Nagini

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Schmatzend wachte Harry wieder auf und streckte sich. Es ging ihm wieder gut, stellte er dann begeistert fest. Die letzten beiden Tage hatte er fast nur geschlafen, so seine Alpträume ihn in Ruhe gelassen hatten. Der Rums auf seinen Kopf hatte ihm gar nicht gut getan und Tom schien etwas gemerkt zu haben, denn am Tag zuvor hatte der ihm einige Tropfen irgendwas in die Milch geträufelt. Er tat sich auch viel leichter, auf die Beine zu kommen und er fühlte sich vollkommen ausgeruht.


Sicher kam er heute auch wieder allein auf den Sessel und heute Abend auch aufs Bett, etwas, das er die letzten Tage nicht geschafft hatte. Er war sich sicher, dass er wohl so was wie eine Hirnerschütterung gehabt hatte. Nun war sie auf jeden Fall weg!

Tom erwachte an dem Morgen, weil er etwas bemerkte, was er wirklich vermisst hatte, ein Schwanz, der immer wieder haarscharf an seiner Nase vorbeischoss. Ah, er hatte also richtig geraten. Der Kleine hatte Schmerzen gehabt und darum so herum gehangen, es war ihm erst gestern Abend gekommen, aber dann war es ihm irgendwie klar geworden. Der Rums, den es gegeben hatte, als Lucius rein gestürmt war, um ihm zu sagen, dass Avery in die Falle gegangen war, die für ihn bestimmt gewesen war.

Lächelnd strich Tom über den Rücken des Kleinen, der gerade fröhlich seinem eigenen Schwanz hinterher jagte, ja, das war ihm lieber, als das schlappe Herumhängen in den letzten Tagen, in denen der Kleine entweder auf seinem Arm oder in seinem Körbchen, wahlweise auch im Bett gelegen war. Er war wirklich besorgt gewesen und hatte dann Narcissa gefragt, die immerhin ein Grundprogramm in Heilung absolviert hatte, was er tun konnte, er ertrug es einfach nicht, auch nur anzunehmen, dass sein kleiner Lebensretter Schmerzen hatte und Narcissa hatte ihm einen allgemeinen Heiltrank gegeben. „Guten Morgen, du", lächelte er sanft. „Ich sehe, es geht dir wieder besser - was meinst du? Bist du wieder fit genug, um Luc etwas zu malträtieren?"

Begeistert nickte Harry. Jaaaaaaaa! Malfoy zum Schreien bringen! Das war gut! Das war sehr gut!

Tom grinste und stand dann auf, froh, seinen Shadow wieder zu haben, er packte frische Klamotten und verschwand ins Bad, um sich für den Tag fertig zu machen. Immerhin würde heute auch der Minister, nun, der Nochminister, wenn es nach ihm gehen würde, hier auftauchen, zusammen mit McGonagall, die den Platz von Dumbledore eingenommen hatte, im Wizgamont, wie in der Schule, die aber, laut Severus' Erzählungen damit vollkommen überfordert zu sein schien.

Der Langhaarige genoss die heiße Dusche, während er im Kopf noch mal seinen Katalog mit den Forderungen durchging, er wusste, es war unwahrscheinlich, dass auch nur eine davon abgelehnt werden würde. Denn Nichts hielt die magische Gesellschaft mehr zusammen, Niemand war mehr bereit, auf einen Minister zu hören, der ihren Helden so hatte leiden lassen und Minerva war zwar eine Mutterfigur, aber auch keine Führungspersönlichkeit, die einzige Alternative zu ihm wäre vermutlich Potter gewesen, aber erstens war der noch viel zu jung und zweitens hätte der Bengel, von dem, was er durch Sirius erfahren hatte, rundheraus abgelehnt.

Harry hingegen hüpfte immer noch etwas ungeschickt aus dem Bett, aber wenigstens traute er sich wieder, das ohne Hilfe zu tun, was aber auch mit dem unauffällig platzierten Kissen zu tun haben könnte, auf dem er landete, dafür liebte er Tom, der Andere dachte an solche Sachen, obwohl er nicht mehr, als ein kleiner Vierbeiner war. Und er hatte den Älteren oft genug gehört, der war nicht bereit, einen Menschen an sich ran zu lassen, in keiner Weise, er wusste, in seinem Körper hätte Harry keine Chance gehabt und das gab ihm nur einen Grund mehr, zu bleiben, wie er war.

Er tapste zur Badezimmertür, wo, wie in allen Türen, die Harry gesehen hatte, kleine Klappen waren. So, dass er jederzeit überall hin könnte, wenn er wollte. Sie waren erst seit zwei Tagen da, zumindest hatte er sie da das erste Mal bemerkt. Leise tapste er hinein und in sein Katzenklo, dann setzte er sich auf die Badematte vor dem Spülstein, während er seine Pfoten leckte und wartete, er liebte den Anblick von Tom, wenn der nackt und nass aus der Dusche trat, mit tropfenden Haaren.

Durch die ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt