Es war gerade mal sechs Uhr morgens, als Sirius Riddle Manor betrat. Er hatte keine Ahnung, was Tom von ihm wollte, aber es hatte irgendwie dringend geklungen. Also hatte er sich einige Tage frei genommen, sehr zu Snapes Begeisterung, doch da er von Tom gerufen worden war, konnte der Mann schlecht nein sagen. Außerdem hatte er das dumpfe Gefühl gehabt, dass der wusste, worum es ging. Fenrir würde ihn in der Zeit, die er weg war, vertreten.
Er lief in den Speisesaal und sah sich um, wenig überrascht einen fast noch schlafenden Lucius hier anzutreffen, es war ein gewohnter Anblick. Er wusste, alle standen unter Strom, seit jemand versucht hatte, Tom mit einer Großaktion umzubringen. Es wäre fast geglückt, das wusste er. Momentan warteten die Überlebenden des Anschlags auf ihre Verurteilungen, in Hochsicherheitszellen in Askaban. Unter anderem Umbridge, die Harry so gehasst und schikaniert hatte. Er hatte darauf bestanden, die Frau zu fragen, was sie seinem Patenkind angetan hatte.
„Guten Morgen."
„Hrmpf", kam es nur hinter der Zeitung zurück. Nur Bella sah müde auf. „Was machst du denn hier? Hast du keine Kinder zu unterrichten?"
„Ich sollte kommen und direkt zu Tom gehen", erklärte er. „Ich hab keine Ahnung, was los ist, wisst ihr was?"
„Wenn, dann Luc, aber aus dem bekommst du erst mal sicher nichts raus", meinte Bella nur. „Wir haben Tom alle seit dem Anschlag kaum gesehen, vielleicht ein oder zwei Mal. Und das nur für Sekunden hatten wir so den Eindruck, aber heute muss er ins Ministerium, die neuen Gesetze werden nur gültig, wenn er sie vor allen abzeichnet."
„Das muss ich nicht verstehen", entgegnete Sirius nur, stattdessen machte er sich, seinen Rucksack mit ein paar Übernachtungssachen, auf den Weg zu seinem Boss, klopfte dann an dessen Tür.
Tom saß an dem Bett, in dem Harry lag, er hatte auf dem Sofa übernachtet, so, wie die letzten Tage, wenn er sich denn mal ein paar Stunden Schlaf gegönnt hatte. Heute Morgen gegen Fünf hatte er sich dann angezogen, er hatte um Zehn eine wichtige Sitzung, die er unter keinen Umständen schmeißen konnte. Er musste weg und er wusste nicht, wann er wiederkommen würde.
Nagini, die inzwischen auch alles erfahren hatte, schlief um einen Bettpfosten gewickelt, denn auch, wenn sie immer noch behauptete, den Jungen nicht leiden zu können, so wusste sie auch, dass der ihren Herrn gerettet hatte, wobei er fast gestorben wäre, also hatte sie es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht, ihn im Auge zu behalten.
Er strich Harry sanft über die Wange, kraulte seine Ohren etwas. Der Jüngere hatte in der Nacht wieder schwere Alpträume gehabt, aber er war zum Glück wach geworden, obwohl der Kleine sich alle Mühe gegeben hatte, ja kein Wort von sich zu geben. Er hatte verhindern können, dass Harry sich selbst weiter verletzt und die Wunde aufgerissen hatte, er hatte ihn sogar, nach einer Weile, etwas beruhigen können. „Ich bringe dir eine Kleinigkeit mit", versprach er dann leise.
Erst, als es ungeduldig klopfte, blickte er auf. Vorsichtig richtete er die Decke und bevor er wusste, was er tat, hatte er Harry schon auf die Stirn geküsst. Als ihm das klar wurde, hatte er aber schon die Klinke in der Hand und öffnete. „Black", stellte er nur fest, trat einen Schritt beiseite und ließ ihn ein.
„Warum bin ich hier?", fragte Sirius schließlich und stellte seinen Rucksack auf einem Sessel ab.
„Ich muss weg, ich will aber nicht, dass er allein hier ist", gab Tom zurück und wedelte in Richtung Bett. „Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass du das hier sehen willst."
„Was?", fragte Sirius verwirrt, doch er wurde schneeweiß, als er das Bett sah und die schwarzen Strähnen, die aus der Decke lugten. „Ist... ist das...?" Vorsichtig zog er die Decke herunter. „Harry?", fragte er, halb verzweifelt, halb hoffnungsvoll.

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Durch die Zeiten
FanfictionHarry fühlt sich von Allen verraten, landet unfreiwillig und verletzt in seiner Animagusform. So erfährt er mehr, als er für möglich gehalten hat, lernt zu sehen, wie Alles wahrlich abläuft und wer auf seiner Seite steht. Allerdings landet er, zu Be...