Abraxa's Sicht:Leviathan saß mir gegenüber am Pokertisch, während Leiftan rechts von mir Platz nahm. In meinen Händen hielt ich ein recht gutes Blatt, doch trotzdem konnte ich fast schon erahnen, dass Lilithna es wieder zerschmettern würde. Mein Pokerface war perfekt, aber seit Lilithna auf Saschas Schoß saß, war meine Ruhe und Konzentration klar woanders. Ich beobachtete, wie er sie die ganze Zeit streichelte, und das lenkte mich ab, sodass ich nicht einmal erahnen konnte, was Sascha auf der Hand hatte. Seine volle Aufmerksamkeit galt ihr, was mich fragen ließ, wie er überhaupt spielen konnte.
Verdammt, und wie er heute spielte! Er spielte einfach hier die Spiele, als wären sie nicht existent, und gewann jedes einzelne, nur indem er einmal auf seine Karten schaute und dann seiner Freundin auf dem Schoß Aufmerksamkeit schenkte. Nicht zu vergessen, dass er verdammtnochmal jede unserer Regeln brach, indem er sie einfach hier mitbrachte. Das Schlimmste daran war, dass selbst Leiftan, der normalerweise immer etwas zu meckern hatte, heute keine Einwände erhob. Unsere oberste Regel war schließlich, dass keine Frauen während unseres Spieleabends in unseren Raum durften. Deshalb hatten Oires, Sith und Meiris ihr eigenes kleines Ding gemacht. Ich hatte Meiris nie danach gefragt, was die drei machten, aber es überraschte mich, dass Oires das Mauerblümchen nicht eingeladen hatte. Abgesehen davon, dass das Wort "Mauerblümchen" mit dieser Frisur nicht mehr zutraf. Sie sah so aus, als hätte Sascha sie richtig... nun ja, befriedigt, und er präsentierte sie hier auch noch, als würde das überhaupt nichts ausmachen. Zum Kotzen. Ich wollte sie doch als Erstes nehmen. Sascha brach einfach unseren kleinen Kodex. Na ja, was soll's. Ich hatte ein viel größeres Problem: Ich gewann hier nichts, sondern gab alles ab. Verdammt, es nervte mich so.
"Sach mal hast du sie durchgenommen?" fragte ich, und Leviathan verschluckte sich an seinem Whisky. Dabei hatte ich sowieso bemerkt, wie er sie heimlich immer wieder beobachtete und wie er böse dreinblickte, wenn Sascha über ihre Konturen strich. Leiftan sah mich tadelnd an, und eigentlich hatte er ja recht; ich sollte meine verdammte Klappe halten. Saschas Augen huschten nur einen kurzen Augenblick zu mir, doch es schien eher wie ein Triumph in seinen Augen aufzuleuchten. Er packte Lilithna gewaltsam am Hals und drückte ihr einen Kuss auf. Leviathan spannte sich wieder merklich an, und ich schüttelte nur ungläubig den Kopf. Schließlich stand sie endlich von ihrem weichen Stuhl auf und kam in meine Richtung. Sie war ja auch nur wenige Meter von mir entfernt. Dann setzte sie sich einfach auf meinen Schoß, und Sascha sah mich nur gelangweilt an. "Willst du setzen?" fragte er, und ich starrte nur gebannt auf den Vorbau, der mir entgegenragte. "Ich gehe all in", sagte ich und griff nach Lilithnas Brüsten. Sie ließ es zu, und Sascha sagte nichts dazu, was mich überraschte.
Als ich Lilithnas Brüste berührte, spürte ich eine Mischung aus Verwunderung und Befriedigung. Doch Saschas gelangweilte Miene verriet mir, dass er meine Aktion kaum beachtete. Er schien in seiner eigenen Welt gefangen zu sein, vollkommen abgestumpft gegenüber allem außer Lilithna.
Während ich meine Hand auf Lilithnas Brust ruhen ließ, beobachtete ich die Reaktionen der anderen Spieler. Leviathan versuchte vergeblich, seine Aufregung zu verbergen, und Leiftan wirkte unentschlossen, ob er eingreifen oder einfach still bleiben sollte. Doch Sascha, dieser verdammte Casanova, schien die ganze Situation kaum zur Kenntnis zu nehmen. Er war in seinem Element, ganz gleich, was um ihn herum geschah. "Endlich mal etwas, das Spaß macht", kommentierte Sascha meinen Spielzug mit einem breiten Grinsen, während er die letzte Karte langsam aufdeckte. Sein Gesicht verriet eine gewisse Zuversicht, die mich nervös machte. Ich spürte ein Kribbeln der Vorfreude, als die Karte langsam auf den Tisch glitt. Die Spannung in der Luft war greifbar, als die Karte endlich zum Vorschein kam.
Ein Ass. Mein Herz schlug schneller vor Aufregung, als ich das glänzende Ass sah, das nun in der Mitte des Tisches lag. Ein Gefühl des Triumphs überkam mich. Ich war mir sicher, dass ich diese Runde gewonnen hatte. Doch dann war da auch noch die andere Karte, die ich bisher nicht gesehen hatte. Sascha legte seine Hand langsam auf den Tisch und deckte seine Karten auf.
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Schattendunkel
Misterio / Suspenso~Vorläufiger Klapptext~ 》In einer Welt voller Dunkelheit und Mysterien erwacht eine junge Frau ohne Erinnerung an ihr vorheriges Leben. Gefangen in einem düsteren Raum, umgeben von fremden Gestalten, beginnt ein Kampf um Antworten und Überleben. Doc...