Es wurde ein alternatives Ende gewünscht. Hier bitteschön 🥲 nach dem Kapitel "Zweifel" lesen. Enjoy 😘
****"Mickey!" Verzweifelte Schreie durch die Nacht, doch keine Antwort. Mickey war weg. Er war gegangen. Er war gegangen, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Und er hatte verdammt nochmal recht. Ian hätte etwas sagen müssen. Er liebte Mickey und die Wahrheit war, dass er ohne ihn nicht glücklich sein konnte. Es war egoistisch und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, aber er konnte und wollte ohne ihn nicht leben.
Doch warum zum Teufel konnte er Mickey das nicht sagen? Warum fiel es ihm so schwer, selbst nach so vielen Jahren seine Gefühle zuzugeben? Es müsste ihm leicht fallen. Vor allem bei Mickey. Dem Mickey, der sein kaltes Herz vor so langer Zeit für ihn geöffnet hatte. Doch es war schwer. Aber warum?
Lag es daran, dass er Angst hatte, von ihm verletzt zu werden? So wie damals? Als Mickey Svetlana geheiratet hatte? Als Mickey in so enttäuscht und verletzt hatte und er das nicht noch einmal erleben wollte?
Oder lag es daran, dass er Angst hatte verlassen zu werden? So wie seine Mutter es hunderte male getan hatte und sein leiblicher Vater/ Onkel sich nie für ihn interessiert hatte.
Oder lag es an der einfachen Tatsache, dass er Angst hatte Mickey wieder zu enttäuschen und zu verletzen? Dass, wenn er ihm jetzt sagte, wie sehr er ihn liebte und brauchte, ihm nächste Woche wieder in die Augen sehen würde und feststellen würde, dass er es wieder getan hatte? Seine Tabletten nicht genommen hätte und wieder tagelang im Bett liegen würde und an die Decke starrte oder die nächste verrückte Scheiße bauen würde. Und dann würde er wieder diesen Ausdruck in Mickeys Augen sehen. Der Audruck von Schmerz und Sorge in seinen Augen, die ihn schuldbewusst anblickten, sich insgeheim selbst die Schuld geben würden, weil er nicht genug auf die ersten Anzeichen geachtet hatte und ihn zu keinem Arzt gebracht hatten. Und Ian würde es sehen. Er würde sich selbst schuldig fühlen und das Schlimmste war, er würde es ihm immer wieder antun. Er würde Mickey immer wieder auf diese Weise enttäuschen und verletzten, weil er ihn liebte. Weil er ihn so sehr liebte und egoistisch war, dass er nicht ohne ihn leben konnte.
Doch jetzt hatte Mickey eine Chance. Er hatte die Chance zu gehen. Er konnte gehen und hoffen sich nicht an alles zu erinnern. Er konnte ihn zumindest ein kleines bisschen vergessen. Er hatte die Chance dazu, mit jemandem glücklich zu sein, der nicht vollkommen verrückt war. Immerhin hatte Mickey es sich nicht ausgesucht. Er hatte ihn so nehmen müssen. Er war vorher mit ihm zusammen. Es wäre gewesen als hätte man einen Krebskranken verlassen. Das würden nur Arschlöcher tun. Mickey war kein Arschloch. Also musste er bei Ian bleiben. Es hätte einfach blöd ausgesehen, wenn er ihn kurz nach der Diagnose verlassen hätte. Und dann war alles gut. Ian hatte seine Tabletten genommen und alles war prima. Aber wie lange? Beide fragten sich dies insgeheim. Wie lange würde es diesmal gut gehen? Und was war das schon für ein Leben? Nicht zu wissen, ob der Partner am nächsten Tag aus dem Bett kommen würde oder sich von einem Hochhaus stürzen wollte. Es war kein Leben. Es war ein Warten auf das nächste verrückte, was Ian Gallagher tun würde.
Aber was für Möglichkeiten hatte er denn? In jeder neuen Beziehung die er eingehen würde, wäre das ein Thema. Früher oder später würde er es in jeder Beziehung ansprechen müssen und in jeder neuen Beziehung musste er hoffen, dass der andere damit umgehen könnte. Und wenn nicht? Dann wäre er wieder alleine. Also blieb ihm nur eins. Hoffen, dass jemand kommen würde, der ihn so lieben würde, wie er war. Und zu hoffen, dass er denjenigen nie so lieben würde wie er Mickey liebte, damit der Schmerz und die Schuld, wenn er ihn dann verletzen würde nicht so tief wäre.
Er ging noch einige Meter in die Richtung in die Mickey verschwunden war, doch hatte schon aufgegeben, ihn zu finden.
"Mickey" mehr ein hoffnungsloser Laut, als ein richtiges rufen. Denn egal wie sehr er versuchen würde, ihn zu vergessen. Er würde es nicht können. Er würde nie ganz von ihm loskommen und ein kleiner Teil seines Hirns wusste zwar, dass es ungesund und toxisch war mit ihm zusammen zu sein, doch sein Herz rief. Es rief seinen Namen in Die dunkle Nacht hinein, doch bekam keine Antwort. Er bekam diesmal keine zweite Chance. Und er wusste es. Er hatte diese Chance verspielt. Er hatte diese eine, letzte Chance gehabt, Mickey zu sagen, was er fühlte und wie er über sie beide dachte, und er hatte sie nicht genutzt. Er war zu spät. Es gab keine Möglichkeit mehr, ihn zurück zu bekommen. Mickey war weg. Er war gegangen. Für immer.
Ians Beine gaben unter der Erkenntnis nach und er sank auf die Knie. Tränen liefen unkontrollierbar seine Wangen hinab und sein Kopf traf den kalten Beton. Er lag in der kalten, einsamen Nacht, die Beine zur Brust gezogen, hoffend dass er das Loch in seinem Herzen so zusammenhalten könnte, doch alles was Ian blieb, war die Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit. An ihre schönen Momente. An all das Lachen und das Bier und die Küsse und den Sex und an all die Augenblicke, an die sich Mickey leider nie erinnern wird.
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22 first dates - remember me
Fanfiction"Wird er wieder Doc?" Ians Augen wirkten leer und müde im neonlicht des Krankenhauses. "Ja. Er wird sich wieder erinnern. Irgendwann. Bis dahin wird er jeden Morgen aufwachen und sich erneut fragen wo er ist, wer er ist und was passiert ist. Es kann...