebten.
Für Mickey passierte es erst als er im Jugendknast saß und Ian durch diese blöde Scheibe grinste. Da hatte dich der Milkovich Hals über Kopf in ihn verknallt. Doch niemals hätte er es jemanden wissen lassen.
Niemals hätte er zu diesem Zeitpunkt zugegeben schwul zu sein oder gar verliebt. Schon garnicht in diesen rothaarigen Jungen.
Doch die Zeit verging und Mickey änderte sich.
Jetzt, wo jeder Mickey besser kannte, war er drauf und dran gewesen, ein fester Bestandteil der Gallagher Familie zu werden. Er wurde von ihnen aufgenommen und selbst Lip akzeptierte ihn, spätestens als er Sammy losgeworden war als sie Ian an die Militärs verpfiffen hatte.
Ian hatte die harte Schale um den weichen Kern herum aufgebrochen, hatte die Mauern um Mickeys scheinbar kaltes Herz herum eingerissen und einen Platz darin gefunden. Nicht, dass Mickey es je einem anderen gezeigt hätte, aber er war soft. Er war soft, sensibel und tief emotional, zumindest wenn es um Ian ging.
Niemand in der ganzen Southside hätte je geahnt, dass Mickey Milkovich sich je in Ian Gallagher verlieben könnte, doch so war es. Er liebte ihn und er würde sterben für ihn.
Sie beiden waren nie das Pärchen, das auf romantische Dates ging, in der Öffentlichkeit Händchen hielt oder rosa Pullies im Partnerlook trugen. Sie waren das Pärchen, die sich stritten, prügelten und dann fickten. Sie waren die, die auf der verandatreppe Kippen teilten und Bier tranken. Die, die zusammen durch jede erdenkliche scheiße gegangen waren.
Mickey war entgegen allen Vermutungen stehts an Ians Seite. Er war für ihn da, als er seine Diagnose erhalten hatte und kümmerte sich besser um Ian als seine Geschwister es je hätten tun können.
Er war für ihn da, als sein Traum von der Army zerplatzte wie eine Seifenblase und half ihm einen neuen Traum zu finden. Lernte mit ihm für die EMP Tests und begleitete ihn zu den Prüfungen.
Er war für ihn da, als Monica starb. Ging mit auf die Beerdigung, stärkte ihm den Rücken und kaufte sogar ab und zu Blumen für ihr Grab.
Und Ian war für Mickey da, als er sich geoutet hatte und Terry in halb tot geprügelt hatte. Er hatte seine Wunden versorgt. Die innerlichen und die äußerlichen.
Er war für ihn da, als Svetlana mit seinem Sohn zurück nach Russland ging und ihn ihm wegnahm.
Und schließlich waren sie beide füreinander da, als Mandy die Stadt verließ und nie mehr zurück wollte.
Sie waren immer füreinander da. Sie waren eben Ian und Mickey.

Und selbst, wo Mickey jetzt in diesem sterilen Krankkenhausbett lag, sein Körper bedeckt mit blauen Flecken, überall Schläuche und Kabel und Verband und Gips, war Ian an seiner Seite. Er war in den letzten 4 Tagen nicht einen Moment von seiner Seite gewichen. Hatte ihn nicht einen Moment aus den Augen gelassen, aus Angst er könnte nicht hier sein, wenn er aufwachen würde. Zu groß die Schuld, dass er diesen Unfall verursacht hatte und zu groß die Angst die Liebe seines Lebens zu verlieren während er zu Hause duschte oder schlief. Also blieb er. Blieb an seiner Seite und wartete bis sein Verlobter aufwachen würde. Wartete darauf ob er aufwachte oder starb. Sicher war keins von beiden. Sicher war nur eins: Ian war hier. Ian war hier und hielt seine Hand.