Kapitel 15 - Die Nacht

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„Sieh einer an..."

Die rauchige Stimme der Krähe Prinz Odhráns hieß die Gefährten am anderen Ende des Tals von Gold- und Silber willkommen.

Der schwarze Vogel hockte auf einem nahegelegenen Stein und bedachte die beiden Naturgeister mit einem nachdenklichen Blick aus seinen kugelrunden, pechschwarzen Augen.

Cians Miene blieb unverändert und er starrte nur zurück, während die Erlebnisse der vergangenen Stunden durch seinen Geist wanderten.

„Such uns einen Unterschlupf für die Nacht, Krähe", kam es von Lir, die dem Raben unbeeindruckt gegenübertrat und dabei die Hände in die Hüften stemmte.

Einen Moment schien der Vogel nachzudenken, dann neigte er zustimmend den Kopf. Doch als die pechschwarzen Flügel sich ausbreiteten und schwingend in die Luft erhoben, folgte Lir der Krähe nicht nach.

Sie blieb mit Cian am Boden und keiner von beiden machte Anstalten, sich zu verwandeln. Vielleicht wusste Odhráns Diener, was mit ihnen geschah und falls nicht, so sagte er dennoch nichts dazu. Stattdessen verlangsamte er seinen Flug und kehrte immer wieder zu ihnen zurück, sodass sie ihn nicht aus den Augen verloren.

Kurz bevor der Mond als silberne Schale am Himmel stand, fand ihr Wegführer endlich sein Ziel: Eine uralte Esche ragte vor ihnen auf, kein anderer Baum weit und breit. Ihre langen, dicken Äste hatte sie weit ausgebreitet und der Stamm war so dick und klobig, dass man daraus vermutlich ein ganzes Haus hätte bauen können. Leise raschelten die Blätter im Wind, als wollten sie die müden Reisenden begrüßen und zu ihrem letzten, errungenen Sieg beglückwünschen.

„Mein Herr Odhrán hat von eurem Sieg erfahren", krächzte die Krähe von einem niedrigen Ast aus und streckte einen Flügel, um damit auf den breiten Stamm zu zeigen. „Er gewährt euch zur Belohnung heute Nacht ein Lager."

Cian konnte nicht verhindern, dass eine seiner dunklen Brauen skeptisch höher wanderte, doch Lir schien weniger feindselig. Vielleicht siegte auch die Erschöpfung über den Zweifel, das hätte er ihr nicht verübeln können. Auch Cian fühlte sich unglaublich ausgelaugt und... leer.

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