Kapitel 23 - Der Palast

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Seite an Seite schlichen sie durch die schwarzen Lilien

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Seite an Seite schlichen sie durch die schwarzen Lilien. Glänzende, dunkle Blütenköpfe neigten sich unter ihren Schritten, doch keine einzige wurde geknickt. Viel eher wichen die Blumen den Naturgeistern aus, sodass sie auf unheimlich mühelose Weise vorankamen.

Vor wenigen Augenblicken hatten sie die letzten Einzelheiten ihres Plans besprochen, nun ruhten die Herzen nicht mehr in dem Kästchen. Cian hatte sie aus dem Gefängnis befreit und nun konnten sie atmen, flüstern und verlocken.

Doch die beiden Naturgeister ließen sich nicht mehr von ihrem Ziel ablenken.

Sie erreichten ein verschlungenes Tor aus schwarzem, funkelndem Stein, der glitzerte und glänzte wie ein Himmel. Doch es hatte nichts von Cians blauschwarzem Haar oder seinen dunklen Augen, stattdessen haftete der gesamten Szenerie etwas Bedrohliches an.

In Cians Hand pulsierte das Herz des Prinzen Thrindar. Lir hielt sich dicht bei ihm, sodass sie ebenfalls von der magischen Aura des Herren der Täuschung eingehüllt wurde.

Cian flüsterte dem Herzstein leise Bitten und Befehle zu... und Thrindars Magie gehorchte.

Am Eingang zum Palast waberten Schatten, kaum mehr als loser Nebel der Nacht, doch Cian und Lir passierten diese erste Barriere ungesehen und unbemerkt. Sie schienen kaum aufzufallen, so als wären sie selbst verwischte Finsternis in einer fahlen Nacht.

Der Diamant mit den Glasadern in Cians Hand fühlte sich genauso kühl und glatt an, wie bei seiner ersten Berührung und viel zu leicht flüsterte er der Magie des toten Prinzen seine Wünsche ins Ohr... fast so, als benutzte nicht der Fuchs das Herz, sondern umgekehrt.

Doch Lir war an seiner Seite, hielt seine Hand und ließ ihn nicht los. Ihre Entschlossenheit war ebenso ein Anker für ihn, wie sein eigener eiserner Wille, Heilyns Leben zu retten.

In den zarten Fingern seiner Gefährtin waberte der goldene Glanz von Darianths Herzstein. Der Prinz der Gier und des Verlangens konnte ihnen noch ein nützlicher Helfer sein, denn wenn man in einen Palast voller Fey einbrach, konnte man nie wissen, was einen erwartete.

Cian und Lir schlichen geduckt durch einen Vorhof, der über und über bewachsen war von bläulich schimmernden Mondblumen. Sie schmiegten sich an die Füße des imposanten Schlosses, bildeten ganze Hecken zu den Seiten des Hauptweges aus dunklen Steinplatten und streckten lange Ranken wie Finger am dunklen Mauerwerk empor. Höher oben bedeckten sie kleine Balkone, hübsche Erker und eingedrehte Spiraltürme. Von den Blüten ging ein zartes Licht aus und die Farbe der Blätter schien sich zu bewegen, so als würde Mondlicht auf Wasser fallen. Ein erstaunlich schöner Anblick, den nur die dunkle Nacht offenbarte.

KARFUNKEL - Herz aus Stein | ONC 2024Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt