Kapitel 4 - Trauerschleier

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Stunden später schmückten die beiden Monde in ihrer ganzen Pracht das dunkelblaue Band des Himmels

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Stunden später schmückten die beiden Monde in ihrer ganzen Pracht das dunkelblaue Band des Himmels. Die Sterne funkelten in der Schwärze und der Regenbogenschleier in all seinen Farben schien gemeinsam mit den Zwillingsmonden sein Licht tröstlich über die Welt zu ergießen.

Gemeinsam hatten die beiden Gefährten die Überreste der ermordeten Tiere und alles, was von ihrem Zuhause übrig geblieben war, aus den Trümmern geborgen. Nun tauchte das Licht der Himmelslichter den Hain in ein schillerndes Farbenspiel aus Violett, leuchtendem Grün und Blau, während Cian einen der letzten schweren Steine in die richtige Position brachte.

Sorgfältig hatten die beiden Wächter die Überreste der Hütte Stein für Stein zu einem runden Grabhügel aufgeschichtet und mit Moos und Efeu geschmückt. Nur ein schmaler Gang führte noch in die ausgehöhlte Mitte, wo Hailyns versteinerter Körper stand, so dass die Monde und Sonne auf ihrem Weg über das Firmament auf sie herabblicken konnten.

Die Trauer pochte wie eine frische, klaffende Wunde in den Herzen der beiden Naturgeister. Eine bedrückende Stille lag über der kleinen Lichtung, und obwohl sie zusammen waren, war jeder von ihnen mit seinen schweren Gedanken allein.

Hailyn hatte einen Silberstreifen in ihr Leben gebracht - nein, mehr als nur das. Ihre Herrin hatte die Grenzen ihres alten Wesens niedergerissen und ihr eine neue Freiheit geschenkt: Ein Leben.

Eines, das nun keinen Sinn mehr besaß.

Lir konnte es spüren, wie Hailyns magische Kraft langsam aber sicher ihren Körper verließ, und die Gestaltwandlerin fühlte sich wie ein leckgeschlagenes Schiff, das unweigerlich sinken würde. Ein leiser Seufzer verließ ihre Lippen und gesellte sich zu der melancholischen Stille.

Leise, wie es dem Jäger angeboren war, gesellte sich Cian schließlich zu der Räbin.

„Hier." Der Fuchs reichte ihr eine kleine, halb heruntergebrannte Kerze. Der wohlriechende Duft von Bienenwachs stieg Lir in die Nase und erinnerte sie daran, wie Hailyn den anfänglich unbeholfenen Naturgeistern beibringen musste, mit den humanoiden Körpern zurechtzukommen und fortan die Gaben der Natur zu nutzen.

KARFUNKEL - Herz aus Stein | ONC 2024Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt