Teil 7

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„Tisch Zehn ist für dich." Tori schmeißt ein Blatt Papier weg, und zeigt auf den zehnten Tisch. "Ai, ai." Ich schnappe mir Stift und Papier und fange an zu fragen, was das Paar möchte. "Zwei Colas und einmal das Menü DELI. Was möchtest du Schatz?" Ich schreibe schnell auf, und ja, richtig gehört. Ein Menü würde nach mir benannt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mein Chef es nach mir benennt. Er sagte, die Kunden würden nur wegen mir kommen, und dass stimmt auch. "Ich hätte auch gerne das gleiche Menü." Die Frau zwinkert mich an und ich kann gar nicht schnell reagieren, weil ich schüchtern werde. Stattdessen bringe ich den Zettel zur Küche.

Nervös sitze ich im Bus auf dem Weg zur Fahrschule. Habe ich erzählt, dass ich jetzt meine praktische Prüfung habe? Nein? Dann war ich zu nervös dazu. Ich pinkele mir gleich in die Hosen! Ich hab das Gefühl nicht mehr fahren zu können. Ich steige aus dem Bus aus, und mache mich auf dem Weg zu meiner Fahrschule, wo auch schon mein Fahrlehrer mit Prüfer auf mich warten. Zu spät bin ich jedoch nicht.

"Also, Deli, wie schätzt du dich denn ein?" fragt der Prüfer mich nach der Prüfung. "Ich glaube ich war zu nervös." lache ich nervös. Er lacht nicht. Oh mein Gott! Ich hab bestimmt nicht bestanden. Mein Fahrlehrer sitzt nur da und sagt nichts. "Ich darf anmerken, dass dein parken nicht perfekt war, aber herzlichen Glückwunsch, sie haben bestanden." Ein Stein fällt mir vom Herzen. Er drückt mir meinen Führerschein in die Hand. "Danke schön!"

Nachdem ganzen restlichen Papierkrams, wartet mein Vater auf mich. Ich versuche ihn zu verarschen. "Und? Bestanden?" fragt er mich, jedoch kann ich mein Grinsen nicht verstecken und muss kreischen. "Ich hab meinen Führerschein!" Mein Vater lacht und umarmt mich. "Meine kleine Maus. Warum wirst du so schnell erwachsen?" Er streichelt mir über die Haare. "Papa, nicht traurig sein." Ich schmunzele. "Willst du fahren?" fragt er mich, und ich nicke sofort.

Ich begeistere meinen Vater mit meinen Fahrkünsten, die ich ihm natürlich als allererstes präsentiere. "Das machst du toll, Maus." Ich lächle sanft bei dem Kompliment. Ich lasse ihn vor unserer Haustüre raus. "Ich hole Jude ab, komme dann später heim." teile ich ihm mit. "Bring den Engländer mit zu uns, Maus." Nickend fahre ich los und durchquere die nächsten zwei Straßen, um dann in seiner anzukommen.

Der Handy Ton klingelt durch.

"Ja?" Der Engländer begrüßt mich nicht.

"Darling" singe ich schon.

"Sag mir nicht, du hast bestanden." ahnt er schon.

"Schau aus dem Fenster." lache ich.

Im nächsten Moment sehe ich seinen Kopf am Fenster.

"Bin sofort unten, Liebling." und mit diesen Worten legt er auf, und ist schon in der nächsten Minute unten.

"Deli!" kreischt er, als er auf das Auto zu kommt. "Mein neues Taxi, hab ich gehört." Er macht es sich auf dem Beifahrerplatz des Mercedes bequem. "Davon weiß ich leider nichts, darling." ärgere ich meinen besten Freund.

Und ja, ihr habt richtig verstanden. Besten Freund. Ich kenne ihn zwar nur einen Monat, doch sein barmherziges Herz haben mich überzeugt, dass er der erste ist, dem ich vertrauen kann, als Freund. Ich kannte nie sowas wie eine Freundschaft, weil ich nie eine hatte. Alle haben mich hintergangen, doch bei ihm bin ich mir einfach sicher. Zwar bin ich mir nicht sicher, ob er mich auch als seine beste Freundin sieht, weil wir uns nicht so lange kennen, doch für mich ist er einfach mein bester Freund. Und ich bin unfassbar stolz auf mich, dass ich es geschafft habe ihm zu vertrauen.

Meine Eltern haben ihn schon schnell ins Herz geschlossen. Mein Vater vergöttert ihn, obwohl der Gedanke an einen Jungen ihm schlecht erschien. Nun mögen sich die zwei Engländern. Manchmal fühle ich mich ausgrenzt, aber das gehört wohl dazu, denke ich. Er hat wohl wahr das Herz meiner ganzen Familie gewonnen. Nicht nur er, sondern auch ich. Seine Mutter liebt mich. Seine anderen zwei Familienmitglieder habe ich zwar noch nicht kennengelernt, doch das Treffen ist in naher Zukunft.

"Making loveeee" singt er, und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich fange an mit zu singen, weil der Vibe einfach passt. Ich fahre in den DriveIn und bestelle uns unsere Menüs. Gleich darauf bekommen wir unsere Bestellung, die ich durch hartes erkämpfen bezahlen durfte. "Bist du jetzt sauer?" Lache ich ihn aus. "Ich habe gesagt ich bezahle, wieso bezahlst du jetzt?" Es scheint mir nach Diskussion zu riechen. "Bitte" Ich halte mich a seiner Schulter fest, nachdem ich geparkt habe. "Keine Diskussion. Einfach essen." meine ich zuckersüß und beiße in meinen BigMac.

Nach dem Essen fahren wir zu mir, weil meine Eltern darauf bestanden haben, beziehungsweise mein Vater. "Ist Amara auch zu Hause?" fragt er. "Glaube schon." Ich parke in der Einfahrt und öffne unsere Tür per Code. "Jude!" höre ich Amara, die ihn direkt in die Arme fällt. "Hi Darling. Wir haben MCs für dich." grinsend gibt er ihr die Tüte in die Hand. "Du bist der Beste!" lächelnd setzt sie sich auf den Esstisch und packt die Tüte aus. "Ohh, wir haben dich vermisst." Augenverdrehend beobachte ich meine Mutter, wie sie Jude in die Arme nimmt. "Deine Tochter existiert auch noch." Ich hebe meine Arme. "Du bist aber nicht so herzig wie Jude." Er lacht mich aus, woraufhin ich meine Augen verenge.

Ich bin wahrlich im irren Haus.

ANYTIME - JUDE BELLINGHAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt