Teil 9

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Jude
Ich klingle an der anthrazitfarbenen Haustür von Deli. "Ich kann mir vorstellen, dass sie noch schläft." meine ich zu meinen Eltern und Jobe, die hinter mir stehen. "Schlafmütze, was?" Mein Vater lacht, als sich die Tür öffnet und Amara steht vor uns. "Guten Tag, Familie Bellingham." Auch, wenn sie in Deutschland aufgewachsen ist, hat sie einen süßen britischen Akzent.

Wir treten rein und werden Blick von einem wunderschönen gedeckten Frühstückstisch. "Das hast du toll angerichtet." Meine Mutter umarmt Sara, die vom Kompliment gar nicht mehr aufhören zu grinsen kann. Ich lege meine BVB-Jacke um den Stuhl. "Jude, gehst du mal Deli auf wecken?" Ich nicke ihrem Vater zu, und gehe die langen Treppen zur ersten Etage hoch.

Ich öffne die Zimmertür, und sehe nur schwarz. Leise schließe ich sie wieder zur. Ich gehe leise auf ihr Bett zu. "Deli" Ich streichle ihre Haare aus dem Gesicht. Sie brummt leise. "Aufstehen, Darling." Ich muss leicht lachen, bei ihrem Anblick. "Ich will nicht aufstehen." meint sie und dreht sich weg. "Musst du aber. Komm, wir frühstücken und gehen dann zu meinem Spiel." erzähle ich erfreut. "Wenn es sein muss." Ich fahre die Jalousien mehr hoch und laufe dann runter, während sie mir hinterher läuft.

"Das ging ja schnell." bemerkt Sara. "Bin halt einfach ein guter Aufwecker." Ich hebe meine Augenbrauen und betrachte die verschlafene Deli. "Ai." Ich schmunzle und lege meinen Arm um sie. Sie schaut grimmig hoch. Alle lachen sie aus.

Nachdem Frühstück räumen die zwei kleinsten, also Amara und Jobe auf, während Deli und ich hochlaufen, damit sie sich fertig machen kann. Ich laufe ihr hinterher in ihr Zimmer. Ich schmeiße mich auf ihr Bett, während sie ins Bad läuft und dort ihre Zähne putzt und ihr Gesicht wäscht. Ich beobachte sie ebenfalls beim schminken. "Weißt du, dass meine Eltern dich lieben? Die könnten dich sogar als ihren Sohn haben." meint Deli, als sie irgendwas in ihr Gesicht schmiert. "Hätte nichts dagegen. Euch fehlt sogar noch ein Sohn." Sie verdreht ihre Augen, dass sehe ich im Spiegel. "Du bist so ein Schleimer." Sie ist scheinbar fertig mit schminken und steht nun vor ihrem Schrank.

"Was soll ich anziehen?" fragt sie mich. "Keine Ahnung." "Es sollte elegant sein. Unsere Eltern sind alle elegant. Wie wäre es mit einem Minirock?" Ich ziehe hasch die Augenbrauen hoch. "Kannst du vergessen. Wir gehen in ein Stadion, und nicht in einen Club." Sie lacht. "Dann passe ich aber zu unseren Eltern." argumentiert sie. Sie hat recht. "Hast du keinen längeren Rock?" Ich tue so als würde ich überlegen. "Nö" sagt sie und zieht ihre Hose runter. Sofort prallen meine Hände auf meine Augen. "Kannst du mir nicht sagen, dass du dich umziehst?" Sie lacht mich aus.

Meine Hände bleiben da, bis sie sich umgezogen hat. "Bin fertig." gibt sie mir Bescheid. Ich glaube ihr nicht und lasse meine Hände auf den Augen. Sie zieht meine Hände weg. Es kribbelt auf meiner Haut. "Und, wie sehe ich aus?" Sie macht eine Pose. "Du siehst gut aus, und jetzt komm." Ich ziehe sie durch die Tür. Wir laufen die Treppen runter, wo unsere Familien schon auf uns warten. "Wow, du siehst so gut aus, meine Tochter." sagt Dee, was Deli anscheinend erröten bringt, weshalb ich lache. Sie umarmen sich einmal, bevor wir in zwei getrennten Autos losfahren.

Deli

Am Stadion angekommen, fahren wir in die Tiefgarage und parken dort. Wir finden recht schnell Platz in der Lounge. Jobe und Amara holen sich gerade Popcorn, während ich mit unseren Eltern sitze und Jude beim aufwärmen beobachte.

Kaum treffen sich unsere Blicke, winkt er von Feld aus uns zu. Ich winke zurück und forme meinem besten Freund ein Herz zu. Er fängt es gespielt auf, und wärmt sich dann weiter auf.

"Hier für dich." Jobe gibt mir ein Körbchen mit Popcorn und legt mir auch noch eine Cola in meinen Getränke Halter. "Dankeschön, Maus." Ich lache und kneife ihm in seine Wangen, als er sich neben mich setzt.

Meiner Meinung nach war das Spiel ganz spannend. So langsam entwickele ich eine kleine Liebe für Fußball, aber das darf keiner wissen. Ansonsten neckt mich Jude mein ganzes Leben lang damit.

Wir treffen in der Tiefgarage auf Jude. Unsere Eltern quatschten mit irgendeinem und Amara und Jobe scheinen beschäftigt zu sein. Ich ergreife also die Chance und kneife in Jude's Wangen. "Was sollte das jetzt schon wieder?" Er lacht mich aus und nimmt meine Hände von seinen Wangen weg. "Deine Wagen sahen einfach zum abkneifen aus." Ich grinse und bemerke gar nicht, dass er meine Hände noch hält. Ich erkämpfe mich aus ihnen aus, was die Situation zum ausarten bringt.

"Wehe" warne ich ihn. "Oh, doch." Er rennt mir gefühlt durch die ganze Tiefgarage hinter mir her und packt mich. Ich kreische auf. Ich werde von ihm unter sein Arm gezogen, sodass ich nun die Haare von ihm gewuschelt bekomme. Er nimmt mich wirklich in den Schlitzkasten! Amara und Jobe lachen uns aus, und anstatt mir zu helfen, nehmen sie das ganze auf. Ich befreie mich von seinem Griff und springe auf seinen Rücken. Aus Reflex legt er seine Hände auf meinen Po, um mich festzuhalten. Sein Griff hält mich fest fest, weshalb ich ihm seine wundervollen Haare zerstören kann. Damit mir schwindlig wird, dreht er uns beide. "Hör auf!" kreische ich.

"Nö" Seine provokante Aussage bringt mich zum durchdrehen. "Mir wird schlecht." Sofort lässt er mich sanft runter. Er dreht sich zu mir. "Geht es dir gut? Warum ist dir schlecht? Brauchst du Wasser?" Seine übervorsorglichen Fragen bringen mich zum schmunzeln. "Mir geht es gut, danke." Weil er so süß ist, umarme ich ihn. Er legt seine Arme um meinen Rücken und ich auch.

"Genug gekuschelt? Wir wollen los!" unterbricht Mark uns lächelnd. "Ja, wir kommen." Ich lasse ihn zögernd los. "Du kleiner Bambi." Er grinst und richtet mir die Haare. "Du bist ein großer Bambi." Ich lache ihn aus.

ANYTIME - JUDE BELLINGHAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt