73. Eine Veränderung

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Thalia's Sicht:

Ich keuchte leicht vor Erschöpfung, als wir gegen Obito antraten. Ich war gerade dabei, mich wieder zu erheben und erneut anzugreifen, als sich plötzlich die Atmosphäre in der Luft veränderte.

Was ist passiert?

Ich wusste nicht genau, was vor sich ging, aber ich spürte die Veränderung in der Luft. Eine tiefe Ruhe breitete sich aus, und plötzlich war der Kampf vorbei. Es war, als ob ein unsichtbares Band der Verbundenheit zwischen uns allen geknüpft wurde, und ich spürte eine Welle der Erleichterung und des Friedens durch unsere Reihen gehen.

Ebenfalls spürte ich, wie Obitos Chakra sich wieder normalisierte.

"Warte, was ist passiert?" fragte ich verwirrt, als ich auf Naruto zulief, und ich konnte sein breites Grinsen bereits spüren.

"Ich habe mich mit Obito in unserem Unterbewusstsein unterhalten. Er hat die Bijuus freigelassen", antwortete er mir, und ich sah ihn mit einem zweifelnden Gesichtsausdruck an.

"Einfach so?" fragte ich.

Nachdem Naruto mir erklärt hatte, was geschehen war, war ich zunächst skeptisch. Es schien zu schön, um wahr zu sein, dass Obito einfach so seine feindliche Haltung aufgegeben hatte. Aber schlussendlich vertraute ich auf Narutos Worte.

"Das ist großartig", sagte ich schließlich mit einem erleichterten Seufzen. "Aber was jetzt?"

Naruto lächelte mich an. "Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Bijuus an einen sicheren Ort gebracht werden. Und dann können wir uns daran machen, den Frieden wiederherzustellen."

"Hm... das klingt schön", entgegnete ich, obwohl es nicht wirklich überzeugend klang. Bevor Naruto antworten konnte, lief ich bereits in Richtung Obito. Doch Kakashi war schneller und stand plötzlich an Obitos Seite. Ein Zischen durchbrach die Luft, und meine Augen weiteten sich, als ich ahnte, was mein ehemaliger Sensei vorhatte.

In einem Augenblick teleportierte ich mich zu ihnen und hielt meine Hand über Obito, der am Boden lag. Das Kunai, das eigentlich in seiner Brust stecken sollte, durchdrang stattdessen meine Hand.

Kakashis Augen sowie der von allen anderen weiteten sich schockiert, als er sah, was ich getan hatte und ließ vor Überraschung und Schock sein kunai los.

Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange um den Schmerz in meiner Hand zu unterdrücken. Ich legte meine andere Hand aufs Kunai und zog dieses dann raus. Mit dem Kunai nun fest in meiner heilen Hand war nun ich diejenige die versuchte Obito auszuschalten, doch bevor ich es tun konnte hielt mich jemand auf.

"Tu es nicht, Thalia," Sprach Minato als er versuchte mich davon abzuhalten und meinen Arm festhielt. Aber ich hatte mir geschworen dass ich dass nächste mal nicht mehr zögern würde. Ich würde nicht mehr zögern.

"Lass los." Entgegnete ich bloß in einem bissigen ton.

Obito lag am Boden, schwer verletzt, und machte keine Anstalten zu gehen. Minato stand zwischen uns, und versuchte mich aufzuhalten.

"Thalia, hör auf! Das ist nicht der Weg", drängte Minato, während er versuchte, mich zu beruhigen.

"Oh, was weißt du schon?" spottete ich, meine Wut brodelte. Doch tief drinnen wusste ich, dass Minato mehr Erfahrung und Weisheit besaß als ich. Aber in diesem Moment war ich zu verblendet, um das zuzugeben.

Minato seufzte schwer. "Ich weiß, dass Rache und Gewalt niemals den Schmerz heilen werden, den du fühlst. Aber ich weiß auch, dass du mehr bist als nur dein Schmerz und deine Wut."

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich starrte ihn an, unfähig zu antworten. Tausend Gedanken wirbelten in meinem Kopf, aber keiner davon schien klar genug, um ausgesprochen zu werden.

Minato trat einen Schritt näher und legte sanft eine Hand auf meine Schulter. "Lass uns einen anderen Weg finden. Einen Weg, der nicht mit mehr Leid und Tod endet."

Ich sah zu Boden, die Wut in mir kämpfte mit dem Wunsch nach Frieden. Langsam ließ ich das Kunai sinken und nickte schließlich. Minato lächelte zufrieden und seufzte erleichtert auf.

"Entschuldige, Thalia", entschuldigte sich Kakashi plötzlich für die Wunde an meiner Hand.

"Ist schon in Ordnung. Das war eigentlich meine Schuld", erwiderte ich mit einem Lächeln.

"Thalia!" hörte ich plötzlich Sakuras besorgte Stimme. Die Pinkhaarige rannte schnell zu mir und nahm meine verwundete Hand in ihre, bevor sie begann, meine Hand zu heilen.

"Du musst das nicht tun...", sprach ich etwas überrascht aus.

Sakura seufzte daraufhin nur. "Was sagst du denn da? Natürlich werde ich dich heilen."

Meine Augen weiteten sich leicht vor Überraschung.

Sakura, die meine Überraschung sah, schmunzelte. "Warum siehst du so überrascht aus?", fragte sie ruhig.

"Ich dachte, du hasst mich. So wie die anderen", sprach ich leise, so dass nur Sakura es hören konnte. Sie lachte daraufhin.

"Warum lachst du?", fragte ich verwirrt.

"Warum denkst du, dass ich dich hasse?", entgegnete Sakura.

"Weil ich euch nicht gesagt habe, dass ich lebe...? Und weil ich ein Mitglied der Akatsuki war", antwortete ich. "Als du und die anderen mich zuerst wieder sahen, hattet ihr diesen schockierten Blick. Kiba vor allem schien wütend zu sein..."

"Das ist, weil wir schockiert waren zu sehen, dass du noch am Leben warst. Thalia, wir haben jahrelang geglaubt, dass du tot warst. Wie hast du gedacht, dass wir reagieren würden?", fragte mich Sakura leise.

Ich hatte keine Antwort auf diese Frage.

Minato, der still für eine weile gewesen war, unterbrach unser Gespräch.

"Ihr vier," fing er an und deutete auf, Sasuke, Sakura, Naruto und mich. "Wenn ihr fertig seid, geht zu den anderen und hilft ihnen Madara zu besiegen."

"Ah! Den habe ich ja total vergessen!" Schrie Naruto im Hintergrund.

"Madara habe ich völlig vergessen.." Murmelte ich gleichzeitig und stand gemeinsam mit Sakura vom Boden auf, sobald sie meine Hand geheilt hatte. Gemeinsam machten wir vier uns auf dem Weg zu Madara und den restlichen der ehemaligen Kage um diese zu unterstützen.

𝐀𝐋𝐈𝐕𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt