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2 Wochen waren vergangen wo ich kaum was zu mir nahm,noch mit jemanden sprach oder geschweige das Haus verließ.
Julian hatte ich geschrieben,und ihn gebeten alles was möglich ist selbst zu klären beim Fcbayern,weil ich einfach grade nicht den Kopf hatte große Gespräche zu führen.
Das einziegste was ich tat war die Beerdigung von ihr zu planen.
Ich hatte tausende verpasste Anrufe und Nachrichten auf meinem Handy bis ich es einfach komplett abschaltete.
Mit niemand hatte ich bis jetzt wirklich geredet außer meiner Mutter und Latisha.
Doch auch sie haben es aufgegeben.
Der Verlust war zu groß überhaupt noch den Gedanken zu fassen irgendwann wieder normal zu leben.
Doch das alles brachte jetzt grade nichts,ich musste mich aufraffen ,den heute war der Tag der Tage,wo ich sie das letzte mal sehen würde.
Ich verlies unser Schlafzimmer und schlürfte ins bad.
Ich schaute in den Spiegel und erschrak leicht als ich mich selbst sah.
Meine Haare in alle Richtungen,Augenringe,aufgequollenes Gesicht vom weinen und dünn war ich geworden.
Ich zog mein Shirt aus und sah das einiges meiner Muskulatur abgenommen hatte,meine Rippen rausstachen und ich jeden Hinweis lebendig zu sein verloren hatte.
Ich schleppte mich unter die Dusche und begann mich mit aller letzter Kraft irgendwie fertig zu machen.
Im Schlafzimmer zog ich mir meinen Anzug an und öffnete dabei die Schranktür ihres Abteils.
Ihr Geruch stieg mir in die Nase und für einen Moment fühlte es sich an wie als ob sie neben mir stand.
Doch dieser Moment verschwand ganz schnell wieder als es klingelte.
Ich lief zur Kommode sprühte mir mein Parfüm drauf und noch ein paar Spritzer ihres Parfüms.
Ich atmete einige Mal durch,schaute auf unser Bild und nahm dann mein Zettel mit der Rede um runter zu gehen.
Ich zog meine Schuhe an und öffnete dann die Tür wo meine Eltern, Latisha und Jerrel schon schwarz angezogen standen.
Meine Mutter nahm mich sofort in den Arm.
,,lass uns bitte gehen'' löste ich mich von ihr und lief zu Papa's schwarzen Audi.
Ich saß mich nach hinten wo meine Schwester sich einige Sekunden später neben mir nieder ließ.
Die Auto fahrt verlief stumm,keiner sagte was.Alle Gedanken lagen bei ihnen.
Meinem wunderschönen Mädchen und meinen Sohn.
Wie er wohl ausgesehen hätte?
Er hätte bestimmt ihre wunderschönen Augen und ihr unvergessliches Lächeln gehabt.
Meine löckchen und das Talent am Ball.
Wäre sie nur an diesem Tag nicht gefahren.
Was dachte Gott sich dabei?
Lag es von Anfang an in seinen Händen oder war es Schicksal?
Ich verstand das alles einfach nicht.
Warum sie?
,,Jamal?'' die Stimme meiner Schwester riss mich aus meinem Gedanken Chaos.
Mein Blick traf ihren.
Sie sah genau so fertig aus. Versuchte ihre Trauer hinter Schminke zu verstecken.
Doch ich kannte sie,besser als irgendjemand anderes.
,,wir sind da'' schluchzte sie.
Ich schaute sie an und nickte bevor ich Ausstieg und ich in viele bekannte Gesichter blickte,die sich heute verabschieden wollten.
Ich schaute alle einmal an bevor ich an ihnen vorbei ging und Richtung Kapelle ging um noch ein paar Minuten allein zu sein.
Ihre Blicke verrieten mir,das sie alle erkannten wie es mir ging,sie es mir ansahen wir kaputt ich war.

Julians POV:

Als Jamal aus dem Auto stiege traute ich meinen Augen nicht.
Er sah nicht aus wie der Jamal den ich einmal kannte.
Blass,knochig,aufgeschwollen und eine unglaubliche Trauer in seinen Augen.
Der sonst so gut gelaunte Jamal,der jeden immer mut zusprach und immer Freude ins Team brachte,war jetzt das komplette Gegenteil.
Ich hatte alles mit dem Vorstand und dem dfb geklärt,das er seine Karriere abbrechen wird.
Es tat mir im Herzen weh ihn so zu sehen.
die Trauer waren in allen Augen anzusehen.
Familie,Freunde und das Team waren heute gekommen um für Jamal da zu sein und meiner Tochter und meinem ungeborenen Enkelsohn die letzte Ehre zu erweisen.
Tim stand bei seiner Oma und weinte bitterlich,er verstand die Welt nicht mehr und schlief seit ihrem Tod nur noch bei ihr im alten Zimmer.Zog sich zurück,wollte nicht in die Schule und wenn man ihn zwang ließ er sich nach nicht mal 2 Stunden abholen.
Er war in seinem eigenen Tunnel,keiner bekam ihn daraus.Selbst Fußball ließ er liegen.
Jeden Abend weinte er sich in den Schlaf,betete Gott an ihm seine Schwester zurück zu geben und bekam nachts Albträume wo er immer wieder ihren Namen schrie.
Er wollte zu Jamal,bei ihm sein,doch Jamal hatte sein Handy ausgeschaltet.War unerreichbar und einfach vor seiner Türe auftauchen und ihm in dieser schweren Zeit noch Kind auf's Auge drücken,wollte ich auch nicht.

Hass oder doch liebe? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt