Der Fremde Typ hob den Kopf.
Und plötzlich war es mir, als würde die Welt in einem bunten Schauerregen explodieren.
Was zum...
Tiefe, warme, goldbraune Augen blickten mich an, zusammen mit einem dunklen, wuscheligen Haarnest und einer ganz feinen Spur Sommersprossen auf der Nase. Ich fühlte meinen Magen hin und her schlingern, merkte, wie mein Herz zu rasen begann.Der Kerl musterte mich, erst nachdenklich, dann wechselte sein Gesichtsausdruck in irgendetwas... weicheres. Als wäre ihm plötzlich etwas klar geworden.
Er stieß sich vom Fenster ab, drehte sich zu mir um und breitete die Arme aus. „Na klar ist alles okay. Warum auch nicht?"
Er grinste mich an, aber ich sah, dass es seine Augen nicht erreichte. Irgendwas war sehr wohl mit ihm. Aber ich war nicht so blöd, nochmal nachzufragen.
Stattdessen versuchte ich meinen nächsten Satz im Kopf vor zu formulieren, damit ich mich nicht beim sprechen verhaspelte.„Ähm.. okay. Dann will ich doch auch gar nicht weiter stören und so. Hab mich nur gefragt ob alles in Ordnung ist."
Verdammt, warum war ich plötzlich so schüchtern?
Der Kerl vergrößerte sein Grinsen noch ein Stück. „Also mit mir ist alles bestens. Und, was geht bei dir so?"
„Äh", machte ich überfordert. Ich hatte nicht damit gerechnet dass er mich behandelte wie eine alte Freundin.
„Ganz gut, schätze ich. Also, bei mir läuft's ganz gut. Meine ich."
Ratlos starrte ich ihn an, und wusste immer noch nicht recht was ich mit mir anfangen sollte. Er zog mich mit seinem blendenden Aussehen und seiner einnehmenden Persönlichkeit so in den Bann, dass meine Gedanken sich in meinem Hirn ineinander verknoteten. Vor ihm fühlte ich mich irgendwie kleiner, als ich wirklich war.„Ach, wie schön. Und wie heißt du, wenn man fragen darf?"
„Elizabeth."
Er verzog kurz das Gesicht. „E-li-za-beth? Das ist mir aber ein bisschen zu lang. Darf ich dich Lizzie nennen?"
Ich zuckte zusammen. Spürte, wie mein Magen sich verkrampfte.
„Oh. Dann wohl eher nicht." Der Typ hatte mich genau beobachtet.
Ich nickte beklommen.„Ach, und ich bin übrigens Kyle. Was für eine Freude, dich kennen zu lernen."
Kyle.
Seine Augen hatten immernoch nicht gelächelt. Auch wenn er sich ehrlich zu freuen schien, mich zu treffen. Ihm musste irgendwas... passiert sein. Aber ich hielt wieder den Mund und konzentrierte mich darauf, auf der Smalltalk-Ebene zu bleiben.„Bist du hier Mitarbeiter? Oder auch Praktikant?"
Schon wieder lächelte er mich an.
„Weder noch."
„...das versteh ich jetzt nicht."
„Ich gehöre... praktisch zur Diamond-Queen. Also, gehörte. Aber noch hat sie mir die 'Lizenz' zum freien bertreten des Turms noch nicht genommen, also... nutze ich das ein bisschen aus und schnüffle hier rum."Mir sackte der Magen herab, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte. „Du bist ihr Feund? Also, ihr Freund-Freund? Also, mit ihr zusammen?" Mann, war ich blöd. Er hatte es sicher schon beim ersten Mal verstanden.
Aber Kyle sah mich plötzlich nur an„Ich war es", sagte er irgendwann, und mein Magen sackte noch tiefer herab. Toll, Elizabeth. Doppelt und dreifach ins Fettnäpfchen getreten.
Ich rang mir ein „Oh" ab.
Kyle musterte mich schon wieder, als würde er mich nicht so ganz verstehen. Als wäre ich ein komisches, aber spaßiges Rätsel, das es zu lösen galt. Ich fühlte mich, als würde er mich mit seinem goldenen Blick durchleuchten.
„Wie dem auch sei, alles hat seine Vorteile", sagte er dann. „Ach übrigens, ich mag deine Haare."„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" Ich lachte ungläubig und strich mir durch das volle, lange, aber knatschrote Haar. Plötzlich wurde mir schmerzhaft bewusst dass er aussah wie ein Supermodel, und ich wie Pipi Langstrumpf.
Plötzlich verschämt über mein eigenes Aussehen senkte ich den Kopf.
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The Diamond Games. Dawnbreak
Dla nastolatkówSchönheit geht über alles. So war es schon immer, und so wird es auch immer sein. Wer schön ist, regiert die Welt. Der eine Diamant unter Milliarden Edelsteinen. Und dieses Jahr muss ich gewinnen. Koste es, was es wolle. Doch ich bin nicht hübsch...