Kapitel 13

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Ich blinzelte ein paar Mal und versuchte, mich an das helle Licht zu gewöhnen. Verwirrt sah ich mich um. Ich war noch immer in der Bibliothek. Scheiße, ich musste eingeschlafen sein. Ich sah an mir hinunter. Mein Pullover war zerknittert und sicherlich sahen meine Haare furchtbar aus. Der Platz neben mir war leer. Ich konnte es nicht fassen, dass Ash mich einfach alleine gelassen hatte. Glücklicherweise hielt ich das Grimoire noch fest umschlungen im Arm. Ich versuchte meine Enttäuschung über Ash runterzuschlucken, es gab jetzt nur eine Sache, auf die ich mich konzentrieren musste: das Rätsel.

Leise schlich ich zurück zu meinem Zimmer. Auf dem Weg sah ich im Fenster des Gangs eine kurze Bewegung. Ich sah genauer hin. Unten in der Dämmerung stand Zane. Er trug eine schwarze Lederjacke, neben ihm stand ein Motorrad. Ich schnaubte. Was für ein Cliché. Er schien mich im Fenster zu sehen, denn er grinste und signalisierte mir, ich solle runterkommen. Jetzt konnte ich mich nicht länger verstecken. Ich gab ihm ein Handzeichen, dass bedeuten sollte, ich sei fünf Minuten da und huschte schnell auf mein Zimmer. Ich wusste genau, was ich tragen musste, um meinen Plan zu verfolgen. Der Mini-Rock, die hohen Lederstiefel und mein Lieblingspulli würden ihn ablenken, sodass ich genug Zeit hatte ihn über das Buch auszufragen. Ich warf einen letzten Blick auf mein Spiegelbild und lächelte stolz. Jetzt werde ich ihm zeigen wer hier Bambi ist. 

"Da bist du ja endlich, Bam..."

Seine Miene erstarrt als er mich erblickt. Er lässt den Blick langsam über meinen Körper wandern und setzt zu einem Schritt an. Ich stemme jedoch meine Hände in die Hüften und schaue ihm fest in die Augen.

"Was willst du von mir?"

Er räuspert sich.

"Du sahst aus als könntest du eine Auszeit gebrauchen?"

"Ja, eine Auszeit von dir", erwidere ich. 

Er legt sich eine Hand auf die Brust und spielt verletzt. 

"Aua Bambi, ich wusste nicht, dass du so hart sein kannst. Was ich eigentlich meinte, war eine Auszeit von dieser Schule."

Ich konnte es nicht fassen. Er hatte die letzten Tage damit verbracht mich pausenlos dunkel anzustarren oder mit dummen Kommentaren zu plagen und jetzt wollte er eine "Auszeit". Doch ich realisierte, dass dieser Ausflug meine Chance sein könnte. Vielleicht war er abseits des Schulgeländes entspannter und würde mir leichter die Antworten geben, dich ich benötigte. Außerdem würde ich nur zu gern wissen was er sich gewünscht hatte. 

Ich deutete auf das Motorrad.

"Ich setze mich aber nicht auf diese Höllenmaschine."

Die Dinger hatten mir schon immer Angst gemacht und mit Zane als Fahrer konnte das nicht gut ausgehen. Ich musste jedoch zugeben, dass es verdammt heiß aussah wie er auf dem Motorrad saß und mich beäugte. 

"Was ist los, Bambi? Vertraust du mir nicht?"

Er zog eine Augenbraue hoch und streckte die Hand nach mir aus. 

Ich ging mit großen Schritten auf ihn zu, schwang ein Bein über den Sitz und legte die Arme um seine Oberkörper. 

"Niemals", flüsterte ich. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 09 ⏰

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