Noch 3 Tage bis Vollmond

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Nachdem ich Alarm schlug, drehte die Moby Dick bei und fuhr auf schnellsten Weg zurück zur naheliegenden Insel, auf der wir Liliana abgesetzt hatten. Doch egal wie sehr sie sich das Gefährt der Whitebeard Piraten auch anstrengte, es war nicht ansatzweise schnell genug, um in den nächsten paar Stunden dort anzukommen. Also beschloss ich kurzerhand meinen Weg allein fortzusetzen, indem ich Thatch die Vivre Card aus der Hand riss und dank meiner Teufelskräfte so schnell ich nur konnte von Board sprang. Vater und die anderen, würden dann schon nachkommen, aber fürs Erste würde ich auch alleine klarkommen.

Die Worte, die mir Ace und Izo noch nachriefen, ignorierte ich, für mich war nur wichtig, so schnell wie es mir nur möglich war bei Liliana anzukommen, um nach dem Rechten zu sehen. Wieso war sie in Schwierigkeiten? Hatte die Marine sie nicht mit auf das Schiff genommen? Waren Sie schon abgereist? Nein, das konnte nicht sein, als ich sie abgesetzt hatte, war die Küste noch voll von Marineschiffen gewesen. Was hatte ich übersehen? Bevor wir uns für diesen Ort entschieden hatten, hatten Thatch und ich uns extra ausgiebig darüber informiert, dass sie dort auch sicher sein konnte. Nicht umsonst hatten wir 2 Inseln übersprungen.

Ich flog so schnell wie mich meine Flügel treiben ließen und betete innerlich, dass sie in Ordnung war. Vielleicht war es auch alles nur halb so schlimm und es gab eine ganz einfache Lösung dafür, versuchte ich mich selber zu beruhigen.

Die Sonne war bereits langsam am Horizont zu sehen, als ich in der Ferne den Kirchturm und das Grün der Sommerinsel wahrnehmen konnte. Und meine Erinnerung hatte mich nicht im Stich gelassen. An der Westseite lagen nach wie vor mindestens 2 Marineschiffe vor Ort.

Dank der Karte musste ich zum Glück nicht lange suchen, bis ich schließlich den Ort fand, an dem sie sich aufhalten musste und es ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Auf der Ostseite der Insel lag ein weiteres Schiff, dass mir nur allzu bekannt vorkam. Die Flagge war unverkennbar und zierte drei Totenköpfe, die in verschiedene Richtungen schauten und von Knochen umrundet wurden. Stolz wehte sie im Wind und zeigte nur wieder wie verrückt Teach doch war, sich auf einer Insel aufzuhalten, auf der parallel die Marine vor Ort war. Oder war er aus einem ganz bestimmten Grund hier?

Ich spürte, wie sich mein Magen etwa zusammenzog und schlich mich leise an Deck des Feindes. Unter keinen Umständen durften sie mich sehen, sonst hätte die ganze Aktion ihren Sinn verfehlt.

Fieberhaft wanderte mein Blick über das Deck, um nach einem geeigneten Ort Ausschau zu halten, von dem ich die Situation besser im Blick haben könnte und möglichst unauffällig bleiben konnte, um herausfinden zu können, wo genau sich Liliana gerade aufhielt. Doch ich wusste auch, dass ich allein keinerlei Chance hatte, dafür waren Teachs Männer zu mächtig.

Die beiden Männer, die mich allerdings in einem unachtsamen Moment überraschten, waren keine große Gefahr für mich und schneller K.O. als sie meinen Namen auch nur hätten aussprechen können. Als dem einen von ihnen eine Teleschnecke aus der Jackentasche fiel, hatte ich eine Idee.

Ein schriller Schrei ließ mich schließlich zusammenfahren und innerlich ein wenig in Panik geraten. Diese Stimme war unverkennbar und in mir machte sich ein wenig Angst breit. Wenigstens konnte ich so nun endlich ihren Aufenthaltsort ausmachen.

„Was wollt ihr von mir?!", hörte ich ihre zarte, aber doch hysterische Stimme durch das Bullauge.

Liliana lag angekettet auf einer Liege, bis auf ihre Unterwäsche trug sie kaum noch etwas an ihrem zarten Körper und ihre Hände und Füße waren an eine Liege gekettet, die es ihr unmöglich machten, sich zu bewegen. An ihrem Kopfende stand eine gruselig aussehende Frau, von der ich schon viel gehört hatte. Ihre Nase war so spitz, dass sie locker mit der von Teach Konkurrenz aufnehmen konnte und ihr fieses Grinsen bedeutet nichts als Ärger. Neben ihr stand Teach höchstpersönlich und ein Mann der sowas wie ein Arzt zu sein schien. Ihn allerdings als Arzt zu betiteln, war schon fast eine Beleidung für mich und alle anderen wirklichen Ärzte, denen die Gesundheit der Menschen am Herzen lag. Dieser Kerl sorgte bloß dafür, ihre Werte im Auge zu behalten und seine widerlichen Foltermethoden an ihr anzuwenden.

Ein erneuter Schrei ließ mich zusammenschrecken, als Teach mit seinen Händen über Lilianas Körper fuhr und schließlich in ihrem Gesicht anhielt. Seine großen behaarten Hände packten ihre Wangen und drückten fest zu, während sie ihn nur finster anstarrte.

„Du hast wohl gedacht, dass ich nicht wüsste, wer du wirklich bist, was? Schon als van Oger dich auf dem Schiff dieser Mistkerle entdeckt hatte, war mir klar, dass du etwas ganz Besonderes bist, meine Süße!"

Daraufhin schwieg sie nur, während ich weiterhin gebannt das Schauspiel vor mir beobachtete. Was hatte sie die ganze Zeit vor uns verborgen?

„Teach, sollten wir ihr die Unterwäsche auch ausziehen?", fragte Catarina Devon.

„Auch wenn ich den Gedanken wirklich entzückend finde, würde es uns jetzt nichts bringen. Wir müssen uns noch ein paar Tage gedulden, bevor wir die wahre Bedeutung ihres wunderschönen Körpers miterleben dürfen", grinste er und strich ihr langsam vom Gesicht, über den Hals, den Oberkörper hinunter. Es fiel mir wirklich schwer, nicht jetzt sofort in den Raum zu stürzen und diesen Widerling von ihr fortzureißen. Doch ich wusste auch, es würde zu nichts führen.

„Aber, wenn ich so genauer darüber nachdenke... vielleicht kann ich ja vorher noch etwas meinen Spaß haben, bevor wir dich für andere Zwecke missbrauchen müssen", Teach lachte aus voller Kehle und Liliana hatte Angst, das war nicht zu übersehen. Vor allem als er anfing ihr den Träger des BH's die Schulter hinabzuschieben und seinen beiden Kollegen das Zeichen gab, den Raum zu verlassen.
„Finger weg!"
„Oh, gleich sind meine Finger wirklich weg, meine Hübsche.... weil ich sie nämlich tief in dich reinschieben werde", provozierte er sie weiter, was ihr nur den von ihm erhoffen Verzweiflungslaut entlockte.

Wütend biss ich mir auf die Unterlippe, meine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich musste mir etwas einfallen lassen und das ganz schnell. Pops und die anderen würde erst in mindestens 5 Stunden hier sein. So lange konnte und wollte ich nicht warten.

„Was hältst du davon, wenn wir beide uns heute Nacht ein wenig vergnügen?" Er beugte sich zu ihr herunter und sah ihr dabei tief in die Augen.

„Lieber sterbe ich!", schrie sie und spuckte ihm voller Verachtung ins Gesicht und ließ mich schmunzeln. Ja, sie war definitiv einzigartig.

„Was fällt dir ein, du dummes Ding!", schrie er und schlug ihr mit seiner Faust mitten ins Gesicht, bevor sie sich vor Schmerzen krümmte und das Blut auf den Boden spuckte, dass durch den Schlag verursacht worden war. Teach holte erneut aus und das war für mich das Zeichen einzuschreiten. Ich würde nicht zulassen, dass er ihr noch mehr dieser Schmerzen zufügen würde, geschweige denn ihren Körper auf jegliche Art und Weise missbrauchen würde.

Mit meinen Phoenix Krallen, schlug ich ein Loch in die Schiffswand und stürzte in den Raum, während ich „Teach! Nimm deine Finger von ihr, oder ich muss dir leider wehtun!", rief.

Sowohl mein ehemaliger Freund als auch Liliana sahen mich schockiert an, bevor sich die Tränen in ihren Augen sammelten. „MARCO!", rief sie. „Bitte hilf mir!"

„Du?! Was willst du hier? Ist der alte Sack auch hier?!" Teach sprang ein paar Schritte zurück, bevor ihn einige der Steine treffen würden.

„Ich wüsste nicht, das es dich etwas angehen würde. Aber keine Sorge ich würde nie alleine kommen, dass solltest du wissen." Mein Blick lag ernst und starr auf dem Blick des Schwarzhaarigen, der mit allen Mitteln versuchte seine Kameraden zu kontaktieren.

„Was hast du Teach? Etwa Angst, dass deine Finsterfrucht mit der Kraft eines Phoenix nicht mithalten kann?!" Langsam ging ich immer näher an die Liege heran, bis ich Liliana erreicht hatte, ihre Fesseln öffnete und ihr meine Hand auf das Gesicht legte, um die Schwellung und die Wunde zu versorgen. „Halt still", flüsterte ich und sie ließ es über sich ergehen, ohne sich zu wehren oder etwas zu sagen, während mein Blick ununterbrochen auf den Feind gerichtet war. Innerlich betete ich nur, dass die Marine bald hier eintreffen würde, denn sonst würde ich ein Problem bekommen.

„Soll das ein Scherz sein? Keine Teufelsfrucht ist so stark wie meine!"

„Das wollen wir doch mal sehen!" Mit einem großen Satz stürzte ich mich auf ihn und grub meine Krallen in seinen fetten Oberkörper. Teach schrie wütend auf und versuchte sich zwanghaft zu befreien. „Du bist viel zu unterbemittelt dafür um mit so einer mächtigen Kraft clever genug umzugehen!"

„Du arroganter...", knurrte er, während ich über ihm stand und ihn von oben herab anfunkelte.

„Marco! Die Marine! Sie sind hier. Du musst verschwinden!"

Lilianas Stimme drang nur noch ganz leise zu mir durch, als mir auch schon schwarz vor Augen wurde.

Frei wie ein Phönix (Marco & OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt