Teil 11

438 11 0
                                    

Ich wache auf einer warmen Brust auf. Verwirrt klimpere ich mit meinen Wimpern. Ich liege auf der Couch. Ich liege auf Jude. Oh mein Gott. Ich liege auf Jude? Ich höre etwas. Bitte sei nicht die Person, von der ich denke, dass du sie bist.  Langsam erhebe ich meinen Kopf und hoffe, dass niemand dort in der Küche steht. Zu meinem Glück steht dort meine Mutter. Sie grinst mich an und wackelt mit ihren Augenbrauen. Ich lasse ein kleines Stöhnen von mir, als ich meinen Kopf wieder senke und ihn anscheinend zu dolle, auf Jude's Brust pralle.

"Aua" muckst er. Er schnalzt mit der Zunge und zieht mich aus irgendeinem Grund näher an sich. Ich habe keine Kraft mich von seinen Armen zu befreien, weshalb ich mich ergebe. Ich höre die Schritte meiner Mutter, als sie sich auf die Couch zu uns gesellt. "Na, Schatz." Sie zwinkert. "Ich wusste nicht, dass du schon so früh zurück bist." sage ich leise. "Wieso? Störe ich?" Ihr Grinsen hört nicht auf. "Mom, es ist nichts passiert." erkläre ich schnell. "Das glaub ich dir sofort." Sie lacht. "Mom!" kreische ich leise. "Relax, ich glaube dir ehrlich." Sie drückt meine Hand sanft. "Und Papa erzähle ich auch nichts. Hauptsache er sieht nicht in die Kameras."

"Hi, Dad" Mein Vater sieht kaputt aus. "Ach, guten Morgen Maus." "Papa es ist nicht mehr Morgen." Ich lache ein wenig. Seine Müdigkeit ist echt heftig anzusehen. Meine Eltern begrüßen sich und kurze Zeit später, verschwindet er nach oben. "Mein armer Bär." Ich lache sofort auf, als ich meiner Mutter zuhöre. "Lach nicht so und hol deine Schwester lieber von ihrer Freundin ab. Hopp, Hopp!" "Ai, ai, Kapitän." Ich nehme mir meinen Hut ab.

'Darling, ich habe gehört du holst mich ab' , Jude's Nachricht bringt mich zum kichern.

'Bin auf dem Weg. Hole Amara auch ab.' , schreibe ich hastig zurück.

"Hi Schwesterherz!" Ich grinse meine Schwester an, die ganz verrückt aussieht nach ihrer Übernachtung mit ihrer Freundin. "Ich bin so kaputt." Sie lässt sich gerade auf den Beifahrersitz nieder. "Soll ich fragen bis wie viel Uhr du wach warst?" Ich lache. "Ich will einfach nur nach Hause." meint sie und schließt ihre Augen. "Wir holen noch Jude." Nickend macht sie ihre Musik an.

In Brackel angekommen, bleibt Amara im Auto. "Darf ich wirklich nicht mitkommen? Vielleicht sind da einige U17 Spieler!" kreischt sie schon fast. "Amara, ich dachte du bist müde?" Sie grinst. Ich laufe kopfschüttelnd weg. Ich mache mich auf die Suche nach meinem besten Freund. Ich höre Gelächter. Gerade als ich um die Ecke laufen will, bleibe ich stehen.

"Niemals, Jungs!" Er lacht. "Sei doch mal ehrlich, hast du mit ihr geschlafen?" Ich stocke. Über wen reden sie? "Natürlich hat er mit ihr geschlafen, merkst du nicht ihre tension." Ich kann das nicht fassen. Meinen die etwa mich? "Jungs! Seit doch mal nicht so laut." beruhigt Jude die Jungs. "Sag doch mal jetzt." Ich bleibe still. Mein Herz platzt mir fast aus der Brust. "Natürlich schlafe ich nicht mit Deli. Was denkt ihr von mir? Sie denkt wir sind Freunde, aber da soll sie mal nicht solche Hoffnungen haben." Jude bringt seine Teamkollegen zum Lachen. Und in einer Millisekunde platzen alle meine Hoffnungen.

Die Träne, die inzwischen meinen Mund zu spüren bekommt, erweckt mich von meiner Starre. Ich renne. Ich renne zum Auto. Ich will nur weg von hier. Am Auto, sehe ich wie Amara wieder einsteigt. "Deli? Was ist passiert?" Ich kann kaum noch atmen. Habe ich eine Panikattacke? Nein, das kann ich nicht haben.

"Deli!" Ihr Geschrei lässt mich aufwachen. "Nimm mein Handy. Schreib Jude, dass wir ihn nicht abholen können." Sie nimmt schnell mein Handy und tut das, was ich ihr sage. "Kannst du mir jetzt sagen, was passiert ist?" "Es ist vorbei zwischen mir und Jude. Wir sind keine Freunde mehr."

Wie konnte ich mir nur so Hoffnungen machen? Wie konnte ich denken, dass einer wie Jude, wirklich mit mir befreundet sein möchte? Ich war naiv und viel zu glücklich mit ihm.

ANYTIME - JUDE BELLINGHAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt