Schatten des Vergessens

Kapitel 2: Die Stille der Stadt

Die verlassene Stadt breitete sich vor Aric aus wie ein Schatten aus längst vergangener Pracht. Die schmalen Gassen waren von einer unwirklichen Stille erfüllt, die nur vom gelegentlichen Rascheln der Schatten durchbrochen wurde. Verfallene Häuser mit verblichenen Fassaden standen wie stumme Zeugen einer vergessenen Zivilisation.

Während Aric durch die öden Straßen wanderte, fiel sein Blick auf antike Statuen und vergilbte Fresken, die Geschichten von längst vergangenen Tagen zu erzählen schienen. Doch die Stadt barg mehr als nur stumme Zeugen vergangener Pracht – sie trug das Gewicht eines düsteren Geheimnisses.

Die Schatten schienen lebendig zu werden, flüsternde Gefährten auf den Wegen der Stille. Aric spürte, dass er nicht allein war, dass irgendetwas in den verborgenen Ecken der Stadt lauerte. Die Häuser wirkten wie schlafende Riesen, ihre Tore und Fensterläden wie geschlossene Augen, die nur darauf warteten, von einem unerwarteten Erwachen heimgesucht zu werden.

Plötzlich erschien vor Aric ein Platz, der von einer brüchigen Fontäne dominiert wurde. Ihr Wasser, einst kristallklar und belebend, war nun ein trübes Spiegelbild der Vergangenheit. Als Aric näher kam, vernahm er ein leises Wispern, das aus den Wassern der Fontäne zu kommen schien. Es war eine verschleierte Stimme, die von Vergangenem und den Schatten der Zukunft flüsterte.

Ein weiteres Rätsel enthüllte sich vor Aric. Kryptische Symbole tanzten auf dem Boden des Platzes, und er spürte, dass er sich an einem entscheidenden Punkt in seinem Schicksal befand. Die Raben hatten die Wahrheit angekündigt, und die Stille der Stadt schien Antworten zu verbergen.

Entschlossen setzte Aric seinen Weg fort, tiefer in die verlassene Stadt, in der die Stille lauter sprach als jedes vergangene Flüstern. Doch hinter den Mauern und Gassen verbarg sich ein düsteres Geheimnis, das darauf wartete, enthüllt zu werden, während die Schatten der Vergangenheit sich mit den Schatten der Gegenwart vermischten.