Kapitel 9 - Der letzte Schlag

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Ein ohrenbetäubender Schrei wie zerreißendes Glas raubte ihr für einen Moment die Orientierung

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Ein ohrenbetäubender Schrei wie zerreißendes Glas raubte ihr für einen Moment die Orientierung. Lir taumelte in der Luft, wollte schon den Blick senken, um zu sehen, ob es Cian gut ging, doch dann erinnerte sie sich an seine Worte:

Nicht nach unten sehen!

Schwankend richtete sie sich in der Luft wieder auf. Der Schrei kam eindeutig von dem Basilisken, aber hatte Cian das Biest getroffen? War er dabei verletzt worden? Lag er vielleicht unter dem Tier und konnte sich nicht befreien?

Der weiße Rabe am Himmel flatterte unruhig. Lirs Herz pochte heftig gegen ihre Brust, als wäre sie in einem unsichtbaren Käfig gefangen und könnte nicht entkommen. Hin- und hergerissen überlegte sie, was sie tun sollte. Ein fragendes Krächzen drang unruhig aus ihrer Kehle, doch es blieb unbeantwortet, und dann... durchbrach ein weiterer Schrei die Stille des gläsernen Waldes.

Lang, schmerzerfüllt...

Cian!

Lir stürzte sich blindlings in die Tiefe. Sie achtete nicht auf die verschwommenen Umrisse, die sich undefinierbar auf dem Grund der Welt vor ihr abzeichneten. Die Flügel eng an den Körper gepresst, schoss sie wie ein Pfeil in Richtung des Schreis, den ihr Gefährte ausgestoßen hatte.

'Nein, nein, nein... Du darfst mich nicht auch noch verlassen!'

Verzweiflung und Entschlossenheit blitzten in ihren goldenen Augen auf, dann stieß sie plötzlich auf Widerstand.

Gläserne Blätter zerbrachen unter der Wucht ihres Aufpralls. Lir spürte einen heftigen Schlag, denn sie war direkt auf eine Baumkrone zugeschossen, ohne es zu merken. Sie folgte einfach Cians Schrei, der sich offenbar nicht mehr auf dem freien Gipfel befand, sondern mit dem Basilisken einige Meter den Hang hinuntergerollt sein musste.

Scharfe Kanten und Glassplitter bohrten sich durch ihre Federn, fügten ihr Schnitte und Schürfwunden zu. Unbeirrt stürzte sich der Rabe weiter durch die Glasdecke des Waldes in die Tiefe, dann endlich konnte sie etwas entdecken:

Cians Speer steckte bis zur Hälfte in einem durchscheinenden, sich windenden Körper. Der Rumpf des Basilisken krümmte und wand sich unter Schmerzen. Weißes Blut tropfte aus der Wunde, die Cian ihm zugefügt hatte. Die Kreatur bäumte sich auf und zog sich wieder zusammen.

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